Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Witterung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Witterung · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Wit-te-rung
Wortbildung  mit ›Witterung‹ als Erstglied: Witterungsvermögen
eWDG

Bedeutungen

1.
Geruchssinn bei Tieren
Beispiel:
ein Hund mit einer guten Witterung
umgangssprachlich, übertragen Ahnung, Gespür, Spürsinn
Beispiele:
er hatte eine erstaunliche Witterung für Gefahren, die Stimmung seiner Mitmenschen
Aber was bedeuten diese kleinen Unannehmlichkeiten gegenüber dem Triumph, den sein Ahnungsvermögen, seine dichterische Witterung und seine Energie errungen! [ St. ZweigBalzac273]
Er hatte die Witterung, nicht die eines Tieres, sondern die eines Menschen, der sich in Gefahr weiß [ GoesAber im Winde226]
2.
der durch 1 wahrgenommene Geruch, der von Menschen, Tieren, Gegenständen ausgeht
Beispiele:
die Witterung des Tierarztes war dem Hund unangenehm
das Tier erkannte seinen Herrn an der Stimme und der Witterung
mit geblähten Nüstern versuchten die Tiere, Witterung zu bekommen, aufzunehmen
der Wind trug den Rehen unsere Witterung zu
eine Witterung haben
der Hund hatte die Witterung (= die Spur, die der Geruch hinterlassen hatte) verloren
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
wittern · Witterung
wittern Vb. ‘regnen, blitzen und donnern’, in der Jägersprache ‘riechen’, übertragen ‘ahnen, vermuten’, mhd. witeren, wit(t)ern ‘irgendeine Art Wetter sein oder werden, Wetter machen’, jägersprachlich ‘als Geruch in die Nase bekommen’ (vgl. anord. viðra ‘Wetter sein, schnuppern, riechen’) ist von dem unter Wetter (s. d.) dargestellten Substantiv abgeleitet (vgl. aengl. wederian ‘schlechtes oder gutes Wetter sein’). Das i der Stammsilbe erklärt sich wohl aus dem Einfluß von Bildungen wie ahd. giwiteri, mhd. gewitter(e) (s. Gewitter), mhd. unwiter, oder es beruht auf der Wirkung des j-haltigen Suffixes des nach der Art von jan-Verben gebildeten Wortes. Jägersprachlicher Gebrauch ‘mit Hilfe der Witterung, der wehenden Luft riechen’ gilt zunächst von Tieren, dann auch von Menschen ‘mit dem Geruchssinn wahrnehmen’ und übertragen ‘ahnen, vermuten’ (18. Jh.). – Witterung f. ‘das Wetter über einen längeren Zeitraum’ (16. Jh.), in der Jägersprache ‘Wahrnehmungsfähigkeit der Tiere mit dem Geruchssinn’ (16. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Witterung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Witterung‹.

Zitationshilfe
„Witterung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Witterung#1>.

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Witterung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Witterung · Nominativ Plural: Witterungen
Aussprache 
Worttrennung Wit-te-rung (computergeneriert)
eWDG

Bedeutung

Wetter
Beispiele:
eine angenehme, beständige, frühlingshafte Witterung
bei guter Witterung gehen wir spazieren
die schlechte, nasskalte Witterung hat den Pflanzen geschadet
trotz der trockenen, warmen Witterung hatten sie geheizt
Petersilie kann je nach der Witterung schon im März oder April ausgesät werden
die Witterung hat über Nacht gewechselt
die jahreszeitlich bedingten Schwankungen der Witterung
gehobendie Unbilden der Witterung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
wittern · Witterung
wittern Vb. ‘regnen, blitzen und donnern’, in der Jägersprache ‘riechen’, übertragen ‘ahnen, vermuten’, mhd. witeren, wit(t)ern ‘irgendeine Art Wetter sein oder werden, Wetter machen’, jägersprachlich ‘als Geruch in die Nase bekommen’ (vgl. anord. viðra ‘Wetter sein, schnuppern, riechen’) ist von dem unter Wetter (s. d.) dargestellten Substantiv abgeleitet (vgl. aengl. wederian ‘schlechtes oder gutes Wetter sein’). Das i der Stammsilbe erklärt sich wohl aus dem Einfluß von Bildungen wie ahd. giwiteri, mhd. gewitter(e) (s. Gewitter), mhd. unwiter, oder es beruht auf der Wirkung des j-haltigen Suffixes des nach der Art von jan-Verben gebildeten Wortes. Jägersprachlicher Gebrauch ‘mit Hilfe der Witterung, der wehenden Luft riechen’ gilt zunächst von Tieren, dann auch von Menschen ‘mit dem Geruchssinn wahrnehmen’ und übertragen ‘ahnen, vermuten’ (18. Jh.). – Witterung f. ‘das Wetter über einen längeren Zeitraum’ (16. Jh.), in der Jägersprache ‘Wahrnehmungsfähigkeit der Tiere mit dem Geruchssinn’ (16. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Witterung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Witterung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Witterung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Je nach der Witterung wird die eine oder die andere der zusammen ausgesäten Pflanzen das Übergewicht erlangen. [Schlipf, Johann Adam: Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, Berlin: Parey 1918, S. 194]
Im freien Lande hat die ungewöhnlich warme Witterung schon zahlreiche Pflanzen zum Blühen gebracht. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 03.03.1911]
Sonst dauert im größten Teil des Landes die schwülwarme Witterung an. [Die Zeit, 07.06.2011 (online)]
Dem Fohlen ist auch im Winter bei günstiger Witterung Bewegung im Freien durchaus nötig. [Schlipf, Johann Adam: Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, Berlin: Parey 1918, S. 609]
Ein leichter Wind blies bald auch die abscheuliche Witterung fort, die überall verbreitet war. [Salten, Felix: Bambi, Frankfurt a. M.: Fischer 1956 [1923], S. 82]
Zitationshilfe
„Witterung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Witterung#2>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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