abgründig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung ab-grün-dig
Wortbildung
mit ›abgründig‹ als Erstglied:
Abgründigkeit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Abgrund · abgründig
Abgrund m. ‘unermeßliche Tiefe, steil abfallende Gebirgsschlucht’, übertragen ‘unergründliche Tiefe, Untergang, Verderben, unüberbrückbare Kluft’, ahd. abgrunti n. (8. Jh.), abgrunt m. (um 800), mhd. abgrunde, abgründe, abgrunt n. (spätmhd. m.), asächs. afgrundi n., mnd. afgründ(e) n., afgrunt f., mnl. afgrond m., afgronde f., nl. afgrond m., aengl. æfgrynde n. Neben dem ursprünglichen neutralen ja-Stamm tritt das Maskulinum im Ahd. nur vereinzelt auf und setzt sich erst im 16. Jh. (in Anlehnung an Grund, s. d.) durch. Ihrer Bildungsweise nach würden die westgerm. Substantive ebenso wie gleichbed. got. afgrundiþa ein Adjektiv voraussetzen, wie es in ahd. abgrunti ‘abgründig, unermeßlich tief’ (um 800), eigentlich ‘wo der Grund weg ist, keinen Grund habend, bodenlos’, vorliegt. Möglicherweise aber war für die germ. Präfixbildungen entscheidend das Vorbild von griech. ábyssos (ἄβυσσος), kirchenlat. abyssus ‘große, unermeßliche Tiefe’, auch ‘Hölle’, als dessen Übersetzung die frühen (got. ahd. aengl.) Belege erscheinen. – abgründig Adj. ‘tiefgründig, rätselhaft, unermeßlich’, mhd. abgründec, mnd. afgründich; vgl. ahd. abgrunti (s. oben).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
abgründig ·
entrückt ·
geheimnisvoll ·
unbegreiflich ·
unerforschbar ·
unerforschlich ·
unergründlich ·
unerkundbar ·
unzugänglich
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›abgründig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›abgründig‹.
Verwendungsbeispiele für ›abgründig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wenn man am Nachmittag durch ihre Straßen ging, war die Stadt weder besonders traditionsreich noch abgründig.
[Koeppen, Wolfgang: Tauben im Gras. In: ders., Drei Romane, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1972 [1951], S. 131]
Mit abgründigem Entsetzen erkennt er sich als Opfer seiner Opfer.
[Der Spiegel, 10.06.1991]
Dieser Titel ist Programm, mit Einschränkungen gilt er sogar für das abgründigere neue Werk.
[Die Zeit, 03.09.2001, Nr. 36]
Diese Kunst des Regisseurs wird in der tollsten Szene des ganzen Abends vollends abgründig.
[Die Zeit, 08.05.1981, Nr. 20]
Und so spielen sie diese liebevoll genau, nicht böse, nicht abgründig, nicht intellektuell.
[Süddeutsche Zeitung, 04.02.2000]
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