bildungssprachlich im Nachhinein; hinterher, später
in gegensätzlicher Bedeutung zu a priori (1)
Beispiele:
Es gibt ein an einen privaten Gastronomen verpachtetes Lokal und eine a posteriori genehmigte Tiefgarage mit 210 Stellplätzen [in der neu errichteten Mehrzweckhalle]. [Südkurier, 19.08.2002]
Mangels urbanistischer Planung sind sie [Seilbahnen] eine gute Lösung a posteriori für Verkehrschaos [in den Megastädten Lateinamerikas], besonders für kurze Strecken in hügeligen und dicht besiedelten Gegenden, wie Stadtplaner Oliver S[…] erklärt. [Badische Zeitung, 21.09.2016]
Natürlich gab und gibt es Kritiker und Kunsthistoriker, die a posteriori Analogien finden, die jedoch von den Entwerfenden nie so angedacht oder als Referenz gebraucht wurden. [Welt am Sonntag, 03.04.2011, Nr. 14]
Nun zeigt aber die tatsächliche Situation, […] daß die Mehrzahl der Forscher nicht primär den gesellschaftlichen Nutzen ihrer Forschung im Sinn hat, sondern schlicht aus Neugier […] versucht, alles, was machbar ist, auch zu machen. Die Begründung mit dem gesellschaftlichen Nutzen erfolgt in der Regel, wenn überhaupt, a posteriori oder nur zum Schein zum Erwerb von Drittmitteln. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2001]
Und dann wird uns jedesmal bewußt, daß alle Geschichtsschreibung a posteriori geschieht, aus zeitlichem Abstand, und daß wahrscheinlich alle Augenzeugen die dargestellten Epochen und Ereignisse etwas anders sehen als die Historiker, welche auch aus Quellen schöpfen, die der Zeitgenosse gar nicht gekannt hat. [Die Zeit, 19.06.1987, Nr. 26]