die passenden, rechten, richtigen Worte zu finden wissen
man kann (vor Lärm) das eigene, sein eigenes Wort nicht verstehen
goldene (= wertvolle, beherzigenswerte)Worte
das sind nur schöne, leere Worte(= leere Versprechungen)
das war das rechte Wort zur rechten Zeit (= jmd. hat im richtigen Augenblick das Richtige gesagt)
das ist ein wahres Wort! (= was du sagst, ist völlig richtig!)
da hast du ein wahres Wort gesprochen
umgangssprachlichjmd. führt, hat das große Wort(= gibt im Gespräch den Ton an)
jmd. gibt jmdm. gute Worte(= jmd. redet jmdm. zu)
Religiondas Wort Gottes (= Bibel)
auf ein Wort! (= ich möchte kurz mit dir sprechen!)
ein Wort genügt, und ich weiß Bescheid (= eine Andeutung genügt, und ich weiß Bescheid)
das ist das erste Wort, das ich davon höre (= davon höre ich zum erstenmal)
seine letzten Worte wurden vom Applaus übertönt
das waren seine letzten Worte(= das hat er zum Schluss gesagt)
jmd. will stets das letzte Wort haben (= jmd. duldet keine Widerrede)
jmd. will stets das letzte Wort behalten (= jmd. duldet keine Widerrede)
in dieser Angelegenheit ist noch nicht das letzte Wort gesprochen (= diese Angelegenheit ist noch nicht abgeschlossen, noch nicht endgültig entschieden)
das ist mein letztes Wort! (= bei dieser Entscheidung, Meinung bleibe ich!)
bei ihm ist jedes zweite, dritte Wort »mein Wagen« (= er spricht häufig von seinem Auto)
etw. lässt sich nicht mit wenigen Worten sagen, erklären
mit jmdm. einige (freundliche), ein paar Worte wechseln
ein paar Worte zu den Anwesenden sprechen
kann ich ein paar Worte(= kurz) mit Ihnen sprechen?
schon nach wenigen Worten hatte er begriffen, was für ihn auf dem Spiel stand
es bedurfte nur weniger Worte, um ihr das begreiflich zu machen
er war ein Mann von wenig Worten(= sprach nicht viel, war wortkarg)
sie macht nicht viel, viele Worte(= handelt, ohne lange darüber zu reden, sie ist wortkarg)
sie half ohne viele Worte
als diese Worte gefallen waren, brach im Saal ein Tumult aus
die Worte sprudeln aus jmds. Mund(e)
die Worte flossen ihm leicht von den Lippen (= er sprach ohne Mühe, ohne weitere Bedenken)
umgangssprachlichdiese Worte sind mir (nur) so herausgerutscht (= das habe ich unüberlegt, übereilt ausgesprochen, das ist mir entschlüpft)
umgangssprachlichdas Wort bleibt jmdm. im Hals(e), Mund(e), in der Kehle stecken (= jmd. kann plötzlich nicht weitersprechen)
umgangssprachlichmir blieben vor Schreck die Worte im Munde stecken
gehobenjmdm. erstirbt das Wort im Munde (= jmd. hört zu reden auf)
ihre Worte saßen, trafen (= was sie sagte, hatte seine Wirkung)
sein Wort wiegt schwer, hat Gewicht (= ist von großer Bedeutung, sehr wichtig)
ein Wort gab das andere (= die Äußerung des einen hatte eine Äußerung des anderen zur Folge, es kam zum Streit, der Wortwechsel wurde immer heftiger)
das waren deine Worte(= das hast du wörtlich gesagt)
mir fehlen die Worte, um diese Szene zu beschreiben (= diese Szene kann kaum beschrieben werden)
mir fehlen (einfach) die Worte(= ich bin so erstaunt, überrascht, erschrocken, entrüstet, dass ich zunächst nicht sprechen kann)
sich unflätiger Worte bedienen
gehobensie war (vor Erregung, Angst) ihres Wortes kaum mächtig (= sie konnte kaum sprechen)
gehobenmit der Waffe des Wortes für eine gerechte Sache kämpfen
ich traue seinen (schönen) Worten nicht
jmdm. ein Wort des Dankes, Trostes, der Anerkennung sagen
das erlösende Wort sprechen
Worte des Tadels, Bedauerns, anerkennende Worte äußern
er brachte diese Worte zögernd, ohne Stocken hervor
freundliche, höfliche Worte mit jmdm. wechseln
mit jmdm. ein Wort unter vier Augen sprechen (= mit jmdm. ohne Zeugen sprechen)
mit jmdm. ein Wort im Vertrauen sprechen (= vertrauensvoll sprechen)
mit jmdm. ein offenes, vernünftiges, ernstes Wort reden (= offen, vernünftig, ernst reden)
umgangssprachlichmit jmdm. ein (kräftiges) Wörtchen reden (= jmdm. energisch und deutlich seinen Standpunkt klarmachen)
bei einer Entscheidung ein (gewichtiges, entscheidendes) Wort mitreden (= mit zu entscheiden haben)
umgangssprachlichda habe ich auch ein Wörtchen mitzureden!
das Wort an jmdn. richten (= jmdn. ansprechen)
jmdm. das Wort abschneiden (= jmdn. unterbrechen)
jmdm., einer Sache das Wort reden (= für jmdn., etw. eintreten)
jmdm. das Wort aus dem Mund(e) nehmen (= etw. sagen, bevor es der andere ausspricht)
umgangssprachlichjmdm. das Wort im Mund(e) (her)umdrehen, verdrehen (= den Sinn von jmds. Äußerung ins Gegenteil verkehren)
umgangssprachlicher lässt sich, man muss ihm jedes Wort herausziehen (= er ist schwer zum Reden zu bringen)
salopplass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen! (= rede doch endlich!)
umgangssprachlichjedes Wort, die Worte auf die Goldwaage legen (= das Gesagte übergenau nehmen, wie es gar nicht gemeint war)
umgangssprachlichman legt mir Worte in den Mund, die ich nicht gesagt habe (= man schreibt mir fälschlicherweise eine Äußerung zu, unterstellt mir Äußerungen)
umgangssprachlichder Verteidiger hat seinem Zeugen die Worte förmlich in den Mund gelegt (= dem Zeugen eine bestimmte Äußerung nahegelegt, den Zeugen zu bestimmten Äußerungen veranlasst)
ich finde keine Worte! (= ich bin fassungslos, das ist unerhört!)
umgangssprachlichhast du (da noch) Worte? (= ich bin fassungslos, das ist unerhört!)
sich [Dativ] einige Worte zurechtlegen (= sich vorher überlegen, was man sagen wird)
ein paar Worte aufsetzen (= etw. schriftlich formulieren)
hier und da ein Wort, Wörtchen fallenlassen (= sich über etw. beiläufig äußern)
darüber wollen wir kein Wort verlieren (= darüber wollen wir nicht reden)
er hat nie wieder ein Wort über diese Angelegenheit verloren
bei jmdm. ein (gutes) Wort für jmdn. einlegen (= bei jmdm. für jmdn. bitten)
für andere das Wort führen (= für die anderen sprechen)
bedenke, wäge deine Worte! (= überlege, was du sagst!)
mäßige deine Worte!
umgangssprachlichdu kannst dir jedes (weitere) Wort sparen (= alles, was du sagst, ist überflüssig, kann mich nicht beeinflussen, umstimmen)
gehobener versteht es, die Worte zu setzen (= er formuliert gut, treffend)
gehobenseine Gedanken, Gefühle, Vorstellungen (in einem Gespräch, Brief) Wort werden lassen (= äußern, aussprechen)
Du sprichst ein großes Wort gelassen aus […][GoetheIphigenieI 3]
Der Worte sind genug gewechselt […][GoetheFaustI 214]
⟨mit einem Wort(= kurz gesagt)⟩fasst vorher Gesagtes zusammen und führt es zu einem Abschluss
Beispiel:
er beherrscht sein Fach, spricht mehrere Sprachen, kennt sich in Literatur und Kunst aus, spielt Tennis und läuft Ski, mit einem Wort: er ist sehr vielseitig
⟨kein (einziges) Wort⟩, ⟨nicht ein Wort(= nichts)⟩
Beispiele:
er sagte kein Wort dazu
davon hast du mir kein (einziges) Wort gesagt
sie hat den ganzen Abend kein (einziges), nicht ein Wort gesprochen
darüber wurde kein Wort gesprochen
davon hat kein Wort, nicht ein Wort in seinem Brief gestanden
sie konnte vor Aufregung kein Wort herausbringen
jmdm. entgeht kein Wort(= jmd. achtet auf jede Äußerung)
davon ist kein Wort wahr, daran ist kein wahres Wort(= das stimmt nicht)
davon war mit keinem Wort(= nicht) die Rede
ich möchte mit keinem Wort daran erinnert werden
etw. mit keinem Wort erwähnen
mit keinem Wort widersprechen
kein Wort fiel (= niemand sagte etwas)
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »an«
Beispiel:
denk an meine Worte!
Grammatik: in Verbindung mit »auf«
Beispiele:
du solltest auf sein Wort, seine Worte hören (= du solltest dich nach dem, was er sagt, richten)
ich glaube dir aufs Wort(= ich glaube dir alles, was du sagst)
Wort
n.
‘kleinste Sinneinheit der Rede, zusammenhängende Rede’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
wort,
asächs.
aengl.
engl.
word,
mnl.
woort,
nl.
woord,
anord.
orð,
schwed.
ord,
got.
waúrd.
Germ.
*wurða-
führt mit
apreuß.
wīrds
‘Wort’
und
(ablautend)
lat.
verbum
(mit
b
aus
ie.
dh)
‘Wort, Rede’,
lit.
var̃das
‘Name, Benennung, Titel’
auf eine
dh-Erweiterung
ie.
*u̯erdho-
‘Wort’
der Wurzel
ie.
*u̯er-
‘feierlich sagen, sprechen’.
Dazu gehört wohl auch
griech.
é͞irō
(εἴρω)
‘ich sage’
und
(einer
t-Erweiterung
folgend)
aind.
vratám
‘Gelübde’,
aruss.
rota,
russ.
(landschaftlich)
rotá
(рота)
‘Eid’,
aslaw.
rotiti sę
‘sich verschwören, fluchen’,
russ.
(landschaftlich)
rótit’sja
(ротиться)
‘schwören’
sowie
(zu einer
k-Erweiterung)
russ.
vrat’
(врать)
‘lügen, faseln’,
vielleicht auch
aslaw.
vračь,
russ.
vrač
(врач)
‘Arzt’,
eigentlich
‘Beschwörer’.
Die Pluralbildung erfolgt zunächst
(entsprechend der Zugehörigkeit des Substantivs zu den neutralen
a-Stämmen)
endungslos,
vgl.
ahd.
thiu wort;
doch begegnen
(unter dem Einfluß der maskulinen
a-Stämme)
schon früh Pluralformen wie
mhd.
(md.)
die worte
und
(sekundär nach der Flexion der
s-Stämme)
mhd.
worter
(12. Jh.),
wörter
(um 1300).
Die unterschiedliche Pluralbildung führt
(im 16. Jh. beginnend,
im 17. Jh. von
Schottel
verbindlich gefordert)
zu bedeutungsdifferenzierendem Gebrauch,
vgl.
Worte
‘zusammenhängende Rede’,
Wörter
‘Vokabeln’.
–
Wörterbuch
n.
(nach unterschiedlichen wissenschaftlichen Gesichtspunkten
oder auch nur)
alphabetisch angelegtes
‘Verzeichnis von Wörtern’
(1. Hälfte 17. Jh.),
daneben anfangs auch
Wortbuch
(Mitte 17. bis 1. Hälfte 18. Jh.).
wörtlich
Adj.
‘im vollen Wortlaut, textgetreu’
(17. Jh.),
zuvor
frühnhd.
wörtlich
Adj.
Adv.
‘mit Worten ausgedrückt’,
mhd.
wortlīch
Adv.,
wortlich
Adj.
‘mit Worten, durch Worte’,
ahd.
wortlīhho
Adv.
‘Wort für Wort, beispielsweise’
(um 800).
Wortführer
m.
‘Sprecher, Anführer, Vertreter’
(16. Jh.).
Wortschatz
m.
‘Vorrat an Wörtern, Gesamtheit der Wörter’
in bezug auf einen einzelnen Sprecher oder auf eine Sprache
(Ende 18. Jh.),
älter
‘Wörterbuch, Wortsammlung’
(Ende 17. Jh.,
entsprechend
lat.
thēsaurus).
Wortwechsel
m.
‘Austausch von Rede und Gegenrede, Gespräch’
und
(heute vorherrschend)
‘Streit mit Worten’
(17. Jh.);
nur vereinzelt
‘Ersatz bestimmter Wörter durch andere’
(17. Jh.).
Ich sei für ihn im wahrsten Sinne des Wortes ein »rotes Tuch«.
[Hannover, Heinrich: Die Republik vor Gericht 1954 – 1974, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1998], S. 289]
Konsequent wäre es nun, das Buch mit einigen Worten an ihn zu schließen.
[Hasselbach, Ingo u. Bonengel, Winfried: Die Abrechnung, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1993], S. 158]
Aber diese Wörter kommen in der deutschen Sprache nicht vor.
[Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 175]
So pflegt die Technik die reale Entscheidung zu behalten, die Literatur aber behält das letzte Wort.
[Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel, München: Hanser 1988, S. 118]
Dieses Wort galt vor 25 Jahren auch an dieser Stelle.
[o. A.: Ansprache vor Rekruten am Ehrenmal in Tannenberg, 20.07.1939]
Fehler in Verwendungsbeispielen zu „Wort“
Zitationshilfe
„Wort“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch
der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wort>.