bildungssprachlich bis ins Unendliche; unbegrenzt (sich fortsetzen lassend)
siehe auch ad nauseam
Kollokationen:
als Adverbialbestimmung: ad infinitum fortsetzen, weiterführen
als Präpositionalattribut: Haft ad infinitum
Beispiele:
Es ist ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft, dass Aktienkurse
nicht ad infinitum, sondern nur kurzfristig in den
Himmel wachsen können. [Der Standard, 03.07.2002]
In Bayern gibt es künftig eine Haft, die es nirgendwo sonst in
Deutschland gibt. Sie heißt hier offiziell, wie in anderen Bundesländern
auch, Gewahrsam[…]. In Wahrheit ist sie Unendlichkeitshaft, sie ist eine
Haft ad infinitum: In Bayern kann man künftig, ohne
dass eine Straftat vorliegt, schon wegen »drohender Gefahr«, unbefristet in
Haft genommen werden. [Süddeutsche Zeitung, 20.07.2017]
Die Sanktionen gegen Russland müssten ad
infinitum weitergeführt werden, denn Russland wird niemals
die Krim zurückgeben, auch wenn ein anderer als Putin dort das Sagen
hat. [Badische Zeitung, 21.08.2017]
Die Kfz‑Industrie bringt […] eine Menge an
Forschung und Entwicklung hervor, die auch anderen Branchen zugute kommt
[…]. Doch der
Staat kann hier nicht ad infinitum
subventionieren. [Der Standard, 08.04.2009]
»Deutschland kann nicht erwarten, unsere Leistungen ohne
Gegenleistung zu erhalten.« Die Schweiz versucht also, das Gesamtpaket
erneut auf den Tisch zu bringen, wenn die Ergebnisse der Fluglärmmessungen
vorliegen. […] Die Frage
stellt sich nur, ob Deutschland die Messungen ad
infinitum hinauszögert. [Neue Zürcher Zeitung, 15.06.2008]