Zeche, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Zeche · Nominativ Plural: Zechen
Aussprache [ˈʦɛçə]
Worttrennung Ze-che
Wortbildung
mit ›Zeche‹ als Erstglied:
Zechbetrug
· Zechbetrüger · Zechpreller · Zechschuld
Mehrwortausdrücke
die Zeche bezahlen ·
die Zeche prellen ·
die Zeche zahlen
eWDG
Bedeutung
umgangssprachlich Summe, die für die in einer Gaststätte genossenen Speisen, Getränke bezahlt werden muss
Beispiele:
die Zeche war klein, groß, wurde ihm zu teuer, kostspielig
eine große, riesige Zeche machen (= im Restaurant viel verzehren)
die Zeche betrug dreißig Euro
er wollte die Zeche sofort begleichen
er wollte die Zeche, den Wirt um die Zeche prellen (= wollte sich in betrügerischer Absicht der Bezahlung entziehen)
er verließ das Lokal, ohne die Zeche zu bezahlen
bildlich
Beispiel:
er hat wieder einmal die Zeche bezahlen (= allein den Schaden tragen) müssen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Zeche · zechen · Zecher · Zechbruder · Zechgenosse · bezecht
Zeche f. ‘Rechnung für genossene Speisen und Getränke in einer Gaststätte, Bergwerk’, ahd. zehha ‘gemeinsamer Beitrag’ (9. Jh.), mhd. zech(e), mnd. teche ‘reihumgehende Verrichtung, Reihenfolge, Anordnung, Einrichtung, Vereinigung zu gemeinsamen Zwecken (Trinkgesellschaft, Zunft, Bergwerksgenossenschaft und deren Grube), Ort der Zusammenkunft, Geldbeitrag zu gemeinsamem Verzehr’, spätmhd. auch ‘Wirtsrechnung für Gelage und Schmaus’; vgl. dazu ahd. zehōn ‘ausrüsten, in Ordnung bringen, instand setzen, besudeln, färben, verfälschen’ (8. Jh.), mhd. zechen ‘anordnen, verfügen, veranstalten, zustande bringen’, auch ahd. gizeh ‘geordnet’ (10. Jh.), mhd. gezech. Weiterhin sind vergleichbar aengl. teoh m. f. ‘Geschlecht, Trupp, Schar, Bande, Gesellschaft’, (ge)teohhian ‘bestimmen, meinen, beabsichtigen, vorschlagen, betrachten, denken, urteilen’, wohl auch anord. tē (aus *tehwa) ‘Erlaubnis’. Eine Weiterbildung (mit dem Suffix germ. -sman-) ist mhd. zesem, zesen ‘ununterbrochene Reihe’. Erschließbar ist eine Wurzel ie. *dek̑-, doch außergerm. Beziehungen sind ganz unsicher. Formal könnten herangezogen werden aind. daśasyáti ‘tut Dienste, ist gefällig, unterstützt’, griech. déchesthai (δέχεσθαι) ‘annehmen, aufnehmen, erwarten, scheinen’, lat. decēre ‘zieren, kleiden, sich ziemen, sich schicken’, air. dech ‘der beste’, die ebenfalls eine Wurzel ie. *dek̑- ‘nehmen, aufnehmen’, auch ‘gut passend, geeignet, sich schicken, ziemen’ voraussetzen. Zeche geht sehr wahrscheinlich von der Bedeutung ‘Ordnung, Reihenfolge’ aus, vgl. umzech(ig) Adv. ‘der Reihe nach, abwechselnd, umschichtig’ (15. bis 19. Jh.). – zechen Vb. ‘gemeinsam mit anderen trinken, schmausen, ein Gelage halten’, spätmhd. zechen, zu mhd. zeche in der Bedeutung ‘gemeinsames Mahl, Gelage’. Zecher m. ‘wer gern und oft zecht’ (16. Jh.), mhd. zechære ‘(An)ordner’. Zechbruder m. ‘Zechgeselle, Saufkumpan’ (16. Jh.), spätmhd. zechbruoder ‘Vereinsgenosse, Zunftbruder’. Zechgenosse m. ‘wer mit anderen gemeinsam trinkt und schmaust’ (18. Jh.), älter ‘Genosse einer Zunft, Gilde’ (Anfang 17. Jh.). bezecht Part.adj. ‘betrunken’ (16. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Zeche‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Zeche‹.
Berechtsame
Eisenhütte
Erbstollen
Flörchen
Grubenfeld
Hochofen
Kleinzeche
Kokerei
Schacht
Schließung
Stahlwerk
Steinkohle-Bergwerk
Steinkohlebergwerk
Steinkohlen-Bergwerk
Steinkohlenbergwerk
Stilllegung
Unverhofft
Unvermuthetglück
Zeche
begleichen
bezahlen
ibbenbürener
konsolidiert
prellen
stillgelegt
unrentabel
zahlen
Verwendungsbeispiele für ›Zeche‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Eine Dame kann aber auch darauf bestehen, ihre Zeche selbst zu begleichen.
[Chamrath, Gustav: Lexikon des guten Tons, Wien: Ullstein 1954 [1953], S. 88]
Zu guter Letzt werden sie selber die Zeche zahlen müssen.
[Knittel, John: Via Mala, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1957 [1934], S. 264]
Er steigt hinunter zu den aufgewachten Toten, und weil ihm das Leben spendende Licht des Mondes gefällt, hält er beim Zechen mit.
[Fath, Rolf: Werke – M. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 22411]
Mit den Zechen geht auch diese Kultur ihrem Ende entgegen.
[Die Zeit, 21.02.1997, Nr. 9]
Dann haben die deutschen Zechen die neuen Arbeiter unter sich aufgeteilt.
[Die Zeit, 31.05.1996, Nr. 23]
Zitationshilfe
„Zeche“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Zeche#1>.
Zeche, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Zeche · Nominativ Plural: Zechen
Aussprache [ˈʦɛçə]
Worttrennung Ze-che
Wortbildung
mit ›Zeche‹ als Erstglied:
Zechenleitung
· Zechenschließung · Zechenschornstein · Zechensterben · Zechenstilllegung · Zechentod
· mit ›Zeche‹ als Letztglied: Steinkohlenzeche · Steinkohlezeche
· mit ›Zeche‹ als Letztglied: Steinkohlenzeche · Steinkohlezeche
eWDG
Bedeutung
Bergwerk
Beispiele:
im Ruhrgebiet wurden viele Zechen stillgelegt
die Zeche hat die Arbeit eingestellt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Zeche · zechen · Zecher · Zechbruder · Zechgenosse · bezecht
Zeche f. ‘Rechnung für genossene Speisen und Getränke in einer Gaststätte, Bergwerk’, ahd. zehha ‘gemeinsamer Beitrag’ (9. Jh.), mhd. zech(e), mnd. teche ‘reihumgehende Verrichtung, Reihenfolge, Anordnung, Einrichtung, Vereinigung zu gemeinsamen Zwecken (Trinkgesellschaft, Zunft, Bergwerksgenossenschaft und deren Grube), Ort der Zusammenkunft, Geldbeitrag zu gemeinsamem Verzehr’, spätmhd. auch ‘Wirtsrechnung für Gelage und Schmaus’; vgl. dazu ahd. zehōn ‘ausrüsten, in Ordnung bringen, instand setzen, besudeln, färben, verfälschen’ (8. Jh.), mhd. zechen ‘anordnen, verfügen, veranstalten, zustande bringen’, auch ahd. gizeh ‘geordnet’ (10. Jh.), mhd. gezech. Weiterhin sind vergleichbar aengl. teoh m. f. ‘Geschlecht, Trupp, Schar, Bande, Gesellschaft’, (ge)teohhian ‘bestimmen, meinen, beabsichtigen, vorschlagen, betrachten, denken, urteilen’, wohl auch anord. tē (aus *tehwa) ‘Erlaubnis’. Eine Weiterbildung (mit dem Suffix germ. -sman-) ist mhd. zesem, zesen ‘ununterbrochene Reihe’. Erschließbar ist eine Wurzel ie. *dek̑-, doch außergerm. Beziehungen sind ganz unsicher. Formal könnten herangezogen werden aind. daśasyáti ‘tut Dienste, ist gefällig, unterstützt’, griech. déchesthai (δέχεσθαι) ‘annehmen, aufnehmen, erwarten, scheinen’, lat. decēre ‘zieren, kleiden, sich ziemen, sich schicken’, air. dech ‘der beste’, die ebenfalls eine Wurzel ie. *dek̑- ‘nehmen, aufnehmen’, auch ‘gut passend, geeignet, sich schicken, ziemen’ voraussetzen. Zeche geht sehr wahrscheinlich von der Bedeutung ‘Ordnung, Reihenfolge’ aus, vgl. umzech(ig) Adv. ‘der Reihe nach, abwechselnd, umschichtig’ (15. bis 19. Jh.). – zechen Vb. ‘gemeinsam mit anderen trinken, schmausen, ein Gelage halten’, spätmhd. zechen, zu mhd. zeche in der Bedeutung ‘gemeinsames Mahl, Gelage’. Zecher m. ‘wer gern und oft zecht’ (16. Jh.), mhd. zechære ‘(An)ordner’. Zechbruder m. ‘Zechgeselle, Saufkumpan’ (16. Jh.), spätmhd. zechbruoder ‘Vereinsgenosse, Zunftbruder’. Zechgenosse m. ‘wer mit anderen gemeinsam trinkt und schmaust’ (18. Jh.), älter ‘Genosse einer Zunft, Gilde’ (Anfang 17. Jh.). bezecht Part.adj. ‘betrunken’ (16. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Zeche‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Zeche‹.
Berechtsame
Eisenhütte
Erbstollen
Flörchen
Grubenfeld
Hochofen
Kleinzeche
Kokerei
Schacht
Schließung
Stahlwerk
Steinkohle-Bergwerk
Steinkohlebergwerk
Steinkohlen-Bergwerk
Steinkohlenbergwerk
Stilllegung
Unverhofft
Unvermuthetglück
Zeche
begleichen
bezahlen
ibbenbürener
konsolidiert
prellen
stillgelegt
unrentabel
zahlen
Verwendungsbeispiele für ›Zeche‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Eine Dame kann aber auch darauf bestehen, ihre Zeche selbst zu begleichen.
[Chamrath, Gustav: Lexikon des guten Tons, Wien: Ullstein 1954 [1953], S. 88]
Zu guter Letzt werden sie selber die Zeche zahlen müssen.
[Knittel, John: Via Mala, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1957 [1934], S. 264]
Er steigt hinunter zu den aufgewachten Toten, und weil ihm das Leben spendende Licht des Mondes gefällt, hält er beim Zechen mit.
[Fath, Rolf: Werke – M. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 22411]
Mit den Zechen geht auch diese Kultur ihrem Ende entgegen.
[Die Zeit, 21.02.1997, Nr. 9]
Dann haben die deutschen Zechen die neuen Arbeiter unter sich aufgeteilt.
[Die Zeit, 31.05.1996, Nr. 23]
Zitationshilfe
„Zeche“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Zeche#2>.
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