umgangssprachlich Wechsel aus Milde und Strenge; sowohl belohnende als auch bestrafende Maßnahmen, die ein bestimmtes Verhalten bewirken sollen
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: jmdn. mit Zuckerbrot und Peitsche in etw. oder zu etw. treiben; Taktik, Strategie von Zuckerbrot und Peitsche
Beispiele:
Zuckerbrot und Peitsche, lautet die neue Devise: mehr
Hilfe bei der Jobsuche, zugleich schärfere Sanktionen für jene Arbeitslose,
die keine Hilfe wollen – und keinen Job. [Die Zeit, 11.04.2001, Nr. 16]
Dabei setzt der [russische] Staat auf
strikte Vorgaben mit Zuckerbrot und Peitsche: hohe
Einfuhrzölle für Bauteile oder fertige Fahrzeuge einerseits, Subventionen
und staatliche Verkaufshilfen für lokal produzierte oder zu einem hohen Grad
hier montierte Fahrzeuge andererseits. [Neue Zürcher Zeitung, 20.03.2017]
Um Konzerne auf Linie zu bringen, wendet der Republikaner
[Donald Trump]
Zuckerbrot und Peitsche an. Auf harte
Twitter‑Attacken folgen versöhnliche Gespräche mit Vorständen, denen daran
gelegen ist, es sich mit dem künftigen Präsidenten nicht zu
verscherzen. [Neue Zürcher Zeitung, 04.01.2017]
Afghanistans Präsident
Ashraf
Ghani setzt nun auf eine
Strategie
aus Zuckerbrot und Peitsche, um die Taliban zu
befrieden: Einerseits drängt er Islamabad, mit Militärgewalt gegen
gesprächsunwillige Gruppen vorzugehen. Andererseits stellt er
gesprächswilligen Taliban eine Beteiligung an der Macht im Rahmen einer
politischen Lösung in Aussicht. [Der Standard, 08.02.2016]
Mit der erprobten Taktik von Zuckerbrot und
Peitsche bemühte sich die Partei, der drohenden Spaltung
zuvorzukommen. [Der Spiegel, 21.12.1987, Nr. 52]
Mit Zuckerbrot und Peitsche werden sie
[Mieter von neuen Sozialwohnungen] in den
höheren Lebensstandard getrieben. [Der Spiegel, 02.11.1970, Nr. 45]