Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Zehe, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Zehe · Nominativ Plural: Zehen
Aussprache [tseːə]
Worttrennung Ze-he
Wortbildung  mit ›Zehe‹ als Erstglied: Zehenballen · Zehenbandage · Zehengang · Zehengänger · Zehenkrampf · Zehennagel · Zehenring · Zehenspitze · Zehenstand · Zehnagel
 ·  mit ›Zehe‹ als Letztglied: Fußzehe · Hammerzehe · Knoblauchzehe · Vorderzehe
 ·  mit ›Zehe‹ als Binnenglied: Haftzeher · Paarzeher
eWDG

Bedeutungen

1.
eines der Glieder des Fußes
a)
vom Menschen
Beispiele:
die große, kleine Zehe
in diesem Schuh stößt die große Zehe vorn an
ich friere an den Zehen
er hat sich [Dativ] die Zehen erfroren
sich auf die Zehen stellen, heben, um besser sehen zu können, etw. besser erreichen zu können
auf (den) Zehen gehen, schleichen, um nicht gehört zu werden
im Gedränge trat er ihm auf die Zehen
Sie hatte einmal ein Fräulein, das bekam Reißen in der großen Zehe vor Gewitter [ FalladaWolf1,138]
Pescara … musterte dann den Schweizer vom Wirbel zur Zehe (= von Kopf bis Fuß, von oben bis unten) [ C. F. MeyerHochzeit d. Mönchs3,253]
bildlich
Beispiel:
umgangssprachlichjmdn., jmdm. auf die Zehen treten (= jmdn. meist unbeabsichtigt kränken, beleidigen)
b)
von bestimmten Tieren
2.
Teil der Knoblauchzwiebel, die in der Form 1 ähnelt, Knoblauchzehe
Beispiel:
die Fischsuppe wird mit einigen Zehen Knoblauch gewürzt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Zehe f. bewegliches Endglied des Fußes, ahd. zēha (um 800), mhd. zē(he), mnd. , tēwe f., tēn m., mnl. tee f. m., teen m., nl. teen m., aengl. anord. f., engl. toe, schwed. setzen germ. *taihwō(n) voraus. Die etymologische Zuordnung ist unklar. Ein gemeinsamer ie. Ausdruck für ‘Zehe’ fehlt. Bei Anschluß an die unter zeihen (s. d.) angeführte Wurzel ie. *deik̑- ‘zeigen’ ergäbe sich eine Bedeutung ‘Zeiger(in)’, die als Bezeichnung des Fingers auf die Zehe als ‘Finger des Fußes’ übertragen wäre. de Vries Nl. 726 möchte Zehe als ‘Abzweigung des Fußes’ auffassen und mit ahd. mhd. zein ‘Reis, Rute, Rohr, Stab’, asächs. tēn ‘Stab’, mnl. nl. teen ‘Zweig’, aengl. tā(n), anord. teinn, got. tains ‘Zweig’ verbinden; die Etymologie dieser Wortgruppe ist dunkel. Zehe ist von Hause aus Fem.; mask. Formen (wie auch nhd. Zeh m.) stehen wohl unter dem Einfluß von Finger.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Zeh · Zehe
Oberbegriffe
Assoziationen
  • Rossolimo-Reflex · Zehenbeugereflex

Typische Verbindungen zu ›Zehe‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Zehe‹.

Ansatz Ballen Ferse Finger Fingerkuppe Fingerspitze Hinterbein Hinterfuß Hinterpfote Kralle Metatarsus Vorderfuß Vordergliedmaße Vorderpfote Zehe abfrieren abgefroren befiedert bekrallt entzünden erfroren gespreizt opponierbar unbefiedert verkrüppelt weisend wohlentwickelt

Verwendungsbeispiele für ›Zehe‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Können die, ohne hinzusehen, mit den großen Zehen Hosen herunterziehen? [Brussig, Thomas: Helden wie wir, Berlin: Verl. Volk und Welt 1996 [1995], S. 195]
Und es fror ihn auch nie mehr an den Zehen. [Preußler, Otfried: Die kleine Hexe, Stuttgart: Thienemann 1980 [1957], S. 69]
Chirurgen trennten dem Patienten zunächst die zweite Zehe des linken Fußes ab. [Die Zeit, 26.01.1996, Nr. 5]
Der Sand zwischen den Zehen geht so schwer raus – bei Ihnen auch? [Tucholsky, Kurt: Herr Wendriner nimmt ein Bad. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1925]]
Am nächsten Vormittag schlich er, wenn er überhaupt einmal gesehen wurde, nur auf den Zehen herum. [Hausmann, Manfred: Abel mit der Mundharmonika. In: ders., Gesammelte Werke, Berlin: Fischer 1983 [1932], S. 5]
Zitationshilfe
„Zehe“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Zehe>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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