umgangssprachlich ⟨jmd. ist (völlig, total, finanziell usw.) am Ende⟩erschöpft, abgekämpft sein; sich völlig verausgabt haben
siehe auch aus dem letzten Loch pfeifen (2), mit seinem Latein am Ende, mit seiner Kunst am Ende, mit seiner Weisheit am Ende
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: völlig, total, allmählich, langsam, nervlich am Ende
sein
Beispiele:
»Das ist, als würde man irgendeinen Berg hochrennen, so schnell man
kann. Und wenn man oben angekommen ist, heißt es: ›Runter, und dann läufst
du grad noch mal hoch.‹ Du bist eigentlich schon
völlig am Ende, aber dann musst du noch mal weiter«,
beschreibt er die Anstrengung. [Welt am Sonntag, 14.07.2019]
[Schlagersängerin]
Beatrice Egli hat eine längere Auszeit hinter sich. Nach ihrer Tour Ende
2018 war sie ausgepowert und tauchte für zweieinhalb Monate in Australien
ab. »Ich war total am
Ende.« [Bild am Sonntag, 16.06.2019]
Es folgten Chemotherapien und Bestrahlungen mit allen erdenklichen
Nebenwirkungen. »Ich war völlig überfordert und
am Ende«, sagt Antonia. [Süddeutsche Zeitung, 21.12.2018]
»Mehmet
[Scholl]
soll mich nicht ersetzen, aber er kann mein Assistent werden. Ich arbeite
jetzt sieben Tage in der Woche, irgendwann kann selbst ich nicht mehr. Auch
ich bin langsam am Ende«,
erklärte der Bayern‑Manager
[Uli Hoeneß]. [Der Spiegel, 13.05.2006 (online)]
Die Angeklagte (44) war nervlich
am Ende, als sie sich im Amtsgericht Norderstedt
wegen Urkundenfälschung und übler Nachrede verantworten musste. [Hamburger Abendblatt, 15.08.2001]
übertragen Mainz
[der städtische Haushalt]
ist finanziell am Ende.
[…] Dennoch:
Partout hält man an dem Hirngespinst fest, für einige Hunderttausend Euro am
Mainzer Hauptbahnhof – koste es, was es wolle – ein Fahrradparkhaus zu
errichten. [Allgemeine Zeitung, 27.12.2005]
a)
Phrasem:
⟨am Ende seiner Kräfte, Nerven, Handlungsmöglichkeiten o. Ä. sein (= alle Ressourcen an Kraft, Nerven, Handlungsmöglichkeiten o. Ä. ausgeschöpft haben)⟩
Beispiele:
Nicht nur die Tochter empfinde große Hoffnungslosigkeit, auch
der Vater sei am Ende seiner Kräfte, sagt ein
Psychiater, mit dem die beiden
[…] gesprochen haben. [Süddeutsche Zeitung, 03.08.2018]
Die Bundeswehr ist am Ende ihrer
Einsatzfähigkeit – das Ergebnis einer fahrlässigen jahrzehntelangen
Schrumpfkur. [Bild, 09.07.2018]
Sein Trainer
[Alexander]
Nouri prophezeit dem Neuling eine große Zukunft: »Serge
[Gnabry]
ist noch nicht am Ende
seines Leistungsniveaus, er fängt gerade erst an.« [Die Welt, 28.11.2016]
»Wir sind nicht am
Ende unserer Wünsche, unsere Kunden naturgemäß auch
nicht«, sagte ÖBB‑Chef Christian Kern bei einer Pressekonferenz am
Montag in Wien. [Der Standard, 02.03.2015]
»Unser Ziel war, die
[Kreis-]Umlage
nicht anzuheben, denn auch die Gemeinden sind am
Ende ihrer finanziellen Möglichkeiten«, erklärte vor der
Etatsitzung in einem Pressegespräch Landrat Walter Schneider. [Badische Zeitung, 17.12.2005]
b)
Phrasem:
⟨mit etw. [seinen Kräften, Nerven, Handlungsmöglichkeiten o. Ä.] am Ende sein (= alle Ressourcen an Kraft, Nerven, Handlungsmöglichkeiten o. Ä. ausgeschöpft haben)⟩
Beispiele:
Die Familie ist mit ihren Nerven
am Ende[.] [Süddeutsche Zeitung, 03.08.2018]
Die Frauen, die zu uns kommen, sind mit
ihren Kräften am Ende. [Welt am Sonntag, 27.11.2016]
Auch die Fans des 18‑maligen italienischen Meisters
sind mit ihrer Geduld am
Ende. [Die Zeit, 01.05.2015 (online)]
Die österreichischen Einsatzkräfte sind
mit ihren Kapazitäten am Ende und fordern Hilfe
aus den Nachbarstaaten an. [Der Standard, 29.06.2013]
Das
[polnische]
Parlament sei mit seinen Möglichkeiten nicht
am Ende, sagte Parteichef Krzysztof Janik am
Rande der Krisensitzung. [Der Standard, 29.03.2004]
übertragen Nicht nur die Außenpolitik Barack Obamas liegt in Scherben, der
Westen
[die USA und Westeuropa]
ist mit seiner Strategie am
Ende. [Welt am Sonntag, 15.06.2014]