Bahn
f.
‘Weg, Pfad durch unwegsames Gelände, fest angelegter Weg, Fahrbahn’.
Für
mhd.
ban(e)
‘Weg, Bahn’,
mnd.
bāne,
mnl.
bane
(
dän.
bane,
schwed.
bana
und
ban
‘Bahn’
beruhen auf Entlehnung aus dem
Mnd.)
darf vermutlich als Grundbedeutung
‘Durchhau durch einen Wald’
oder
‘festgeschlagener Weg’
angesetzt werden,
wodurch sich eine Beziehung zu
got.
banja
‘(tödlicher) Schlag, Wunde, Geschwür’,
anord.
ben,
aengl.
benn
‘Wunde’,
ahd.
asächs.
bano
‘Totschläger, Mörder’,
ahd.
bana,
mhd.
ban(e)
‘Tod, Verderben’
und damit zur Wurzel
ie.
*bhen-
‘schlagen, verwunden’
ergibt;
vgl.
awest.
banta-
‘erkrankt, siech’.
Das Wort hat in verschiedenen Bereichen Anwendung gefunden.
Im Sport bezeichnet es die
‘Strecke, auf der Wettkämpfe ausgetragen werden’,
die genauere Benennung
gibt das Bestimmungswort
(
Bob-,
Eis-,
Kampf-,
Rennbahn);
gebräuchlich ist der Ruf
Bahn frei!
Ferner bezeichnet es die
‘Linie, Strecke, die ein Körper im Raum zurücklegt’
(
Ellipsen-,
Erd-,
Flug-,
Kreis-,
Satelliten-,
Sonnenbahn).
Die Bedeutung
‘bestimmte Breite und Länge eines Stoffes, einer Tapete’
(
Stoff-,
Tuch-,
Zeltbahn)
beruht auf Entlehnung aus dem
Nl.
Am häufigsten wird heute
Bahn
für
‘das auf Schienen laufende Verkehrsmittel’
(
Eisen-,
Straßenbahn)
gebraucht.
Dazu die Zusammensetzungen
Bahnhof
m.
(um 1840),
das älteres
Eisenbahnhof
allmählich verdrängt,
und
Bahnsteig
m.
(1886),
das sich gegenüber älterem
Perron
durchsetzt.
bahnen
Vb.
besonders
einen Weg bahnen
‘einen Weg frei machen, schaffen, bereiten’,
mhd.
banen,
im 17./18. Jh. auch
bähnen.
anbahnen
Vb.
‘in die Wege leiten’
(Mitte 18. Jh.).
Bahnbrecher
m.
‘Wegbereiter, Vorkämpfer’
(18. Jh.),
aus dem verbalen Ausdruck
Bahn brechen
‘einen Weg bereiten’
(1. Hälfte 17. Jh.)
gebildet;
entsprechend
bahnbrechend
Part.adj.
‘umwälzend, epochemachend’
(Mitte 19. Jh.).