Frau, deren Ehemann gestorben ist
Witwe, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Witwe · Nominativ Plural: Witwen
Aussprache
Worttrennung Wit-we
Wortbildung
mit ›Witwe‹ als Erstglied:
↗Witwenball
·
↗Witwenbuckel
·
↗Witwengehalt
·
↗Witwengeld
·
↗Witwenhaube
·
↗Witwenpension
·
↗Witwenrente
·
↗Witwenschaft
·
↗Witwenschleier
·
↗Witwenstand
·
↗Witwentröster
·
↗Witwentum
·
↗Witwenverbrennung
·
↗Witwer
· mit ›Witwe‹ als Letztglied: ↗Kriegerwitwe · ↗Königinwitwe · ↗Strohwitwe
· mit ›Witwe‹ als Letztglied: ↗Kriegerwitwe · ↗Königinwitwe · ↗Strohwitwe
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Witwe · Wittib · Witwer
Witwe
f.
‘Frau, deren Ehemann verstorben ist’,
ahd.
wituwa
(8. Jh.),
mhd.
wit(e)we,
witiwe,
witib,
asächs.
widowa,
mnd.
mnl.
wēduwe,
wēdewe,
nl.
weduwe,
aengl.
widewe,
wuduwe,
engl.
widow,
got.
widuwō
(germ.
*widuwōn
f.)
führen wie
aind.
vidhávā,
lat.
vidua,
air.
fedb,
apreuß.
widdewū,
aslaw.
vьdova,
russ.
vdová
(вдова)
auf
ie.
u̯idheu̯ā
‘Witwe’.
Sekundär treten dazu maskuline Formen wie
griech.
ēḯtheos
(ἠῒθεος)
‘unverheirateter Jüngling’,
lat.
viduus
‘beraubt, leer, verwitwet’,
russ.
vdóvyj
(вдовый)
‘verwitwet’.
Ob ein Ansatz
ie.
*u̯eidh-,
*u̯idh-
‘trennen’
zugrunde liegt,
zusammengesetzt aus
ie.
*u̯ī̌-
‘auseinander’
(s.
↗wider)
und
ie.
*dhē-
‘setzen, stellen, legen’
(s.
↗tun),
ist unsicher.
In spätmhd. Zeit
wird auch
Wittib
f.
die bair.-öst. Form
mit Wandel von
w
zu
b,
in die Literatursprache aufgenommen;
sie hält sich längere Zeit in der Kanzleisprache
und altertümelnd in der Dichtung.
Witwer
m.
‘Mann, dessen Frau verstorben ist’,
mhd.
wit(e)wer,
abgeleitet von der fem. Form
(s. oben);
vgl.
ahd.
(mit anderer Bildungsweise)
wituwo
‘Witwer’
(11. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Witwe‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Erbin
Ermordete
Firmengründer
Schönheitschirurg
Sohn
Tochter
Verlagsgründer
Verleger
Verstorbene
Waise
Wilmersdorfer
Witwer
arm
heiraten
kinderlos
kondolieren
lebend
lustig
reich
schwarz
selig
trauern
trauernd
trösten
verklagen
vermachen
vermögend
verstorben
weinend
wohlhabend
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Witwe‹.
Verwendungsbeispiele für ›Witwe‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wenige Monate danach war sie verheiratet, zwei Jahre später Witwe.
Die Welt, 12.07.2003
Vielleicht hat aber auch die Witwe abgelehnt, mit ihm zu sprechen.
Der Tagesspiegel, 25.01.2003
Nur meine Tochter lebt noch bei mir, ich bin Witwe.
Fallada, Hans: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt - Bd. 1, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1990 [1934], S. 149
Man beobachte das oft an Witwen, die lange Zeit tyrannisiert wurden.
Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1931. In: ders., Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1931], S. 255
Die Stellung für die geschiedene Frau ist noch bedeutend schwerer, als die für die Witwe.
Baudissin, Wolf von u. Baudissin, Eva von: Spemanns goldenes Buch der Sitte. In: Zillig, Werner (Hg.), Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1901], S. 22002
Zitationshilfe
„Witwe“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Witwe>, abgerufen am 08.03.2021.
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