umgangssprachlich, noch ironisch ⟨jmd. hottet ab⟩ausgelassen, verausgabend tanzen
Im
heutigen Sprachgebrauch wird der Ausdruck oft in ironisch distanzierender Weise
verwendet.
Beispiele:
»Wir haben Angst, dass unsere Kinder uns bald peinlich finden«, steht
auf einer Leinwand, vor der eine Handvoll Anfangsvierziger ekstatisch
abhottet. [Der Tagesspiegel, 10.11.2012]
Samstags gibt es wie gewohnt die Disko mit verschiedenen DJs, zu
deren Musik Jugendliche abhotten können. [Thüringer Allgemeine, 08.07.2003]
Vor einigen Jahren haben sich die Mannen
(= Männer)
[…] wieder zusammengetan, die
einst in den Sechzigern die südbadische Jugend mit Rock und Soul am
Sonntagnachmittag zum Tanzen animierten. Nun können die alten Fans wieder
abhotten, und die Jungen sich anhören, was ihre
(Groß‑)Eltern so toll fanden. [Badische Zeitung, 15.02.2012]
Mit heißen Swingscheiben aus den 20ern bis 50ern wird wie damals so
richtig abgehottet. [Rhein-Zeitung, 04.11.2010]
Gleich am letzten Schultag kannst Du morgen bei der Ferienparty
»School’s out« richtiges »Holiday‑Feeling«
(= Urlaubsstimmung) erleben. Auf insgesamt sechs
Floors mit 15 Bands und zehn DJs wird […] so richtig
abgehottet. [Berliner Morgenpost, 14.07.2008]
Mit Hits aus Rock, Pop und Blues aus den letzten 40 Jahren und einer
frechen Moderation kann das Publikum bis morgens um 4 Uhr
abhotten. [Südkurier, 27.10.2005]
Drinnen hotten jetzt Freunde des Swings mehr
oder weniger stilecht zur Salonmusik […]
ab. [Leipziger Volkszeitung, 24.05.2003]
Später sah ich denselben Galeristen auf der Party
[…] zu elf
Jahre alten SciFi‑New‑Wave‑Nummern der B‑52’s und zu
Rolling‑Stones‑Klassikern abhotten, der Musik, die
eben läuft, wenn irgendwelche Leute, die Discotheken und andere Orte der
Veränderung verabscheuen, heute tanzen wollen[…]. [konkret, 2000 [1990]]