gehoben ⟨jmd. nimmt an etw. Anstoß⟩etw. beanstanden, missbilligen; empört auf etw. reagieren
siehe auch Anstoß erregen
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: an etw. ernsthaft, gewiss, keinerlei Anstoß nehmen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: an der Formulierung, der Äußerung, [ihren, seinen, diesen] Worten, der Art [wie etw. getan wurde], jmds. Rede Anstoß nehmen
mit Aktivsubjekt: das Publikum, die Öffentlichkeit, die Kritiker, die Bürger, Menschen nehmen Anstoß an etw.
Beispiele:
Vergeblich habe ich darauf gewartet, dass Medien oder Politik
Anstoss an dieser Veranstaltung
nehmen und sie verurteilen. [St. Galler Tagblatt, 23.06.2021]
Große Teile des Publikums nahmen an der
eitlen Selbstbespiegelung der Künstler als Künstler lautstark
Anstoß. [Der Standard, 28.07.2015]
Der ZDF‑Redakteur Christian D[…] hat
beklagt, dass Versuche, journalistische Recherchen juristisch zu behindern,
zunehmen. Die medienrechtliche Situation habe sich »extrem zugespitzt«,
sagte D[…] bei der Tagung des Netzwerks Recherche
in Köln. Es komme vor, dass Anwälte schon an der Art
der Fragen, die man Unternehmen oder Verbänden stelle, Anstoß
nähmen und den Redaktionen Parteinahme vorwerfen. [Hamburger Abendblatt, 26.11.2013]
Er [ein Musiker] benahm sich irrational
und fing an, Ärger zu machen und den Barmann zu beschimpfen, als dieser ihm
sagte, dass er nicht für seine Drinks bezahlt hätte. Er nahm
Anstoß an dem, was der Barmann sagte, und brachte den
typischen »Ich bin berühmt«‑Spruch. [Liam Gallagher: Rauswurf aus Bar, 30.03.2014, aufgerufen am 20.08.2020]
Ein paar kleine Fehler wurden zwar hier und da gemacht, doch
daran nahm niemand Anstoß. [Rhein-Zeitung, 12.12.2005]
Das Rülpsen ist eine natürliche Körperfunktion; wer
an ihr Anstoß nimmt, ist
unaufrichtig. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.06.1995]