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absteigen

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GrammatikVerb · steigt ab, stieg ab, ist abgestiegen
Aussprache 
Worttrennung ab-stei-gen
Wortzerlegung ab- steigen
Wortbildung  mit ›absteigen‹ als Erstglied: Absteigequartier · Absteiger  ·  mit ›absteigen‹ als Binnenglied: unabsteigbar  ·  mit ›absteigen‹ als Grundform: Absteige · Abstieg
Mehrwortausdrücke  auf dem absteigenden Ast
eWDG

Bedeutungen

1.
heruntersteigen
in gegensätzlicher Bedeutung zu aufsteigen
Beispiele:
vom Fahrrad, Pferd, Wagen absteigen
wir sind unter großen Schwierigkeiten (vom Gipfel des Berges) abgestiegen
bildlich
Beispiel:
Das Material ist so angeordnet, daß man […] von den altertümlichsten [Formen] zu den jüngsten absteigt [ Althochdt. Wörterb.Vorwort 2]
absteigend (= abwärtsgehend)
Grammatik: oft im Partizip I
Beispiele:
eine absteigende Linie
umgangssprachlicher ist auf dem absteigenden Ast (= es geht mit ihm abwärts)
Physik, Mathematikder absteigende Ast einer Geschossbahn, Parabel
Astronomiedie absteigenden Zeichen des Tierkreises
Musikdie absteigende Tonleiter
2.
Sport in die nächsttiefere Leistungsklasse zurückfallen
in gegensätzlicher Bedeutung zu aufsteigen
Beispiel:
zwei Mannschaften müssen aus der Oberliga absteigen
3.
einkehren und übernachten
Beispiele:
unterwegs, in einem Gasthaus absteigen
in welchem Hotel bist du abgestiegen?

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(irgendwo) schlafen · (irgendwo) unterkommen · die Nacht verbringen · einquartiert sein · kampieren · untergebracht sein · übernachten  ●  (irgendwo) pennen ugs., salopp · absteigen ugs. · logieren geh. · nächtigen geh.
Assoziationen

(den) Anschluss verlieren · (den) Anschluss verpassen · an Boden verlieren · in Rückstand geraten · ins Hintertreffen geraten · nachlassen · nicht Schritt halten (können) · nicht hinterherkommen · nicht mithalten (können) · nicht mitkommen · nicht nachkommen · zurückbleiben · zurückfallen  ●  abgehängt sein fig. · abgehängt werden fig. · absteigen fig. · hinterherhinken fig. · (ganz schön) alt aussehen ugs., salopp, fig. · abbleiben ugs. · auf der Strecke bleiben ugs. · blass vor Neid werden ugs., fig.
Assoziationen
  • Nachholbedarf · Rückstand  ●  Aufholbedarf österr.
  • (jemandem etwas) nicht streitig machen (können) · (jemandem) deutlich unterlegen sein · nicht herankommen an (jemanden)  ●  (jemandem) nicht das Wasser reichen können fig.
  • Nachzügler  ●  Bummelant ugs. · Bummler ugs. · Zu-spät-Kommer ugs.
  • (die Gruppe wieder) einholen · (wieder) Anschluss ans Feld finden · aufschließen
  • benachteiligt werden · das Nachsehen haben · ins Hintertreffen geraten · leer ausgehen · nicht berücksichtigt werden (verhüllend) · nichts abbekommen · schauen (können) wo man bleibt · schlecht wegkommen (bei) · sehen (können) wo man bleibt  ●  durch den Rost fallen fig. · durchs Gitter fallen fig. · (einfach) Pech gehabt haben ugs. · am Katzentisch sitzen ugs., fig. · gekniffen sein ugs., fig. · hinten rüber fallen ugs., fig. · in die Röhre gucken ugs., fig. · in die Röhre schauen ugs., fig. · zu kurz kommen ugs. · zusehen (können) wo man bleibt ugs.
  • (jemandes) Erfolgsaussichten schwinden · (jemandes) Erfolgsaussichten sinken · (jemandes) Hoffnung(en) zerschlagen sich · sein(e) Hoffnung(en) begraben müssen · sein(e) Ziel(e) nicht erreichen können · sich als illusorisch erweisen (Träume, Wünsche)  ●  seine Felle davonschwimmen sehen fig.

Typische Verbindungen zu ›absteigen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›absteigen‹.

Achtplatzierte Amateurmannschaft Badener Drittletzte Gruppenletzte Herrenmannschaft Letzte Letztplatzierte Mannschaft Radfahrer Sechstplatzierte Tabellenachtzehnte Tabellenfünfzehnte Tabellenletzte Tabellenschlusslicht Tabellensiebzehnte Tabellenvorletzte Tabellenzwölfte Viertletzt Vorletzte Zweitdivisionär aufsteigen durchreichen rechnerisch sportlich systembedingt zwangsweise

Verwendungsbeispiel für ›absteigen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wohlgemerkt, ich bin vorher schon abgestiegen, weil man mich da runtergerissen hat. [o. A.: Bericht einer Frau über die Auswirkungen der alliierten Bombenangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945, 2. Fassung, 13.02.1945]
Vielleicht stiegen die beiden gemeinsam ab, durch das Seil miteinander verbunden. [Die Zeit, 21.10.1999, Nr. 43]
Mein Herz rast, ich überlege abzusteigen, da geht es schon los. [Die Zeit, 17.04.2013, Nr. 17]
Damit ist das Land in den vergangenen fünf Jahren um elf Plätze abgestiegen. [Die Zeit, 12.07.2012, Nr. 28]
Ich wohne im ersten Haus am Platz; darunter stieg auch Karl May selten ab. [Die Zeit, 12.06.2012, Nr. 14]
Zitationshilfe
„absteigen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/absteigen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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