Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Zement, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Zement(e)s · wird nur im Singular verwendet
Nebenform fachsprachlich Zement · Substantiv · Nominativ Plural: Zemente
Aussprache  [ʦeˈmɛnt]
Worttrennung Ze-ment
formal verwandt mitZementit
Wortbildung  mit ›Zement‹ als Erstglied: Zementarbeiter · Zementbahn · Zementbau · Zementbeton · Zementeimer · Zementestrich · Zementfabrik · Zementfarbe · Zementfußboden · Zementfüllung · Zementhersteller · Zementindustrie · Zementkalk · Zementkitt · Zementmörtel · Zementmühle · Zementsack · Zementsilo · Zementsockel · Zementstaub · Zementwerk · zementgebunden · zementgrau · zementieren
 ·  mit ›Zement‹ als Letztglied: Magnesiazement · Portlandzement · Schneezement
 ·  mit ›Zement‹ als Grundform: zementen
Herkunft aus gleichbedeutend cementafrz, cimentafrz (cimentfrz) < cimentummlat, cementummlat, caementummlat ‘Kalkmörtel, (gelöschter) Kalk’ < caementumspätlat ‘Bindemasse, Mörtel’, caementumlat ‘Bruchstein zum Mauern’ < caederelat ‘ab-, heraushauen, schlagen, stoßen’
eWDG

Bedeutung

wichtiger, als Bindemittel verwendeter Baustoff, der mit Wasser und Kies vermischt Beton ergibt
Beispiele:
hochwertiger Zement
ihr Gesicht wurde grau wie Zement
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Zement · zementieren · Zementierer
Zement m. aus Kalkstein und Ton gewonnenes, pulverförmiges Bindemittel zur Mörtel- und Betonherstellung, mhd. zīment(e), cīmente n. m., frühnhd. Cement (16. Jh., daneben i-Schreibung noch bis ins 19. Jh.), entlehnt aus gleichbed. afrz. ciment, cement m. (frz. ciment), das auf mlat. caementum, cementum, cimentum n. ‘Kalkmörtel, (gelöschter) Kalk’ beruht. Voraus geht lat. caementum (spätlat. auch cīmentum) ‘Bruchstein zum Mauern’, dann ‘zerstoßener Stein, der beim Bauen der Bindemasse beigemischt wird’ (vgl. lat. caementa marmorea ‘beim Bearbeiten des Marmors abspringende Marmorstücke als Zusatz zum Mörtel’), daher spätlat. ‘Bindemasse, Mörtel’ (zu lat. caedere ‘ab-, heraushauen, schlagen, stoßen’). Ende des 14. Jhs. erscheint ferner spätmhd. cēment, zīment n. m. in der bis ins ältere Nhd. geläufigen Bedeutung ‘Substanz zum Reinigen, Läutern, Prüfen, Veredeln von Metallen’ (entweder als Zusatz zu metallhaltigen Lösungen, um aus diesen das edlere Metall auszufällen, oder als pulverförmige Masse, die das Metall beim Brennen umgibt, vgl. Zementation für entsprechende Verfahren noch in der modernen Metallurgie), wohl in unmittelbarem Anschluß an gleichbed. mlat. caementum, cementum der Alchimistensprache (vgl. jüngeres frz. cément ‘kohlenstoffhaltiges Material, das dem Stahl beim Erhitzen Kohlenstoff zuführt und dessen Oberfläche härtet, Zementierpulver’). Die Zahnmedizin verwendet Zement n. in neuerer Zeit (seit Mitte 19. Jh.) für ‘die Zahnwurzel überziehende Schicht aus Knochengewebe, Wurzelrinde, Zahnkitt’ (vgl. gleichbed. frz. cément). – zementieren Vb. ‘mit Zement(mörtel), Beton befestigen, dauerhaft machen, mit Zement (aus)füllen, dicht machen’ (2. Hälfte 18. Jh., vgl. frühnhd. sementen ‘mit Mörtel versehen, befestigen’, Anfang 15. Jh.), zuvor schon fachsprachlich in der Bedeutung ‘Metall durch chemische Veränderung veredeln, beizen, läutern’ (2. Hälfte 15. Jh., auch cimentieren, vgl. spätmhd. zīmenten ‘beizen, scheiden, reinigen’, Ende 14. Jh.), dazu Zementierer m. ‘Metallscheider’ (2. Hälfte 16. Jh., vgl. frühnhd. Zymenter, 15. Jh.).

Thesaurus

Technik
Synonymgruppe
Opus caementitium  lat. · Zement  Hauptform
Oberbegriffe
Assoziationen
  • Chromatallergie · Maurerkrätze · Zementkrätze

Typische Verbindungen zu ›Zement‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Zement‹.

Verwendungsbeispiele für ›Zement‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wenn Sie schnell unterschreiben, können wir den Zement wieder entfernen. [Hilsenrath, Edgar: Das Märchen vom letzten Gedanken, München: Piper 1989, S. 127]
Ausgeführt werden 15000 t Zement zum Preis von 11 Dollar je Tonne. [o. A.: 1946. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1986], S. 14825]
Der Interviewer hustete dazwischen, und die Kamera stand wie in Zement. [Die Zeit, 05.01.2000, Nr. 2]
Die Hersteller von Baumaterial hauptsächlich von Zement, haben fast 17 Mill. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1965]]
Und genauso war es mit den veranschlagten 14 Millionen Tonnen Zement gewesen, von denen nur 8 Millionen verbraucht wurden. [Die Zeit, 20.04.1962, Nr. 16]
Zitationshilfe
„Zement“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Zement>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Zeltwand
Zelturlauber
Zelturlaub
Zeltstange
Zeltstadt
Zementarbeiter
Zementation
Zementbahn
Zementbau
Zementbeton