Wohlstand, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Wohlstand(e)s · Nominativ Plural: Wohlstände · wird selten im Plural verwendet
Aussprache
Worttrennung Wohl-stand
Wortbildung
mit ›Wohlstand‹ als Erstglied:
Wohlstandsbürger
· Wohlstandsdenken · Wohlstandsflüchtling · Wohlstandsförderung · Wohlstandsgefälle · Wohlstandsgesellschaft · Wohlstandskriminalität · Wohlstandsmüll · Wohlstandsniveau · Wohlstandsproblem · Wohlstandsspeck · Wohlstandsverwahrlosung
· mit ›Wohlstand‹ als Letztglied: Volkswohlstand
· mit ›Wohlstand‹ als Letztglied: Volkswohlstand
eWDG
Bedeutung
Wohlhabenheit, hoher Lebensstandard
Beispiele:
in (materiellem) Wohlstand leben
jmd. hat es zu Wohlstand gebracht, ist zu bescheidenem, solidem Wohlstand gelangt
ein Leben in Glück und Wohlstand
der allgemeine, gesellschaftliche Wohlstand
die Steigerung der Arbeitsproduktivität ist der Schlüssel zum wachsenden Wohlstand unserer Bevölkerung
Erfolge bei der ständigen, systematischen Hebung des materiellen Wohlstands
mit dem Niedergang der Hanse nahm der Wohlstand der großen Handelsstädte an der Ostsee rasch ab
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
wohl · Wohl · wohlig · Wohlfahrt · Wohlstand · Wohltat · Wohltäter · Wohlwollen · wohlhabend
wohl Adv. ‘gut’. Das gemeingerm. Adverb zu dem unter gut (s. d.) dargestellten Adjektiv ahd. wela und (mit zu o verdumpftem e nach w) wola (8. Jh.), mhd. wol(e), asächs. wel(a), wola, mnd. wol, mnl. wēle, wel, nl. wel, afries. wel, wal, wol, aengl. wel(l), engl. well, anord. vel, schwed. väl, (ablautend) anfrk. asächs. wala, mnd. wal (germ. *welō-) sowie got. (mit abweichendem und nicht erklärtem Vokal) waíla oder waila stellt sich wie wählen, Wille und wollen2 (s. d.) zur Wurzel ie. u̯el- ‘wollen, wählen’ und bedeutet etwa ‘gewollt, gewünscht, nach Wunsch’. Die heutige Schreibung mit Dehnungs-h setzt im 16. Jh. ein und wird im 18. Jh. vorherrschend. Das Adverb mit der Bedeutung ‘gut, zweckmäßig, richtig, genau, geziemend, günstig, erfolgreich, glücklich, gesund, angenehm, schön, reichlich, ausreichend’ wird bereits im Ahd. in abgeschwächtem Sinne zur Partikel der Beteuerung, Vermutung, Einschränkung oder Verstärkung sowie interjektionaler Aus- und Zuruf. – Wohl n. ‘Wohlergehen’ (15. Jh.), Substantivierung des Adverbs; Wohl und Wehe (16. Jh.). wohlig Adj. ‘angenehm, behaglich’ (Anfang 18. Jh.). Wohlfahrt f. ‘Wohlergehen’ (16. Jh.), Abstraktum neben gleichbed. frühnhd. wolfaren n. (substantivierter Infinitiv, 15. Jh.); vgl. auch mhd. wolvar f. Wohlstand m. ‘Wohlhabenheit, Besitz, materiell gesicherte Verhältnisse’ (18. Jh.), zuvor ‘Wohlergehen, Gesundheit, was schön ist, gefällt, geziemt’ (16. Jh.). Wohltat f. ‘sittlich richtiges Verhalten, gute Tat, Geschenk, Labsal’, ahd. wolatāt (9. Jh.), mhd. woltāt. Wohltäter m. ‘wer richtig handelt, mildtätig ist, Gutes tut’ (16. Jh.), Gegensatz Übeltäter (s. d.). Wohlwollen n. ‘Gunst, Zuneigung’ (18. Jh.), ‘sittlich richtiges Wollen’ (17. Jh.). wohlhabend Adj. ‘vermögend, begütert, reich’, wolhabend (14. Jh.); vgl. ahd. sie habent wola ‘sie befinden sich wohl’ (9. Jh.), d. h. sie (die Kranken) gesunden (nach Handauflegen).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Ökonomie
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Typische Verbindungen zu ›Wohlstand‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wohlstand‹.
Ansehen
Freiheit
Frieden
Hebung
Lebensqualität
Nation
Quelle
Reichtum
Sicherheit
Sowjetvolk
Stabilität
Verteilung
Wachstum
Werktätige
Wirtschaftskraft
Wohlergehen
Wohlfahrt
anstrengungslos
bescheiden
einige
erarbeitet
erreicht
gefährden
materiell
mehren
sichern
steigend
verdanken
wachsend
Verwendungsbeispiel für ›Wohlstand‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Seit der Wiederherstellung des deutschen Reiches ist der Handel in hervorragender Weise daran beteiligt gewesen, den Wohlstand unseres Volkes in ungeahnter Weise zu heben.
[Penndorf, Balduin: Die Berufsausbildung und Weiterbildung des Kaufmanns, Stuttgart: Violet [1912], S. 4]
Dem Wohlstand glaubte er auf würdige Art entronnen zu sein.
[Schuder, Rosemarie: Agrippa und Das Schiff der Zufriedenen, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1987 [1977], S. 59]
Nicht zuletzt scheint dieses Talent auch seinen erwiesenen Wohlstand begründet zu haben.
[Hamann, Heinz Wolfgang: Wölfl. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1968], S. 19781]
Die sechziger Jahre waren gekennzeichnet durch ein sprunghaftes Anwachsen des Wohlstands.
[o. A.: Die Weltkirche im 20. Jahrhundert. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1979], S. 19447]
Zudem müssen mit dem wachsenden Wohlstand auch die öffentlichen Ausgaben steigen.
[Die Zeit, 02.12.1999, Nr. 49]
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