abstecken
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung ab-ste-cken
Wortbildung
mit ›abstecken‹ als Erstglied:
Absteckung
Bedeutungsübersicht
- 1. eine Fläche durch Markierung begrenzen
- eine Linie angeben, markieren
- [bildlich] etw. umreißen
- 2. [Schneiderei] ...
- 3. etw. Festgestecktes losmachen
eWDG
Bedeutungen
1.
eine Fläche durch Markierung begrenzen
Beispiel:
ein Grundstück, Lager, Gebiet (mit Pfählen, durch Pflöcke) abstecken
eine Linie angeben, markieren
Beispiele:
die Grenzen, Umrisse abstecken
die Fahrbahn, den Weg, die Tore (beim Slalom) abstecken
Seemannsspracheden Kurs abstecken
bildlich etw. umreißen
Beispiele:
den Geltungsbereich, das Ziel, Programm abstecken
die Fronten in dem Meinungsstreit waren abgesteckt
2.
Schneiderei
Beispiel:
ein Kleid, den Mantel abstecken (= mit Stecknadeln der Figur anpassen)
3.
etw. Festgestecktes losmachen
in gegensätzlicher Bedeutung zu anstecken
Beispiele:
eine Brosche, Plakette abstecken
den Zopf abstecken
landschaftlichMaschen abstecken (= abheben)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
stecken · Stecker · Steckling · Steckbrief · Steckrübe · abstecken · anstecken · ansteckend · Ansteckung · aufstecken · bestecken · Besteck · verstecken · Versteck
stecken Vb. (transitiv) ‘stechend befestigen, an einen bestimmten Platz bringen, unterbringen’, (intransitiv) ‘haftenbleiben, festsitzen’ vereint in seiner mhd. Lautform zwei ehemals eigenständige Verben, einerseits das Kausativum ahd. stecken ‘anheften, annageln’ (9. Jh.), mhd. stecken ‘einstechend befestigen’ bzw. mnd. nd. mnl. sticken (mit älterer Vokalstufe, dadurch lautlich mit sticken ‘feine Muster einnähen’ zusammenfallend), andrerseits (mit expressiver Konsonantendoppelung) das Durativum ahd. steckōn (8. Jh.), mhd. stecken ‘eingestochen festhaften, sich befinden’, das seit dem 16. Jh. unter Einfluß von stechen zuweilen stark flektiert (vgl. der Brief stak im Kasten). Beide sind zu dem unter stechen (s. d.) behandelten Verb gebildet. – Stecker m. ‘wer oder was steckt’ (17. Jh.), ‘Geräteteil zur Herstellung elektrischer Kontakte’ (20. Jh.). Steckling m. ‘zum Anwurzeln in die Erde gestecktes Reis’ (18. Jh.), gebildet nach älterem Setzling (s. setzen). Steckbrief m. ‘öffentliche Aufforderung zur Mithilfe bei der Ergreifung eines flüchtigen Täters mit dessen genauer Personenbeschreibung’ (16. Jh.), eigentlich wohl ‘Haftbefehl’, d. h. Anweisung, jmdn. ins Gefängnis zu stecken. Steckrübe f. Rübensorte, die als junge Pflanze verpflanzt (gesteckt) wird (16. Jh.). abstecken Vb. ‘abgrenzen (mit Pfählen), loslösen’ (16. Jh.), ‘mit Stecknadeln anpassen’ (20. Jh.). anstecken Vb. ‘an etw. befestigen, einen Brandsatz anbringen und dadurch in Brand setzen, ein Faß öffnen’, ahd. anasteckōn (11./12. Jh.), mhd. anestecken ‘anzünden, ein Faß öffnen’ (mnd. ansticken, s. oben); bildlich ‘(Krankheiten) zündstoffartig mitteilen, (sich) infizieren’ (16. Jh.); ansteckend Part.adj. ‘infizierend’ (17. Jh.); Ansteckung f. ‘Infektion’ (17. Jh.), älter ‘Entzündung von Feuer’ (15. Jh.). aufstecken Vb. ‘hochstecken, oben anbringen, aufsetzen’, mhd. ūfstecken; übertragen ‘etw. aufgeben, auf etw. verzichten’ (19. Jh.), jmdm. ein Licht aufstecken ‘jmdm. etw. klarmachen, ihn aufklären’ (17. Jh.). bestecken Vb. ‘steckend mit etw. versehen, hineinstecken’, ahd. bistecken ‘hineinstecken’ (11. Jh.), mhd. bestecken ‘bedecken, festsetzen, steckenbleiben’. Besteck n. ‘was zusammengesteckt ist’, z. B. ‘(zur Zierde) Aufgestecktes’ am Helm oder Degen (16. Jh.), ‘Messer, Gabel, Löffel’ als zusammengehörender (ehemals in einem Futteral befindlicher) Satz (17. Jh.), ‘Futteral, Etui für Werkzeuge und sein Inhalt’ (18. Jh.). verstecken Vb. ‘verbergen’ (16. Jh.); vgl. ahd. firstecken ‘verstopfen’ (Hs. 13. Jh.), mhd. verstecken ‘ersticken machen’; Versteck n. ‘heimlicher Aufbewahrungsort’ (18. Jh.), mnd. (in der Seemannssprache) vorstecke ‘Hinterhalt, geheime Absicht’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›abstecken‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›abstecken‹.
Verwendungsbeispiele für ›abstecken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Vor Jahren hatte er den humanitären Claim abgesteckt, den er jetzt ausbeuten will.
[konkret, 1999]
Damit ist das Terrain abgesteckt, auf dem die Nationalisten bis zu den Wahlen 1994 polarisieren wollen.
[konkret, 1993]
Mit ihren Worten steckt sie den imaginären Raum ihres Beisammenseins ab.
[Die Zeit, 18.03.1994, Nr. 12]
Damit ist, so glaube ich, der äußere Rahmen zunächst einmal genügend abgesteckt.
[Die Zeit, 08.12.1978, Nr. 50]
Der jetzige Stand der medizinischen Wissenschaft ermöglicht uns, diese Grenzen schon gegenwärtig ziemlich deutlich abzustecken.
[Grotjahn, Alfred: Alkoholismus. In: ders. u. J. Kaup (Hgg.), Handwörterbuch der sozialen Hygiene, Leipzig: Vogel 1912, S. 10]
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