(in den Steppen Osteuropas und Nordamerikas heimisches) in Erdhöhlen lebendes Nagetier mit graubraunem Fell, rundlichem Kopf, kleinen Ohren und großen Backentaschen
Ziesel
Worttrennung Zie-sel
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Ziesel
m.
n.
Name für den Eichhörnchen verwandte Nagetiere,
heimisch in den Steppen Osteuropas (und Nordamerikas),
schon früh auch in Österreich, Böhmen und Ostmitteldeutschland;
anfangs in volkstümlicher Tierkunde
von anderen Nagetieren
(Hasel-, Bilchmaus, Siebenschläfer)
nicht unterschieden.
Mhd.
zisel
m.,
mundartlich auch diphthongiert
zeysel
(16. Jh.),
obsächs.
Zeisel(e)
f.,
wohl mit dem Pelzhandel entlehnt aus dem Atschech.,
vgl.
tschech.
sysel;
ferner
aruss.
susolъ,
russ.
súslik
(суслик),
slowak.
sysel’,
poln.
suseł,
obsorb.
suslik,
alle wohl anzuschließen
(mit auf Ablaut beruhenden Vokalschwankungen)
an ein lautmalendes slaw. Verb wie
kslaw.
sysati
‘zischen, pfeifen’,
bulg.
sъskam
‘zische’
(vgl.
und
s.
3, 50 f.sausen).
Früher bezeugt ist verdeutlichendes
ahd.
zisi-,
cisi-,
sisimūs
f.
(10. Jh.;
daraus vielleicht
mlat.
cisimus?),
aengl.
sisemūs
f.,
mhd.
ziselmiuslīn
n.,
nhd.
Zieselmaus
(15. Jh.),
auch
Zeiselmaus
(16. Jh.).
Verwendungsbeispiele für ›Ziesel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wenn beispielsweise nicht Kühe das Gras abfressen, ist der Ziesel bald ganz verschwunden.
[Süddeutsche Zeitung, 12.04.1994]
Auch Haselmaus, Siebenschläfer, Hamster und Ziesel unterbrechen zeitweise ihren Schlaf.
[Lucanus, Friedrich von: Im Zauber des Tierlebens, Berlin: Wegweiser-Verl. 1926 [1926], S. 198]
Zitationshilfe
„Ziesel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ziesel>.
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