Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wort, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Wort(e)s · Nominativ Plural: Wörter/Worte
Aussprache  [vɔʁt]
Wortbildung  mit ›Wort‹ als Erstglied: Wortakzent · Wortarmut · Wortart · Wortassoziation · Wortatlas · Wortauskunftssystem · Wortauskunftsystem · Wortbedeutung · Wortbeitrag · Wortbestand · Wortbestandteil · Wortbeugung · Wortbildung · Wortbruch · Wortemacher · Wortemacherei · Wortendung · Wortentziehung · Wortentzug · Worterklärung · Wortfamilie · Wortfeld · Wortfetzen · Wortflut · Wortfolge · Wortform · Wortforschung · Wortfrequenz · Wortfügung · Wortführer · Wortfülle · Wortgattung · Wortgebrauch · Wortgefecht · Wortgeklimper · Wortgeklingel · Wortgelärm · Wortgelärme · Wortgeografie · Wortgeographie · Wortgeplänkel · Wortgeschichte · Wortgetön · Wortgetöne · Wortgewalt · Wortgewandtheit · Wortgewebe · Wortgottesdienst · Wortgruppe · Wortgut · Worthäufigkeit · Worthülse · Wortindex · Wortinformation · Wortinhalt · Wortinnere · Wortkartei · Wortkategorie · Wortklang · Wortklasse · Wortklauber · Wortklauberei · Wortklitterung · Wortkonkordanz · Wortkreuzung · Wortkrämer · Wortkörper · Wortlaut · Wortlehre · Wortliste · Wortlänge · Wortmacher · Wortmarke · Wortmaterial · Wortmeldung · Wortmelodie · Wortmischung · Wortmüll · Wortneubildung · Wortneuschöpfung · Wortpaar · Wortprotokoll · Wortprägung · Wortregister · Wortreichtum · Worträtsel · Wortsalat · Wortschatz · Wortschwall · Wortschöpfer · Wortschöpfung · Wortsinn · Wortsippe · Wortspalterei · Wortspende · Wortspiel · Wortstamm · Wortstatistik · Wortstellung · Wortstreit · Wortstrom · Worttrennung · Worttreue · Wortungeheuer · Wortungetüm · Wortverbindung · Wortverdreher · Wortverdrehung · Wortverlaufskurve · Wortverwendung · Wortverzeichnis · Wortvorrat · Wortwahl · Wortwechsel · Wortwissen · Wortwitz · Wortwolke · Wortzeichen · Wortzerlegung · Wortzusammenhang · Wortzusammensetzung · Wörtchen · Wörterbuch · Wörterliste · Wörterverzeichnis · Wörtlein · wortarm · wortgetreu · wortgewandt · wortkarg · wortlos · wortmächtig · wortreich · wortschöpferisch · wortselig · worttreu · wortwörtlich · wörtlich
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 ·  mit ›Wort‹ als Binnenglied: Einwortsatz · Ganzwortmethode · Mehrwortausdruck
eWDG

Bedeutungen

1.
einsilbige oder mehrsilbige selbstständige sprachliche Einheit mit einem bestimmten Bedeutungsgehalt
Beispiele:
ein einsilbiges, dreisilbiges, mehrsilbiges, kurzes, langes, zusammengesetztes, neues, veraltetes, mehrdeutiges, umgangssprachliches, fachsprachliches, fremdes, unbekanntes, schwieriges, derbes Wort
ein Wort aus der Jägersprache, Kindersprache, einer Fachsprache, dem Englischen
russische, französische Wörter
das Wort ›Biologie‹ stammt aus dem Griechischen, ist der griechischen Sprache entlehnt worden
ein (neues) Wort prägen
dieses Wort wird mit ›v‹, mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben
umgangssprachlichdieses Wort wird großgeschrieben
die Bedeutung, Betonung, der Klang eines Wortes
ein Wort mit sechs Buchstaben, drei Silben
die zweite Silbe dieses Wortes trägt den Hauptakzent
dieses Wort hat mehrere Bedeutungen, kann man nicht übersetzen
was bedeutet dieses Wort?
ich verstehe den Sinn dieses Wortes nicht
die Bedeutung dieses Wortes hat sich gewandelt
sie ist freigiebig im wahrsten, eigentlichen, vollsten Sinn des Wortes, in des Wortes wahrster, ureigenster Bedeutung
nach einem treffenden, dem passenden Wort suchen
er antwortete mit einem (einzigen) Wort: Ja!
ein Wort hören, lesen, sprechen, schreiben, verstehen, gebrauchen
ein Wort richtig aussprechen, anwenden
ein Wort falsch betonen, schreiben
buchstabiere das Wort!
der Taubstumme las jedes Wort von den Lippen des Sprechenden ab
einen Text Wort für Wort abschreiben, übersetzen
einen Satz Wort für Wort nachsprechen
ein Wort an die Tafel schreiben
ein Wort rot unterstreichen
bestimmte Wörter gesperrt, kursiv setzen
dieses Wörterbuch bringt ca. 22000 Wörter
dieser Satz besteht aus sechs Wörtern
umgangssprachlichdieser Satz besteht aus sechs Worten
ein Telegramm mit 12 Wörtern
umgangssprachlichein Telegramm mit 12 Worten
beim Schreiben Wörter auslassen
er verschluckte (= unterdrückte) den Rest des Wortes
umgangssprachlichdieses Wort ist mir (nur) so herausgerutscht (= habe ich unüberlegt, übereilt ausgesprochen, ist mir entschlüpft)
umgangssprachlichich habe das Wort auf der Zunge, das Wort liegt mir auf der Zunge (= es schwebt mir vor, fällt mir aber im Moment nicht ein)
umgangssprachlichso ein vulgäres Wort nehme ich nicht in den Mund (= spreche ich nicht aus)
Exakte Wissenschaft – was liegt alles in diesen beiden Worten! [ PlanckSinn3]
[…] mit diesen Worten ließ sich ausdrücken, was sonst nicht auszudrücken war […] [ BöllHaus173]
in Worten (= nicht in Zahlen, sondern mit Buchstaben geschrieben)
Beispiel:
3.000 Euro, in Worten: dreitausend Euro
2.
mündlich oder schriftlich formulierte, sinnvolle Äußerung, Bemerkung
Grammatik: Plural ‘Worte’
Beispiele:
das gesprochene, geschriebene, gedruckte Wort
kluge, geistreiche, vernünftige, klare, deutliche, unmissverständliche, erklärende, prophetische, richtungweisende Worte
packende, aufrüttelnde, mahnende, beschwichtigende, tröstende Worte
höfliche, freundliche, liebevolle, zu Herzen gehende Worte
böse, heftige, scharfe, höhnische, bissige, beleidigende Worte
derbe, starke, große Worte
kurze, nüchterne Worte
umgangssprachlichdürre Worte
abwertendhohle Worte
spöttischsalbungsvolle Worte
die passenden, rechten, richtigen Worte zu finden wissen
man kann (vor Lärm) das eigene, sein eigenes Wort nicht verstehen
goldene (= wertvolle, beherzigenswerte) Worte
das sind nur schöne, leere Worte (= leere Versprechungen)
das war das rechte Wort zur rechten Zeit (= jmd. hat im richtigen Augenblick das Richtige gesagt)
das ist ein wahres Wort! (= was du sagst, ist völlig richtig!)
da hast du ein wahres Wort gesprochen
umgangssprachlichjmd. führt, hat das große Wort (= gibt im Gespräch den Ton an)
jmd. gibt jmdm. gute Worte (= jmd. redet jmdm. zu)
Religiondas Wort Gottes (= Bibel)
auf ein Wort! (= ich möchte kurz mit dir sprechen!)
ein Wort genügt, und ich weiß Bescheid (= eine Andeutung genügt, und ich weiß Bescheid)
das ist das erste Wort, das ich davon höre (= davon höre ich zum erstenmal)
seine letzten Worte wurden vom Applaus übertönt
das waren seine letzten Worte (= das hat er zum Schluss gesagt)
jmd. will stets das letzte Wort haben (= jmd. duldet keine Widerrede)
jmd. will stets das letzte Wort behalten (= jmd. duldet keine Widerrede)
in dieser Angelegenheit ist noch nicht das letzte Wort gesprochen (= diese Angelegenheit ist noch nicht abgeschlossen, noch nicht endgültig entschieden)
das ist mein letztes Wort! (= bei dieser Entscheidung, Meinung bleibe ich!)
bei ihm ist jedes zweite, dritte Wort »mein Wagen« (= er spricht häufig von seinem Auto)
etw. lässt sich nicht mit wenigen Worten sagen, erklären
mit jmdm. einige (freundliche), ein paar Worte wechseln
ein paar Worte zu den Anwesenden sprechen
kann ich ein paar Worte (= kurz) mit Ihnen sprechen?
schon nach wenigen Worten hatte er begriffen, was für ihn auf dem Spiel stand
es bedurfte nur weniger Worte, um ihr das begreiflich zu machen
er war ein Mann von wenig Worten (= sprach nicht viel, war wortkarg)
sie macht nicht viel, viele Worte (= handelt, ohne lange darüber zu reden, sie ist wortkarg)
sie half ohne viele Worte
als diese Worte gefallen waren, brach im Saal ein Tumult aus
die Worte sprudeln aus jmds. Mund(e)
die Worte flossen ihm leicht von den Lippen (= er sprach ohne Mühe, ohne weitere Bedenken)
umgangssprachlichdiese Worte sind mir (nur) so herausgerutscht (= das habe ich unüberlegt, übereilt ausgesprochen, das ist mir entschlüpft)
umgangssprachlichdas Wort bleibt jmdm. im Hals(e), Mund(e), in der Kehle stecken (= jmd. kann plötzlich nicht weitersprechen)
umgangssprachlichmir blieben vor Schreck die Worte im Munde stecken
gehobenjmdm. erstirbt das Wort im Munde (= jmd. hört zu reden auf)
ihre Worte saßen, trafen (= was sie sagte, hatte seine Wirkung)
sein Wort wiegt schwer, hat Gewicht (= ist von großer Bedeutung, sehr wichtig)
ein Wort gab das andere (= die Äußerung des einen hatte eine Äußerung des anderen zur Folge, es kam zum Streit, der Wortwechsel wurde immer heftiger)
das waren deine Worte (= das hast du wörtlich gesagt)
mir fehlen die Worte, um diese Szene zu beschreiben (= diese Szene kann kaum beschrieben werden)
mir fehlen (einfach) die Worte (= ich bin so erstaunt, überrascht, erschrocken, entrüstet, dass ich zunächst nicht sprechen kann)
sich unflätiger Worte bedienen
gehobensie war (vor Erregung, Angst) ihres Wortes kaum mächtig (= sie konnte kaum sprechen)
gehobenmit der Waffe des Wortes für eine gerechte Sache kämpfen
ich traue seinen (schönen) Worten nicht
jmdm. ein Wort des Dankes, Trostes, der Anerkennung sagen
das erlösende Wort sprechen
Worte des Tadels, Bedauerns, anerkennende Worte äußern
da sprach er die Worte
(unverständliche, heisere) Worte ausstoßen, hervorstoßen, murmeln, stammeln
er brachte diese Worte zögernd, ohne Stocken hervor
freundliche, höfliche Worte mit jmdm. wechseln
mit jmdm. ein Wort unter vier Augen sprechen (= mit jmdm. ohne Zeugen sprechen)
mit jmdm. ein Wort im Vertrauen sprechen (= vertrauensvoll sprechen)
mit jmdm. ein offenes, vernünftiges, ernstes Wort reden (= offen, vernünftig, ernst reden)
umgangssprachlichmit jmdm. ein (kräftiges) Wörtchen reden (= jmdm. energisch und deutlich seinen Standpunkt klarmachen)
bei einer Entscheidung ein (gewichtiges, entscheidendes) Wort mitreden (= mit zu entscheiden haben)
umgangssprachlichda habe ich auch ein Wörtchen mitzureden!
das Wort an jmdn. richten (= jmdn. ansprechen)
jmdm. das Wort abschneiden (= jmdn. unterbrechen)
jmdm., einer Sache das Wort reden (= für jmdn., etw. eintreten)
jmdm. das Wort aus dem Mund(e) nehmen (= etw. sagen, bevor es der andere ausspricht)
umgangssprachlichjmdm. das Wort im Mund(e) (her)umdrehen, verdrehen (= den Sinn von jmds. Äußerung ins Gegenteil verkehren)
umgangssprachlicher lässt sich, man muss ihm jedes Wort herausziehen (= er ist schwer zum Reden zu bringen)
salopplass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen! (= rede doch endlich!)
umgangssprachlichjedes Wort, die Worte auf die Goldwaage legen (= das Gesagte übergenau nehmen, wie es gar nicht gemeint war)
umgangssprachlichman legt mir Worte in den Mund, die ich nicht gesagt habe (= man schreibt mir fälschlicherweise eine Äußerung zu, unterstellt mir Äußerungen)
umgangssprachlichder Verteidiger hat seinem Zeugen die Worte förmlich in den Mund gelegt (= dem Zeugen eine bestimmte Äußerung nahegelegt, den Zeugen zu bestimmten Äußerungen veranlasst)
ich finde keine Worte! (= ich bin fassungslos, das ist unerhört!)
umgangssprachlichhast du (da noch) Worte? (= ich bin fassungslos, das ist unerhört!)
sich [Dativ] einige Worte zurechtlegen (= sich vorher überlegen, was man sagen wird)
ein paar Worte aufsetzen (= etw. schriftlich formulieren)
hier und da ein Wort, Wörtchen fallenlassen (= sich über etw. beiläufig äußern)
darüber wollen wir kein Wort verlieren (= darüber wollen wir nicht reden)
er hat nie wieder ein Wort über diese Angelegenheit verloren
bei jmdm. ein (gutes) Wort für jmdn. einlegen (= bei jmdm. für jmdn. bitten)
für andere das Wort führen (= für die anderen sprechen)
bedenke, wäge deine Worte! (= überlege, was du sagst!)
mäßige deine Worte!
umgangssprachlichdu kannst dir jedes (weitere) Wort sparen (= alles, was du sagst, ist überflüssig, kann mich nicht beeinflussen, umstimmen)
umgangssprachlichsparen Sie sich Ihre Worte!
jmd. setzt seine Worte bedächtig, vorsichtig, klug (= jmd. spricht bedächtig, vorsichtig, klug)
gehobener versteht es, die Worte zu setzen (= er formuliert gut, treffend)
gehobenseine Gedanken, Gefühle, Vorstellungen (in einem Gespräch, Brief) Wort werden lassen (= äußern, aussprechen)
Du sprichst ein großes Wort gelassen aus […] [ GoetheIphigenieI 3]
Der Worte sind genug gewechselt […] [ GoetheFaustI 214]
mit einem Wort (= kurz gesagt)fasst vorher Gesagtes zusammen und führt es zu einem Abschluss
Beispiel:
er beherrscht sein Fach, spricht mehrere Sprachen, kennt sich in Literatur und Kunst aus, spielt Tennis und läuft Ski, mit einem Wort: er ist sehr vielseitig
kein (einziges) Wort, nicht ein Wort (= nichts)
Beispiele:
er sagte kein Wort dazu
davon hast du mir kein (einziges) Wort gesagt
sie hat den ganzen Abend kein (einziges), nicht ein Wort gesprochen
darüber wurde kein Wort gesprochen
davon hat kein Wort, nicht ein Wort in seinem Brief gestanden
sie konnte vor Aufregung kein Wort herausbringen
jmdm. entgeht kein Wort (= jmd. achtet auf jede Äußerung)
davon ist kein Wort wahr, daran ist kein wahres Wort (= das stimmt nicht)
davon war mit keinem Wort (= nicht) die Rede
ich möchte mit keinem Wort daran erinnert werden
etw. mit keinem Wort erwähnen
mit keinem Wort widersprechen
kein Wort fiel (= niemand sagte etwas)
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »an«
Beispiel:
denk an meine Worte!
Grammatik: in Verbindung mit »auf«
Beispiele:
du solltest auf sein Wort, seine Worte hören (= du solltest dich nach dem, was er sagt, richten)
ich glaube dir aufs Wort (= ich glaube dir alles, was du sagst)
aufs Wort gehorchen, folgen (= jmds. Anordnung, Befehl sofort und genau befolgen)
umgangssprachlichaufs Wort parieren (= jmds. Anordnung, Befehl sofort und genau befolgen)
Grammatik: in Verbindung mit »bei«
Beispiel:
jmdn. bei seinem, beim Wort nehmen (= von jmdm. verlangen, dass er das Gesagte, Versprochene ausführt)
Grammatik: in Verbindung mit »für«
Beispiele:
jmd. steht für seine Worte ein (= jmd. steht zu seiner Äußerung)
auch, selbst für Geld und gute Worte tut er das nicht (= er tut es auf keinen Fall)
Grammatik: in Verbindung mit »in«
Beispiele:
etw. in knappen Worten mitteilen
etw. in eindrucksvollen Worten schildern
jmdm. in bewegten Worten danken
sich in bitteren Worten beklagen
ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunschschreiben
eine in präzisen Worten gefasste Erklärung
umgangssprachlichjmdm. ins Wort fallen (= jmdn. unterbrechen, am Sprechen hindern)
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiele:
jmdm. mit warmen Worten danken
jmdn. mit gemeinen Worten beschimpfen
jmdn. mit harten Worten tadeln
jmdn. mit zärtlichen Worten trösten
mit Wort und Tat für etw. eintreten
gehobenmit Worten und Werken für etw. eintreten
ein Spiel mit Worten (= ein Wortspiel)
mit diesen Worten verließ er das Zimmer (= indem er dies äußerte, nach dieser Äußerung verließ er das Zimmer)
mit anderen Worten (= anders gesagt)drückt etw. vorher Gesagtes anders aus
Beispiel:
mit anderen Worten: ich soll dir 2.000 Euro borgen
Grammatik: in Verbindung mit »nach«
Beispiele:
nach Worten ringen
nach (passenden, treffenden) Worten suchen
nach seinen Worten (= als er dies gesagt hatte) herrschte eisiges Schweigen
Grammatik: in Verbindung mit »von«
Beispiele:
ein Schwall von leeren, nichtssagenden, tönenden Worten
er empfing uns mit einem Schwall von Worten (= er empfing uns mit einem Wortschwall)
Grammatik: in Verbindung mit »zu«
Beispiele:
jmd. steht zu seinem Wort, seinen Worten (= jmd. bleibt bei seiner Aussage, hält sein Versprechen ein)
jmdn. nicht zu Wort kommen lassen (= jmdn. am Sprechen, Reden hindern)
3.
mündliche Darlegung, Äußerung von Gedanken zu einem bestimmten Thema vor einem bestimmten Publikum
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
sich (in einer Versammlung, Diskussion) zu Wort melden (= durch Handzeichen zu erkennen geben, dass man zur Sache sprechen möchte)
ich bitte ums Wort! (= um die Erlaubnis, zur Sache zu sprechen!)
jmdm. das Wort geben, erteilen
das Wort hat nun Kollegin R!
auf der Tagung nahmen, ergriffen auch viele jüngere Wissenschaftler das Wort
der Versammlungsleiter unterbrach ihn und entzog ihm das Wort (= die Erlaubnis zu sprechen)
4.
Zitat
Grammatik: Plural ‘Worte’
Beispiele:
ein bekanntes, klassisches Wort
ein geflügeltes Wort (= Äußerung einer bekannten Person, die häufig angeführt wurde und so sprichwörtlich geworden ist)
ein Wort von Goethe, Marx
ein Brechtsches Wort
dieses Wort stammt von Schiller
ein oft zitiertes Wort von Wilhelm Busch
Text
Beispiele:
das dichterische Wort
Wort und Weise eines Liedes
ein Lied ohne Worte
das Fernsehen, die Illustrierte berichtete darüber ausführlich in Wort und Bild
revolutionäre Agitation in Wort und Schrift (= in mündlicher und schriftlicher Form)
5.
(mündliches) Versprechen, (mündliche) Zusage, Ehrenwort
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
jmd. gibt, verpfändet sein Wort
er gab ihr das, sein Wort, dass er mit dieser Angelegenheit nichts zu tun hätte
sie gaben sich feierlich das Wort, einander stets mit Rat und Tat zu helfen
(ich gebe dir) mein Wort (darauf)!
auf mein Wort!
wir haben sein Wort, dass er uns unterstützen wird
jmd. hält sein Wort
ob er (sein) Wort hält?
sie hatte ihm sein Wort abgenommen, dass er mit niemandem darüber sprechen würde
jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo er sein Wort einlösen muss
ich garantiere Ihnen dafür mit meinem Wort!
er hat sein Wort gebrochen (= sein Versprechen nicht gehalten)
am liebsten hätte er sein Wort zurückgenommen, zurückgezogen
auf sein Wort kannst du bauen, vertrauen
er ist ein Mann von Wort (= hält stets, was er versprochen hat)
sprichwörtlichich komme, ein Mann, ein Wort (= auf mich ist Verlass)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Wort · Wörterbuch · wörtlich · Wortführer · Wortschatz · Wortwechsel
Wort n. ‘kleinste Sinneinheit der Rede, zusammenhängende Rede’, ahd. (8. Jh.), mhd. mnd. wort, asächs. aengl. engl. word, mnl. woort, nl. woord, anord. orð, schwed. ord, got. waúrd. Germ. *wurða- führt mit apreuß. wīrds ‘Wort’ und (ablautend) lat. verbum (mit b aus ie. dh) ‘Wort, Rede’, lit. var̃das ‘Name, Benennung, Titel’ auf eine dh-Erweiterung ie. *u̯erdho- ‘Wort’ der Wurzel ie. *u̯er- ‘feierlich sagen, sprechen’. Dazu gehört wohl auch griech. é͞irō (εἴρω) ‘ich sage’ und (einer t-Erweiterung folgend) aind. vratám ‘Gelübde’, aruss. rota, russ. (landschaftlich) rotá (рота) ‘Eid’, aslaw. rotiti sę ‘sich verschwören, fluchen’, russ. (landschaftlich) rótit’sja (ротиться) ‘schwören’ sowie (zu einer k-Erweiterung) russ. vrat’ (врать) ‘lügen, faseln’, vielleicht auch aslaw. vračь, russ. vrač (врач) ‘Arzt’, eigentlich ‘Beschwörer’. Die Pluralbildung erfolgt zunächst (entsprechend der Zugehörigkeit des Substantivs zu den neutralen a-Stämmen) endungslos, vgl. ahd. thiu wort; doch begegnen (unter dem Einfluß der maskulinen a-Stämme) schon früh Pluralformen wie mhd. (md.) die worte und (sekundär nach der Flexion der s-Stämme) mhd. worter (12. Jh.), wörter (um 1300). Die unterschiedliche Pluralbildung führt (im 16. Jh. beginnend, im 17. Jh. von Schottel verbindlich gefordert) zu bedeutungsdifferenzierendem Gebrauch, vgl. Worte ‘zusammenhängende Rede’, Wörter ‘Vokabeln’. – Wörterbuch n. (nach unterschiedlichen wissenschaftlichen Gesichtspunkten oder auch nur) alphabetisch angelegtes ‘Verzeichnis von Wörtern’ (1. Hälfte 17. Jh.), daneben anfangs auch Wortbuch (Mitte 17. bis 1. Hälfte 18. Jh.). wörtlich Adj. ‘im vollen Wortlaut, textgetreu’ (17. Jh.), zuvor frühnhd. wörtlich Adj. Adv. ‘mit Worten ausgedrückt’, mhd. wortlīch Adv., wortlich Adj. ‘mit Worten, durch Worte’, ahd. wortlīhho Adv. ‘Wort für Wort, beispielsweise’ (um 800). Wortführer m. ‘Sprecher, Anführer, Vertreter’ (16. Jh.). Wortschatz m. ‘Vorrat an Wörtern, Gesamtheit der Wörter’ in bezug auf einen einzelnen Sprecher oder auf eine Sprache (Ende 18. Jh.), älter ‘Wörterbuch, Wortsammlung’ (Ende 17. Jh., entsprechend lat. thēsaurus). Wortwechsel m. ‘Austausch von Rede und Gegenrede, Gespräch’ und (heute vorherrschend) ‘Streit mit Worten’ (17. Jh.); nur vereinzelt ‘Ersatz bestimmter Wörter durch andere’ (17. Jh.).

Thesaurus

Linguistik/Sprache
Unterbegriffe
  • Wort  ●  morphologisches Wort fachspr.
Linguistik/Sprache
Synonymgruppe
Wort  ●  morphologisches Wort  fachspr.
Oberbegriffe
Assoziationen
Linguistik/Sprache
Synonymgruppe
Wort[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Unterbegriffe
Assoziationen
  • Lexem · abstrahierte Bedeutungseinheit
Computer
Synonymgruppe
Binärwort · Datenwort · Wort
Assoziationen
Synonymgruppe
Bemerkung · Äußerung  ●  Wort  geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Wort‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wort‹.

Verwendungsbeispiele für ›Wort‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich sei für ihn im wahrsten Sinne des Wortes ein »rotes Tuch«. [Hannover, Heinrich: Die Republik vor Gericht 1954 – 1974, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1998], S. 289]
Konsequent wäre es nun, das Buch mit einigen Worten an ihn zu schließen. [Hasselbach, Ingo u. Bonengel, Winfried: Die Abrechnung, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1993], S. 158]
Aber diese Wörter kommen in der deutschen Sprache nicht vor. [Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 175]
So pflegt die Technik die reale Entscheidung zu behalten, die Literatur aber behält das letzte Wort. [Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel, München: Hanser 1988, S. 118]
Dieses Wort galt vor 25 Jahren auch an dieser Stelle. [o. A.: Ansprache vor Rekruten am Ehrenmal in Tannenberg, 20.07.1939]
Zitationshilfe
„Wort“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wort>.

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