abringen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
etw. (mit großer Mühe) von jmdm., von etw. erringen, jmdm. etw. entwinden
Beispiele:
dem Gegner, der See jeden Fußbreit Boden abringen
dem dürftigen Acker die Ernte abringen
der Natur ein Geheimnis abringen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
ringen2 · erringen · Errungenschaft · abringen · niederringen · Ringer · Ringkampf
ringen2 Vb. ‘mit drehenden, kreisenden Bewegungen, mit Griffen und Schwüngen paarweise kämpfen, sich mühen, sich anstrengen’. Das starke Verb ahd. (h)ringan ‘kämpfen, sich abmühen’ (8. Jh.), mhd. ringen, mnd. mnl. nl. (älter) ringen ‘kämpfen’ (westgerm. *hrengan) stellt sich im Sinne von ‘sich im Kreis bewegen, sich hin und her bewegen, sich mühen, kämpfen’ zu der unter Ring (s. d.) angegebenen nasalierten Erweiterung ie. *(s)krengh- der Wurzel ie. *(s)ker- ‘drehen, biegen, kreisend bewegen’. Vgl. und in: PBB (H) 79 (1957) Sonderbd., 94 ff. Die vornehmlich in md. Mundarten neben intransitivem ‘kämpfen’ begegnende transitive Bedeutung ‘drückend winden, drehend zusammenpressen, Wasser aus der Wäsche wringen’ stammt dagegen unter Verlust des anlautenden w- aus nordd. in: Zs. f. Mundartforsch. 34 (1967) 137 ff. wringen (s. d.). – erringen Vb. ‘durch Mühe, Anstrengung erlangen, gewinnen, erkämpfen’, ahd. ir(h)ringan (9. Jh.), mhd. erringen; Errungenschaft f. ‘durch Anstrengung Erreichtes, Erworbenes, wohltätige Neuerung’ (16. Jh.), anfangs ‘das von den Ehegatten während der Ehe erworbene Vermögen’ (entsprechend mlat. acquestus); in Verbindung mit der Märzrevolution 1848 in Berlin entwickelt sich die Bedeutung ‘sozialer Fortschritt’. abringen Vb. ‘etw. von jmdm. gegen seinen anfänglichen Widerstand erhalten’ (Mitte 16. Jh.). niederringen Vb. ‘zu Boden zwingen, überwinden, besiegen’ (1. Hälfte 19. Jh.). Ringer m. ‘Ringkämpfer, Wettkämpfer beim Ringen’, ahd. (h)ringāri (9. Jh.), mhd. ringer. Ringkampf m. (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(sich) aneignen ·
abnehmen ·
abräumen ·
entreißen ·
entwenden ·
entziehen ·
fortnehmen ·
herunternehmen ·
mitnehmen ·
wegnehmen ●
abjagen ugs. ·
abknapsen ugs. ·
abknöpfen ugs. ·
abluchsen ugs. ·
abringen ugs. ·
abzwacken ugs. ·
das Wasser abgraben ugs. ·
deprivieren geh., lat. ·
wegschnappen ugs.
Assoziationen |
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(jemandem etwas) aus der Hand winden ·
(jemandem) abringen ·
(jemandem) entringen ·
(jemandem) entwinden
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›abringen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›abringen‹.
Achtung
Bekenntnis
Bewunderung
EU-Partner
Eingeständnis
Einverständnis
Erlaubnis
Facette
Gegenleistung
Geständnis
Ja
Koalitionspartner
Kompromiss
Konzession
Lächeln
Marktanteil
Meer
Positiv
Remis
Stückchen
Unentschieden
Versprechen
Zugeständnis
Zusage
Zusatzerklärung
Zusicherung
Zustimmung
mühsam
mühselig
Verwendungsbeispiele für ›abringen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die meisten hofften, dem Tag noch ein paar Stunden abringen zu können.
[Neue deutsche Literatur, 1953, Nr. 2, Bd. 1]
Mit zähem Kampfe rang ich sie ihrer Herrin ab, die sie vertragswidrig festhalten wollte.
[Witkowski, Georg: Von Menschen und Büchern, Erinnerungen 1863-1933. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1938], S. 4852]
Meter um Meter ringen die jungen Frauen dem Fels ab.
[Die Zeit, 07.11.2012, Nr. 20]
Mühevoll hat man dem Berg etwas abgerungen, das nun wertlos gewesen sein soll.
[Die Zeit, 07.05.2007, Nr. 19]
Aber jeder, der schreibt, weiß auch, wie schwer es ist, dem Schweigen ein Wort abzuringen.
[Die Zeit, 04.11.1977, Nr. 45]
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