Zwiegespräch, das
eWDG
Bedeutung
Gespräch zwischen zwei Personen
Beispiele:
im vertraulichen Zwiegespräch hatte sie einiges ausgeplaudert
sie führten stundenlange Zwiegespräche
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
zwie- · zwiefach · Zwieback · zwiefältig · Zwiegespräch · Zwiesprache · zwiespältig · Zwiespalt
zwie- ‘doppelt, zweimal auftretend, zweifach’, zuweilen auch ‘auseinander, gespalten, halb, geteilt, schwankend’ (s. Zwielicht), Kompositionsform des unter zwei (s. d.) behandelten Zahlworts in nominalen Zusammensetzungen (neben ahd. mhd. nhd. zwei-, dessen Gebrauchshäufigkeit in Neubildungen vom 16. Jh. an zunimmt), ahd. zwi- (zwifalt, s. unten), mhd. zwi- (zwivach, s. unten), asächs. twi- (twihōvdig ‘zweihäuptig’), mnd. twē-, twi- (twē-, twibōte ‘doppelte Buße’), mnl. twi-, twē- (twēdracht, älter twidracht), nl. twee-, aengl. twi-, twe- (twifēte ‘zweifüßig’), anord. tve-, tvī- (tvīviðr ‘Bogen’, eigentlich ‘Doppelholz’), schwed. tve- (tvegifte ‘Doppelehe’). Außergerm. entsprechen aind. dvi- (dvi-pád- ‘zweifüßig’), griech. di-, δι- (dípūs, δίπους ‘zweifüßig’; s. di-1), lat. bi-, alat. dvi- (lat. bipēs ‘zweifüßig’; s. bi-), lit. dvi- (dvikõjis ‘zweibeinig’). Auszugehen ist von ie. *du̯i- bzw. *di-, einer Kompositionsform des unter zwei (s. d.) behandelten Zahlworts. – zwiefach Adj. ‘zweifach, doppelt’, mhd. zwivach; daneben zweifach (seit 15. Jh.); zum zweiten Kompositionsglied s. Fach. Zwieback m. ‘zweimal Gebackenes’, besonders ‘leicht gesüßtes, in Scheiben geschnittenes knuspriges Weißbrot’, Zweigeback (15. Jh.), Zweiback (16. Jh.), Zwiback (17. Jh.), Zwieback (18. Jh.), Übersetzung von gleichbed. ital. biscotto (s. Biskuit). zwiefältig Adj. ‘doppelt, zweifach, gespalten’, mhd. zwivaltic, -veltic, die ältere Bildung ahd. zwifalt (8. Jh.), mhd. zwivalt verdrängend; vgl. auch zweifaltig, -fältig (15. bis 18. Jh.); zum Grundwort s. falten. Zwiegespräch n. ‘Dialog’ (um 1800); zuvor Zweigespräch (2. Hälfte 17. Jh.). Zwiesprache f. ‘(im Inneren geführte) Aussprache mit einem meist nicht anwesenden Partner, also mit sich selbst’ (um 1800). zwiespältig Adj. ‘in zwei Teile gespalten’, ahd. zwispaltīg (11. Jh.), mhd. zwispaltic, -speltic; übertragen ‘uneins, uneinheitlich, gegensätzlich, widerspruchsvoll’ (16. Jh.); vgl. auch gleichbed. zweispaltig, -spältig (15. bis 19. Jh.), heute ‘in zwei Spalten beschrieben, bedruckt’ (seit 19. Jh.). Zwiespalt m. ‘Aufspaltung in zwei Teile, das Gespaltensein, Uneinigkeit, Zank, Streit’ (16. Jh.), heute vielfach ‘Zerrissenheit des Fühlens und Empfindens’ (18. Jh.), rückgebildet aus dem Adj.; gelegentlich auch Zweispalt ‘Uneinigkeit’ (16. bis 19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Aussprache ·
Austausch ·
Dialog ·
Diskussion ·
Gedankenaustausch ·
Gespräch ·
Konversation ·
Unterhaltung ·
Unterredung ·
Wortwechsel ·
Zwiegespräch ●
Zwiesprache geh.
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|
Typische Verbindungen zu ›Zwiegespräch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Zwiegespräch‹.
Verwendungsbeispiele für ›Zwiegespräch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Er ging im Statthalterpalais ein und aus und fand so Gelegenheit, mit zwei einflußreichen Personen unauffällig Zwiegespräche zu halten.
[Stucken, Eduard: Die weißen Götter, Stuttgart: Stuttgarter Hausbücherei [1960] [1919], S. 47]
Ein paar Monate später saß ich wieder im Wehrkreiskommando, zu einem Zwiegespräch mit einem Instrukteur der Staatssicherheit.
[Brussig, Thomas: Helden wie wir, Berlin: Verl. Volk und Welt 1996 [1995], S. 101]
Aber in den Evangelien findet man manches Zwiegespräch Auge in Auge.
[Auerbach, Erich: Mimesis, Bern: Francke 1959 [1946], S. 42]
Wer je dieses dramatische Zwiegespräch mit dem Tod gesehen hat, wird es nicht mehr vergessen.
[Die Welt, 16.10.1999]
Kann man also auch heute noch das fruchtbare Zwiegespräch mit Kant suchen?
[Der Tagesspiegel, 29.03.2000]
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