zehn
Num.
Ahd.
zehan
(8. Jh.),
mhd.
zehen,
zēn,
asächs.
tehan,
tian,
tein,
mnd.
tein,
mnl.
nl.
tien,
afries.
tiān,
aengl.
(
angl.)
tēn(e),
(
westsächs.)
tīen(e),
engl.
ten,
anord.
tīu
(entsprechend
nīu,
s.
neun),
schwed.
tio,
got.
taíhun
(
germ.
*tehun)
führen wie
aind.
dáśa,
griech.
déka
(
δέκα),
lat.
decem,
air.
deich
auf
ie.
*dek̑ṃ
bzw.
(für die
ahd. und
asächs. Formen)
*dek̑om
‘zehn’.
Das
Balt. und
Slaw. wie
lit.
dešimtìs,
auch
dẽšim(t)s,
aslaw.
desętь,
russ.
désjat’
(
десять)
setzt dagegen ein mit Dental erweitertes kollektives Substantiv
ie.
*dek̑ṃt
‘Zehnheit, Dekade’
voraus.
Jede weitere Deutung der
ie. Ausgangsform ist ungewiß.
Jensen
in: Zs. f. Phonetik
6 (1952) 50 ff.
deutet z. B.
ie.
*dek̑ṃ
als Kompositum
‘zwei Griffe, zwei Hände voll’;
er erschließt für
ie.
*d(u)u̯ō(u)
usw.
(s.
zwei)
ein älteres
*deu̯o-,
dessen erster Bestandteil
*de
bereits die Zweizahl bezeichnet haben könne.
Für
-k̑ṃt
sieht er Anschlußmöglichkeit an eine Wurzel
ie.
*k̑em-,
zu der er vor allem die unter
Hand
(s. d.)
angeführte Wortgruppe stellen möchte.
zehnter
Num. Ord.
ahd.
zehanto
(9. Jh.),
mhd.
zehende,
zehente,
zēnde;
dazu die Substantivierung
Zehnt(er)
m.
‘zehnter Teil (von Vieh und Erntefrüchten) als Steuer, Abgabe an Kirche oder Grundherrn’,
ahd.
zehanto
(11. Jh.),
mhd.
zehende,
zehent(e).
Zehntel
n.
‘zehnter Teil’
(18. Jh.),
gekürzt aus
Zehnteil,
mhd.
zehenteil;
zum zweiten Bestandteil s.
Teil.