tun
Vb.
‘eine Tätigkeit verrichten’,
reflexiv
(unpersönlich)
‘sich ereignen’.
Das Verb
(mit ehemals reduplizierenden Präteritalformen)
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
tuon,
asächs.
mnd.
dōn,
mnl.
nl.
doen,
aengl.
dōn,
engl.
to do
‘tun’
setzt
westgerm.
*dō-
voraus,
eine wohl ablautende Form der Wurzel
ie.
*dhē-
‘setzen, stellen, legen’.
Als Verwandte sind vergleichbar
aind.
dádhāti
‘setzt, stellt hin, legt’,
griech.
tithénai
(
τιθέναι)
‘stellen, setzen, legen’,
lat.
abdere
‘weggeben, -tun, entfernen, verbergen, verstecken’,
addere
‘hinzutun, -fügen, vermehren’,
condere
‘gründen, einlegen, bergen, bedecken’,
facere
(Perf.
fēcī)
‘tun, machen’,
air.
dorat
‘hat gegeben’,
lit.
dė́ti
‘setzen, stellen, legen, hineintun, säen, pflanzen’,
aslaw.
děti
‘legen, setzen, stellen’,
dějati
‘tun, verrichten’,
russ.
det’
(
деть)
‘hinlegen, verbrauchen’.
S. auch
Tat
(mit
anord.
dāð
und
got.
-dēþs,
die Reflexe des im
Nordgerm. und
Ostgerm.
nicht belegten Verbs zeigen)
und
-tum.
–
tunlich
Adj.
‘zum Tun geeignet, ratsam, sinnvoll, zweckmäßig, möglich’
(16. Jh.).
betulich
Adj.
‘rührig, besorgt, zutraulich, beschaulich’
(18. Jh.),
zu heute veraltetem
betun
‘sich geschäftig zeigen, sich abgeben’,
ahd.
bituon
‘verschließen, zumachen, behandeln’
(8. Jh.),
mhd.
betuon
‘be-, einschließen’.
Tunichtgut
m.
‘wer öfters Unfug treibt, Taugenichts’
(17. Jh.),
imperativischer Satzname;
vgl.
Thukeingut
(1586),
Thunichts
(
Stieler
1691).
abtun
Vb.
‘ablegen, mit Geringschätzung erledigen, ins reine bringen’,
mhd.
abetuon
‘entfernen, abschaffen, abstellen’,
ahd.
(zweifelhaft)
abatuon
‘entfernen’
(9. Jh.).
antun
Vb.
‘anziehen, jmdm., sich etw. zufügen, bereiten, erweisen’,
ahd.
anatuon
‘anziehen, auflegen, aufsetzen, (Böses) zufügen’
(8. Jh.),
mhd.
anetuon
‘anlegen’,
reflexiv
‘sich ankleiden’.
umtun
Vb.
‘umhängen, umlegen’,
reflexiv
‘sich umsehen, sich erkundigen, sich bemühen’
(16. Jh.),
mhd.
umbetuon
‘herumbringen, von seiner Ansicht abbringen, überwinden’.
vertun
Vb.
‘verschwenden, vergeuden, ohne rechten Sinn verbrauchen, nutzlos zubringen’,
reflexiv
‘sich irren’,
ahd.
firtuon
‘freveln’,
reflexiv
‘sich vergreifen an’
(9. Jh.;
vgl.
ahd.
firtān
Part.adj.
‘schlecht, böse’,
8. Jh.),
mhd.
vertuon
‘aufbrauchen, verzehren, vergeblich tun’,
reflexiv
‘sich versammeln, verschwenderisch leben, sich durch Handeln verfehlen’.
zutun
Vb.
‘hinzufügen, zusetzen, hinzulegen, schließen’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
zuotuon;
Zutat
f.
‘zur Herstellung einer bestimmten Sache notwendiger oder wünschenswerter Bestandteil, Beigabe, Ergänzung’
(18. Jh.),
zuvor
‘zweckvolles Tun’
(16. Jh.);
vgl.
mnd.
tōdāt
‘Hinzufügung, Hilfe’.