Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
seltener überaus glatt
2.
abwertend schwer zu fassen; fähig, sich aus jeder Situation herauszuwinden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Aal · Älchen · aalen · aalglatt · Aalquappe · Aalraupe
Aal m. wendiger langgestreckter Fisch. Der Name begegnet nur in den germ. Sprachen, ahd. (10. Jh.), mhd. asächs. mnd. āl, mnl. ael, nl. aal, aengl. ǣl, engl. eel, anord. āll, schwed. ål setzen germ. *ēla- voraus. Weitere Herkunft ungewiß; sichere außergerm. Beziehungen sind nicht erkennbar. Daher wohl eine germ. Neubildung. Oder als ‘Langgestreckter, Ahleförmiger’ (zu Ahle f., s. d.) aufzufassen? Ein auf Grund der länglichen Gestalt möglicher Anschluß an aind. āliḥ ‘Streifen, Linie’ und an die Wurzel ie. *ēl- ‘Streifen, Strich’ ist zweifelhaft. Das Deminutivum Älchen n. dient zur Bezeichnung parasitär lebender Fadenwürmer (Nematoden), zuerst nl. aaltje (aeltgens Plur., 1675), danach nhd. Aalchen, Aelchen (18. Jh.). – aalen Vb. reflexiv ‘sich winden wie ein Aal’ (gedeutet als Zeichen des Wohlbefindens, 2. Hälfte 19. Jh.); älter aalen in den nicht mehr üblichen Bedeutungen ‘eine verschlammte Röhre lüften’ (indem man einen Aal an einem Strick durch die Röhre zieht oder einen lebendigen Aal durchschlüpfen läßt) und ‘Aale fangen’ (beide Mitte 17. Jh.). aalglatt Adj. ‘wendig, listig’ (Mitte 19. Jh.). Aalquappe f. (Mitte 16. Jh.) und Aalraupe f. älter aalruppe (Mitte 14. Jh.) schlanker, wendiger Dorsch des Süßwassers; zu Quappe ‘weiches, schleimhäutiges Tier’ (s. d.) bzw. mhd. rūpe, das auf lat. rubēta ‘Kröte, Frosch’ (indem der breitköpfige und breitmäulige Fisch froschähnlich gesehen wird) zurückgeht. Nicht verwandt ist Raupe ‘Schmetterlingslarve’ (s. d.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(sich) schnell und bedenkenlos anpassend ·
angepasst ·
charakterlos ·
konformistisch ·
ohne Rückgrat ·
opportunistisch ·
prinzipienlos ·
rückgratlos ·
unkritisch ●
aalglatt fig. ·
stromlinienförmig fig. ·
schleimig ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›aalglatt‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›aalglatt‹.
Verwendungsbeispiele für ›aalglatt‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aalglatt wie immer gibt der Franz seine Interviews von sich, unangreifbar.
[Süddeutsche Zeitung, 14.10.2000]
Aalglatt wie immer gibt Franz seine Interviews von sich, unangreifbar.
[Der Tagesspiegel, 13.10.2000]
Sie sagte, sie sei »keine Frau für aalglatte und schöne Männer«.
[Die Zeit, 06.12.2010, Nr. 49]
Wer neoliberal ist, der ist unsozial, kalt, ideologisch, aalglatt und seelenlos.
[Süddeutsche Zeitung, 18.01.2003]
Gerade diese erzeugten die Impression, hier keine aalglatte, praxisferne Idylle vorgeführt zu bekommen.
[C’t, 1992, Nr. 10]
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