abdanken
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
von einem Amt zurücktreten, aus einem Arbeitsbereich ausscheiden
Beispiele:
ein Minister, Offizier dankt (freiwillig) ab
der König dankte ab (= legte die Krone nieder)
er musste sofort, wollte noch nicht abdanken
2.
jmdn. verabschieden, aus dem Dienst entlassen
Beispiele:
Grammatik: meist im Partizip II
Beispiel:
ein abgedankter Soldat, Politiker
übertragen
Beispiel:
ein abgedankter Liebhaber, Freund
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dank · dank · danken · dankbar · abdanken · Abdankung
Dank m. ‘Gefühl der Verpflichtung, Erkenntlichkeit’, ahd. thanc (8. Jh.), mhd. danc, asächs. thank, mnd. dank, mnl. danc, nl. dank, afries. thonc, thanc, aengl. þanc, engl. thanks (Plur.), anord. þǫkk, got. þagks (germ. *þanka-). Die Substantive sind Verbalnomina zu dem unter denken (s. d.) behandelten Verb. Das ahd. Substantiv ist sowohl in den Bedeutungen ‘Gedanke’ und ‘Wille, Absicht’ wie auch in der im Nhd. überwiegenden Anwendung ‘dankbare Gesinnung, Erkenntlichkeit’ bezeugt. Ausgangspunkt für diese in der Gegenwart allein herrschende Bedeutung ist das Denken an eine empfangene Wohltat. – dank Präp. ‘infolge, wegen’ (Ende 19. Jh.); voraus gehen Verbindungen des Substantivs mit Dativobjekten, Dank (sei) jmdm., einer Sache, die seit dem 18. Jh. ihren parenthetischen Charakter verlieren und zunehmend kausal verwendet werden. danken Vb. ‘Dank aussprechen’, ahd. thankōn (9. Jh.), mhd. mnd. mnl. nl. danken, asächs. thankon, afries. thonkia, aengl. þancian, engl. to thank, anord. þakka, abgeleitet vom Substantiv. Seit dem Ahd. geläufig in der Verbindung jmdm. (mit Worten) danken, wobei das, wofür gedankt wird, ursprünglich im Genitiv steht. In der Konstruktion jmdm. (einer Sache, einem Umstand) etw. danken (seit etwa 1200) nimmt danken die Bedeutung ‘verdanken’ an. dankbar Adj. ‘von Dank erfüllt, erkenntlich’, auch ‘angenehm, lohnend, zufriedenstellend’, mhd. dancbære ‘Geneigtheit hervorbringend, angenehm, von Dank erfüllt’; vgl. ahd. thancbāri ‘begünstigt’ (10. Jh.), dagegen unthancbāri ‘undankbar’ (9. Jh.). abdanken Vb. ‘von einem Amt zurücktreten’ (16. Jh.); ebenso alt ist der heute verblassende transitive Gebrauch ‘den Abschied geben, entlassen’. Abdankung f. ‘Entlassung’ (16. Jh.), ‘Rücktritt’ (17. Jh.); ‘Trauerfeier’ (17. Jh.; noch schweiz.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(Amt) niederlegen ·
(Posten) aufgeben ·
(sein) Amt zur Verfügung stellen ·
abdanken ·
abtreten ·
zurücktreten ●
(Amt) zurücklegen österr. ·
Platz machen ugs. ·
den Staffelstab weitergeben ugs. ·
seinen Hut nehmen ugs.
Assoziationen |
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Antonyme |
Typische Verbindungen zu ›abdanken‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›abdanken‹.
Verwendungsbeispiele für ›abdanken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Haben Sie schon in früheren Zeiten einmal den Plan gehabt, abzudanken?
[o. A.: Einhundertdreiunddreißigster Tag. Samstag, 18. Mai 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 25573]
Damit war ich abgedankt für immer, denn wenn erst die beiden Herren wieder auf dem Plane waren, sank ich von selber ins Nichts zurück.
[Sudermann, Hermann: Das Bilderbuch meiner Jugend. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1922], S. 973]
Nun will er abdanken – nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal ernsthaft.
[Die Zeit, 09.03.1984, Nr. 11]
Im Jahr 1988 dankte er ab, und die Studenten gingen auf die Straße.
[Die Zeit, 26.09.2007, Nr. 40]
In den achtziger Jahren mussten die Militärs überall abdanken und zivilen Regierungen Platz machen.
[Die Zeit, 30.01.2006, Nr. 05]
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