1.
⟨all, alle, alles⟩
a)
bezeichnet die Gesamtheit
α)
sämtlich
Beispiele:
alle Menschen müssen sterben
alle Deutschen
die Solidarität aller Beteiligten
der größte Dichter aller Zeiten
alles Salz löst sich in Wasser
alles Blut strömt zum Herzen
der Weg allen Fleisches
all und jeder
ein für alle Mal
aus aller Herren Länder
in alle Winde
umgangssprachlichjmd. ist bereits über alle Berge (= weit weg)
umgangssprachlicher ist mit allen Wassern gewaschen (= durchtrieben)
gehobenauf aller Lippen
gehobenin aller Munde
β)
ganz
Beispiele:
alles oder nichts
alles Schlimme, aller Ärger
ihr Ein und Alles (= ganzes Glück)
alle Energie aufbieten
gegen alle Vernunft
umgangssprachlich alle Achtung (vor der Leistung)!
bei aller Arbeit
für alle Ewigkeit (= für immer)
in alle Welt (= überallhin)
in aller Stille, Frühe (= ganz in der Stille, Frühe)
in aller Ruhe
mit aller Liebe, Deutlichkeit, Kraft, Entschiedenheit
mit all seiner Habe
saloppum alles in der Welt! (= drückt Entrüstung, Ungeduld aus)
b)
betont die einzelnen einer bestimmten Menge jeder (von diesen)
Beispiele:
alle drei
alle beide
alle die Menschen wollen (mit dem Zug) mit
Kegeln alle neune
das alles, alles das kenne ich
alles ist schon dagewesen
alle, alles aussteigen!
alle, alles mal herhören!
Theater alle ab
er ist alles (andere), nur kein Pädagoge
alles mögliche, alles Weitere
umgangssprachlich alle Hände voll zu tun haben
salopp alle Viere von sich strecken
salopp alle zehn Finger nach etw. lecken
an allen Gliedern zittern
der Schreck fuhr mir in alle Glieder
der Schweiß brach ihm aus allen Poren
auf alle Fälle (= für jede Möglichkeit)
unter allen Umständen
vor allen (anderen) Dingen, vor allem
zu allem Unglück
ohne allen Grund, Zweifel (= ohne irgendeinen Grund, Zweifel)
jeglicher
Beispiele:
ihm ist aller Appetit vergangen
aller Zuspruch half nichts
2.
umgangssprachlich ⟨wer, was alles (= wer, was im Einzelnen)⟩