bildungssprachlich bis zum Erbrechen, bis zum Überdruss; ohne Ende
siehe auch ad infinitum
Kollokationen:
als Adverbialbestimmung: ad nauseam wiederholen, zitieren
als Präpositionalattribut: Genörgel, Wiederholung ad nauseam
Beispiele:
Unwahres wird durch die Wiederholung ad nauseam nicht wahr. Es sei klargestellt: Tabakkonsumenten bezahlen keinen »beträchtlichen Anteil« in die AHV‑Kasse (= Schweizer Altersvorsorge), sondern nur etwa sechs Prozent der gesamten AHV‑Einnahmen. [Neue Zürcher Zeitung, 22.12.2002]
Die ad nauseam wiederholte Analogie, Daten seien das neue Öl, die schon immer schief war, weil Daten keine endliche, sondern eine erneuerbare Ressource sind und sich durch Gebrauch nicht verbrauchen, hat durch den Facebook‑Datenskandal einen faden Beigeschmack bekommen. [Süddeutsche Zeitung, 24.04.2018]
Was er [Carl Djerassi] an Wien vor allem preist, das ist die Vielfalt von Knödeln, die es hier zu essen gibt, in die Suppe gelegt, als Beilage zum Braten, als süsse Nachspeise, und was er für den »angeborenen Fehler so vieler Wiener« hält, das erkennt er selbstkritisch auch als den seinen: »Genörgel ad libitum (= nach Belieben) und ad nauseam.« [Neue Zürcher Zeitung, 18.12.2013]
Missbrauch ist ein im Gefolge der 68er‑Diskussionen über Sexualität und Selbstbestimmung ad nauseam diskutiertes Thema. […] Vielleicht konzentrierten sich Frauen zu sehr auf weibliche Opfer, um missbrauchte Jungen wahrnehmen zu können, die ein Viertel aller rund 15.000 im Jahr gemeldeten Opfer ausmachen. [Die Zeit, 18.03.2010, Nr. 12]
Gerade in der Belletristik wiederholten diese [die Verleger] einen Kardinalfehler ad nauseam: Unbekannter Debütant ist gleich hoher Preis und kleine Auflage. Daraus folgt: Das Buch floppt, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.11.2004]
Als Genie und Karrierist, Windhund und Luftwesen, als Seismograph und wendiger Dandy, dem alles eine Spur zu leicht von der Hand geht, ist er [Hans Magnus Enzensberger] ad nauseam beschrieben worden. Gründliche Information, zumal zum Lebensgang des Intellektuellen, ist dagegen selten. [Neue Zürcher Zeitung, 16.03.2000]