Wortwechsel, der
eWDG
Bedeutung
siehe auch Wortgefecht, wechseln (2)
Beispiele:
zwischen ihnen entspann sich ein Wortwechsel
es gab einen (heftigen, bissigen, lauten) Wortwechsel
wir hatten gestern einen (kleinen) Wortwechsel
sie gerieten in einen Wortwechsel
der Junge wurde nach einem kurzen Wortwechsel von ihr entlassen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wort · Wörterbuch · wörtlich · Wortführer · Wortschatz · Wortwechsel
Wort n. ‘kleinste Sinneinheit der Rede, zusammenhängende Rede’, ahd. (8. Jh.), mhd. mnd. wort, asächs. aengl. engl. word, mnl. woort, nl. woord, anord. orð, schwed. ord, got. waúrd. Germ. *wurða- führt mit apreuß. wīrds ‘Wort’ und (ablautend) lat. verbum (mit b aus ie. dh) ‘Wort, Rede’, lit. var̃das ‘Name, Benennung, Titel’ auf eine dh-Erweiterung ie. *u̯erdho- ‘Wort’ der Wurzel ie. *u̯er- ‘feierlich sagen, sprechen’. Dazu gehört wohl auch griech. é͞irō (εἴρω) ‘ich sage’ und (einer t-Erweiterung folgend) aind. vratám ‘Gelübde’, aruss. rota, russ. (landschaftlich) rotá (рота) ‘Eid’, aslaw. rotiti sę ‘sich verschwören, fluchen’, russ. (landschaftlich) rótit’sja (ротиться) ‘schwören’ sowie (zu einer k-Erweiterung) russ. vrat’ (врать) ‘lügen, faseln’, vielleicht auch aslaw. vračь, russ. vrač (врач) ‘Arzt’, eigentlich ‘Beschwörer’. Die Pluralbildung erfolgt zunächst (entsprechend der Zugehörigkeit des Substantivs zu den neutralen a-Stämmen) endungslos, vgl. ahd. thiu wort; doch begegnen (unter dem Einfluß der maskulinen a-Stämme) schon früh Pluralformen wie mhd. (md.) die worte und (sekundär nach der Flexion der s-Stämme) mhd. worter (12. Jh.), wörter (um 1300). Die unterschiedliche Pluralbildung führt (im 16. Jh. beginnend, im 17. Jh. von Schottel verbindlich gefordert) zu bedeutungsdifferenzierendem Gebrauch, vgl. Worte ‘zusammenhängende Rede’, Wörter ‘Vokabeln’. – Wörterbuch n. (nach unterschiedlichen wissenschaftlichen Gesichtspunkten oder auch nur) alphabetisch angelegtes ‘Verzeichnis von Wörtern’ (1. Hälfte 17. Jh.), daneben anfangs auch Wortbuch (Mitte 17. bis 1. Hälfte 18. Jh.). wörtlich Adj. ‘im vollen Wortlaut, textgetreu’ (17. Jh.), zuvor frühnhd. wörtlich Adj. Adv. ‘mit Worten ausgedrückt’, mhd. wortlīch Adv., wortlich Adj. ‘mit Worten, durch Worte’, ahd. wortlīhho Adv. ‘Wort für Wort, beispielsweise’ (um 800). Wortführer m. ‘Sprecher, Anführer, Vertreter’ (16. Jh.). Wortschatz m. ‘Vorrat an Wörtern, Gesamtheit der Wörter’ in bezug auf einen einzelnen Sprecher oder auf eine Sprache (Ende 18. Jh.), älter ‘Wörterbuch, Wortsammlung’ (Ende 17. Jh., entsprechend lat. thēsaurus). Wortwechsel m. ‘Austausch von Rede und Gegenrede, Gespräch’ und (heute vorherrschend) ‘Streit mit Worten’ (17. Jh.); nur vereinzelt ‘Ersatz bestimmter Wörter durch andere’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Aussprache ·
Austausch ·
Dialog ·
Diskussion ·
Gedankenaustausch ·
Gespräch ·
Konversation ·
Unterhaltung ·
Unterredung ·
Wortwechsel ·
Zwiegespräch ●
Zwiesprache geh.
Oberbegriffe |
Unterbegriffe |
|
(heftiger) Streit ·
(heftiger) Wortwechsel ·
(scharfer) Wortwechsel ·
(verbale) Auseinandersetzung ·
Disput ·
Rededuell ·
Schlagabtausch ·
Streitgespräch ·
Szene ·
Wortgefecht ·
hitzige Debatte ●
Meinungsverschiedenheit verhüllend
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Wortwechsel‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wortwechsel‹.
Verwendungsbeispiele für ›Wortwechsel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nach einem kurzen Wortwechsel bedrängte er mich plötzlich mit einer einfachen Frage.
[Reich-Ranicki, Marcel: Mein Leben, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1999, S. 9]
Das war aber schon kein Wortwechsel mehr, wie ich andere erlebt habe.
[Schaper, Edzard: Der Henker, Zürich: Artemis 1978 [1940], S. 368]
Zuvor habe es noch einen kurzen Wortwechsel mit den Beamten gegeben.
[Die Zeit, 07.10.2013 (online)]
Als der traditionsbewusste Vater das bemerkt, gibt es einen kurzen heftigen Wortwechsel, das Paar verschwindet schnell.
[Süddeutsche Zeitung, 16.05.2000]
Es habe einen »Wortwechsel« gegeben, doch dabei sei es nur darum gegangen, daß er sich »endlich mal wie ein richtiger Mann« anziehen solle.
[Süddeutsche Zeitung, 24.06.1999]
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