Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Zeichner, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Zeichners · Nominativ Plural: Zeichner
Aussprache 
Worttrennung Zeich-ner
Wortzerlegung zeichnen -er1
Wortbildung  mit ›Zeichner‹ als Erstglied: Zeichnerin · zeichnerisch  ·  mit ›Zeichner‹ als Letztglied: Bauzeichner · Comiczeichner · Karikaturenzeichner · Kartenzeichner · Modezeichner · Musterzeichner · Planzeichner · Pressezeichner · Reklamezeichner · Schnellzeichner
eWDG

Bedeutungen

1.
jmd., der beruflich (künstlerische, technische) Zeichnungen anfertigt
Beispiele:
ein namhafter, bekannter Zeichner
Dürers Bedeutung als Zeichner
der Zeichner hat ausgezeichnete Illustrationen, treffende Karikaturen geschaffen
er ist von Beruf technischer Zeichner
2.
jmd., der Aktien, Anleihen zeichnet
Beispiel:
Denn die Zeichner der Milliarden Mark – sie in Wirklichkeit lieferten dem Staat und dem Krieg das Rückgrat [ A. ZweigEinsetzung280]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
zeichnen · Zeichner · zeichnerisch · Zeichnung · auszeichnen · ausgezeichnet · Auszeichnung · bezeichnen · Bezeichnung · unterzeichnen · Unterzeichnung · verzeichnen · Verzeichnis
zeichnen Vb. ‘mit einem Zeichen versehen, kenntlich machen, (durch Striche) bildlich wiedergeben’, ahd. zeihhanen ‘kennzeichnen, bezeichnen, anzeigen, Wunder tun’ (8. Jh.), mhd. zeichen(en) ‘mit einem Zeichen versehen, (be)zeichnen, aufschreiben, verzeichnen, anzeigen’, asächs. tēknian, mnd. tēken(en), mnl. tēkenen, teikenen, nl. tekenen ‘zeichnen’, aengl. tǣcnan ‘bezeichnen’ (daraus durch Schwund des stammhaften -n- aengl. tǣcan ‘zeigen, erklären, lehren’, engl. to teach ‘unterrichten’), anord. teikna ‘Zeichen geben, bezeichnen’, schwed. teckna ‘zeichnen’, got. taiknjan ‘zeigen’ und ahd. zeihhanōn ‘bezeichnen, bezeugen’ (9. Jh.), aengl. tācnian, tǣcnian ‘kennzeichnen, anzeigen’ sind jan- bzw. ōn-Ableitungen von dem unter Zeichen (s. d.) behandelten germ. Substantiv. Als frühe Bedeutung ist anzusetzen ‘mit Zeichen versehen’; dazu tritt bald ‘mit einem Zeichen ausdrücken, anzeigen, nachbilden’, woraus (spätmhd.) ‘niederschreiben’ und ‘in Linien, Strichen (künstlerisch) gestalten’ (16. Jh.), dann auch ‘seine Unterschrift unter ein Schriftstück setzen, unterschreiben’ (seit dem 17. Jh. in der Kaufmannssprache, sonst meist unterzeichnen, s. unten). – Zeichner m. ‘wer (künstlerische, technische) Zeichnungen anfertigt’ (um 1600), älter ‘wer etw. mit einem Zeichen versieht’ (16. Jh.); vom Substantiv mhd. zeichen ‘Wunder’ ist abgeleitet mhd. zeichenære ‘wer Zeichen und Wunder tut, Wundertäter’, an ahd. zeihhan schließt sich an ahd. zeihhanāri ‘Träger des Feldzeichens, Bannerträger’ (11. Jh.). zeichnerisch Adj. ‘das Zeichnen betreffend’ (17. Jh.). Zeichnung f. ‘vorwiegend in Strichen, Linien ausgeführte bildliche Darstellung, natürliche, in einem bestimmten Muster verteilte Färbung bei Tieren und Pflanzen’ (17. Jh.); vgl. ahd. zeihhanunga (um 800), mhd. zeichenunge ‘Bezeichnung, Kennzeichnung’. auszeichnen Vb. ‘mit einem Zeichen versehen, prämieren’, (reflexiv) ‘sich durch besondere Kennzeichen unterscheiden, sich (aus einer Menge) herausheben’, mhd. ūʒzeichenen ‘kennzeichnen, anmerken, auswählen’; ausgezeichnet Part.adj. ‘hervorragend, vorzüglich’ (18. Jh.); Auszeichnung f. ‘Preisangabe, Hervorhebung, Ehrung, Orden, Titel’ (18. Jh.), zuvor (vereinzelt) ‘das Auswählen’ (15. Jh.). bezeichnen Vb. ‘durch Zeichen kenntlich machen, markieren, (be)nennen, charakterisieren’, ahd. bizeihhanen, bizeihhanōn (9. Jh.), mhd. bezeichenen ‘bildlich vorstellen, mit einem Zeichen ausdrücken, bedeuten’; Bezeichnung f. ‘das Kenntlichmachen, Kennzeichnung, Benennung’, ahd. bizeihhanunga (11. Jh.), mhd. bezeichenunge ‘Vorzeichen, Symbol, Bedeutung’. unterzeichnen Vb. ‘(ein Schriftstück) mit seinem Namen unterschreiben’, eigentlich ‘sein (Namens)zeichen unter etw. setzen’; Unterzeichnung f. (beide 16. Jh.). verzeichnen Vb. ‘schriftlich festhalten, aufführen, falsch, in unzutreffenden Formen zeichnen’, übertragen ‘falsch oder übertrieben darstellen, entstellen’; Verzeichnis n. ‘Zusammenstellung in Form einer Liste, Aufstellung, Register’ (beide 15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Bauzeichner · Konstruktionszeichner · Zeichner
Oberbegriffe

Maler · Zeichner
Oberbegriffe
Unterbegriffe
  • Franz Carl Spitzweg · Karl Spitzweg

Typische Verbindungen zu ›Zeichner‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Zeichner‹.

Verwendungsbeispiele für ›Zeichner‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber sonst ist ein mittelmäßiger Zeichner immer noch besser als ein schlechter Maler! [Spoerl, Alexander: Mit der Kamera auf du, München: Piper 1957, S. 253]
Dazu war ihm das durch den Zeichner Just besorgte Gift willkommen. [Friedländer, Hugo: Der Zaubermord am Teufelssee vor dem Schwurgericht zu Potsdam. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1913], S. 28984]
Als Zeichner reagierte er in expressiver Steigerung auf die aktuellen Fragen des Lebens. [o. A.: Lexikon der Kunst – H. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1991], S. 17228]
Die kleinen Zeichner sind nicht übel – ob sie auf die Dauer ein Blatt füllen können, ist zweifelhaft. [Tucholsky, Kurt: Die Tendenzfotografie. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1925]]
Aber wenn man es einmal getan hat, darf man dem Zeichner nicht wieder absagen. [Die Zeit, 10.05.2010, Nr. 19]
Zitationshilfe
„Zeichner“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Zeichner>.

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