Verwendung eines bestimmten Wortes (in einem Text, einer Rede o. Ä. in einer bestimmten Bedeutung)
siehe auch Sprachgebrauch
Beispiele:
Perry Anderson bemerkt, dass das Wort »Hegemonie« im späten 19. Jahrhundert oft kritisch benutzt wird, als Ausdruck für eine abzulehnende, womöglich bald überwundene Herrschaft – Japans, Deutschlands, Italiens oder wessen auch immer. Zugleich erweitert sich der Wortgebrauch: Den russischen Revolutionären gilt er als Beschreibung eines wünschenswerten Verhältnisses zwischen Arbeitern und Bauern. [Süddeutsche Zeitung, 05.09.2018]
Deutliche Wahrnehmung der ganzen Situation ist nötig für vernünftiges Handeln. So definiere ich »Vernunft« gerne auch als »Wahrnehmung eines Ganzen«. Wie dieser Wortgebrauch mit dem philosophischen Vernunftbegriff zusammenhängt, werden wir an einigen späteren Stellen in diesem Buch sehen. [Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel. München: Hanser 1988, S. 147]
Populärer Wortgebrauch bezeichnet wohl auch die Zeit zwischen zwei Epochen als eine »Epoche« und redet von der Epoche des geometrischen Vasenstils, von der Epoche des Augustus, von der Epoche Napoleons, von einer Epoche des Hackbaues, des Hochkapitalismus oder des Musikdramas. [Heimpel, Hermann: Über die Epochen der mittelalterlichen Geschichte. In: ders.: Der Mensch in seiner Gegenwart. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht 1957 [1947], S. 42]
»Sport ist Spiel«, »Sport ist Arbeit«, »Sport ist Dienst am Kapitalismus« oder »Sport ist Klassenkampf« – mit solchen Unterordnungen und groben Einteilungen lassen sich nur Wortgebräuche beschreiben, aber keine Erkenntnisse über das vielschichtige Phänomen gewinnen. [Die Zeit, 10.09.1971] ungewöhnl. Pl.