Zoff, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Zoffs · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ʦɔf]
Wortbildung
mit ›Zoff‹ als Letztglied:
Dauerzoff
Herkunft aus (miser) sofrotw
‘(böses) Ende’
DWDS-Vollartikel
Bedeutung
umgangssprachlich meist emotional ausgetragene, unbeherrscht geführte Auseinandersetzung (2 b), Konfrontation; heftiger Streit, Ärger
siehe auch Zores (2)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: heftiger, richtiger, ständiger, interner Zoff
in Präpositionalgruppe/-objekt: es riecht nach Zoff; für Zoff sorgen
als Aktivsubjekt: der Zoff beginnt, eskaliert, geht los, geht weiter
hat Präpositionalgruppe/-objekt: Zoff mit den Eltern, dem Trainer, der Freundin
Beispiele:
Zumindest kommen wir gut miteinander aus, haben keinen ernsthaften Zoff und sind uns auch sonst nicht lästig. [Brussig, Thomas: Wasserfarben. Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1991], S. 39]
Kaum stehen erste Details zur Novemberhilfe für [an der Corona-Pandemie leidende] Unternehmen, da gibt es schon den ersten Zoff zwischen Bund und Ländern. [Norddeutsche Neueste Nachrichten, 11.11.2020]
Nach Zoff mit seinem Stiefvater, einem Busfahrer, klaute ein 14‑Jähriger […] dessen Schlüssel für einen Gelenkbus und fuhr auf die A 57! [Bild, 11.11.2015]
Das Thema Maut sorgt für Zoff in den Gesprächen über eine Große Koalition. Nach dem Abbruch einer Sitzung der Arbeitsgruppe zur Verkehrspolitik gibt sich die CSU kompromisslos, die endgültige Entscheidung dürfte aber erst zum Schluss der Koalitionsverhandlungen fallen. [Der Spiegel, 13.11.2013 (online)]
Wenn ich kicke, vergess ich alles andere, sogar den Zoff mit meiner Mutter. [Ondracek, Claudia: 1. FC Ohne Jungs. Stuttgart 2011]
Die Injektion, die bei ihm die »Lawine zu konstantem Fixen« auslöste, hatte er am 28. August 1965. Seine Eltern lebten in Scheidung, es gab viel Zoff zu Hause. [Der Spiegel, 10.08.1970]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Zoff m. ‘Ärger, Streit, Unfrieden’ (20. Jh., zuerst in der Jugendsprache), wohl aus rotw. jidd. sof ‘Ende’ über die Wendung miser sof ‘böses Ende’; vgl. hebr. sōf ‘Ende, Schluß’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Auseinandersetzung(en) ·
Clinch ·
Geplänkel ·
Gerangel ·
Hakelei ·
Rangelei ·
Reibungen ·
Scharmützel ·
Streit ·
Streiterei ·
Streitigkeit ·
Unfrieden ·
Zank ·
Zwist ·
Zwistigkeit ●
Differenzen geh. ·
Friktion geh., bildungssprachlich ·
Hader geh. ·
Hickhack ugs. ·
Hin und Her ugs., fig. ·
Klinsch ugs., regional ·
Knatsch ugs. ·
Krach ugs. ·
Querelen geh. ·
Stunk ugs. ·
Wickel ugs., österr. ·
Zankerei ugs. ·
Zoff ugs.
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