umgangssprachlich ⟨jmd. sitzt am Drücker⟩
Synonym zu am Drücker sein, siehe auch am Drücker bleiben
Beispiele:
Rot wie Schwarz kontrollieren in Österreich Schattenimperien an
direkten und indirekten Firmenbeteiligungen. […] Wenn man am Drücker sitzt,
ist die Verlockung groß, öffentliches Eigentum an eine befreundete Firma zu
einem besonders guten Preis zu verkaufen. […] [Neue Zürcher Zeitung, 19.05.2017]
Erfordert ein Auftritt maximale Präsenz, lässt
sie [die Schauspielerin] ihren Star‑Appeal mit
tausend Megawatt aufleuchten. Will sie privat sein, dimmt sie ihn so weit
herunter, dass der Weltstar hinter ihrer Identität als berufstätige Ehefrau
und Mutter verschwindet. Das Entscheidende bei diesen Metamorphosen: Die
44‑Jährige sitzt immer selbst am
Drücker. Sie allein bestimmt, wie nah sie andere heranlässt,
wie viel sie von sich offenbaren will. […] [Im Gespräch mit Cate Blanchett, 11.10.2013, aufgerufen am 16.10.2019]
Das ist noch keine Politik, eher das Gegenteil davon. Sie wollen
raus aus der symbolischen Aktion ins wirkliche Leben. Da aber ist es mit
dramatischen Effekten und geborgtem Pathos nicht getan. Wer da Druck
erzeugen will, muß sehen, daß er am Drücker sitzt.
Sonst agiert er als Mitglied einer Laienspielschar in einem Rührstück. [Die Zeit, 28.07.1995]