umgangssprachlich, abwertend unerlaubt übernehmen, abschreiben
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: etw. schamlos, hemmungslos abkupfern
Beispiele:
Sie behauptet darin, in ihrer Dissertation keine fremden Texte abgekupfert zu haben. [Die Zeit, 10.11.2012, Nr. 46]
Das Geschäftsmodell: Entwürfe westlicher oder seriöser chinesischer Designer abkupfern, sie mit billigen Materialien herstellen und gen Westen schicken. [Welt am Sonntag, 15.01.2017, Nr. 3]
Ganz übel ist es, wenn ungeniert, also vorsätzlich, abgekupfert wird. Egal ob direkt aus dem Branchenumfeld oder aus Photokunst, Spielfilmen, redaktionellen Beiträgen et cetera. Nach dem Motto: Lieber gut geklaut als schlecht selbsterdacht. [Die Zeit, 04.06.1998, Nr. 24]
Die graphische Benutzeroberfläche von Windows erinnert an das Macintosh‑System des Konkurrenten Apple, der die Idee wiederum beim Xerox Parc abgekupfert hatte. [Die Zeit, 26.03.1998, Nr. 14]
Shakehands bei Shakespeare – kennen wir schon, urteilen da die Fachleute, und immer wieder verweisen sie auf jene Vorbilder, bei denen [der Theaterregisseur] Castorf schamlos abkupfere: Pina Bausch, Peter Zadek und Heiner Müller. [Der Spiegel, 23.04.1990]