abwertend, veraltend jmd., der viel redet, ohne dass das von Belang wäre oder Folgen hätte
Beispiele:
Niemand kann ihm Tatenlosigkeit vorwerfen,
[US-Präsident] Obama hat ein Feuerwerk an
neuen Gesetzen und diplomatischen Offensiven entfacht. Den Initiator eines
historisch beispiellosen Konjunkturpakets, in Rekordzeit verabschiedet, wird
man schwerlich als bloßen Wortemacher abtun
können. [Die Zeit, 24.09.2009]
Dem Parteitagsredner fehlt die Redlichkeit; ohne sie ist er ein
hohler Wortemacher. [Die Welt, 23.04.2009]
Mich befremdet dieses hartnäckige Drängen bestimmter Kandidaten nach
Fernsehduellen. Entscheidend für die Stimmabgabe bei einer Wahl sollte es
aber doch nicht sein, wer stärker klotzen kann. […] Ein TV‑Duell begünstigt einseitig die
großen Wortemacher. Insofern ist der Informationswert
nur sehr einseitig. [Süddeutsche Zeitung, 06.08.2005]
Wieder und wieder eingesetzt, werden sie immer
vertrauter, vielsagender, unverwüstlicher, unverzichtbarer. Potentiell
treffen sie zielgenau breite Wählerschichten. Kein Wunder, daß
Wortmacher und Wortführer so gerne mit ihnen
agieren. Mit Floskeln läßt sich prima punkten. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.09.2002]
Weil also Lambert ein solcher Kerl ist und auch noch einer, der
manchmal einen Tisch zum Fenster hinauswirft oder zwei vollschlanke Damen
auf seine Arme nimmt und sie auf der Terrasse herumträgt, und ein Auto mit
eigener Kraft aus dem Graben zieht, und sagenhaft gut kochen kann, deshalb
gilt er nicht bloß als ein Wortemacher. [Walser, Martin: Halbzeit. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 248]