Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

angeln

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GrammatikVerb · angelt, angelte, hat geangelt
Aussprache 
Worttrennung an-geln
GrundformAngel1
Wortbildung  mit ›angeln‹ als Erstglied: Angelkahn · Angelkarte · Angelschein · Angelsportler · Angler
 ·  mit ›angeln‹ als Letztglied: abangeln · anangeln · herausangeln · hervorangeln · wegangeln
 ·  mit ›angeln‹ als Binnenglied: Eisangelei · Grundangelei  ·  mit ›angeln‹ als Grundform: Angeln

Bedeutungsübersicht

  1. Fische mit der Angel fangen
    1. [bildlich] ...
    2. [übertragen] (sich) jmdn. aus der Menge herausholen
eWDG

Bedeutung

Fische mit der Angel fangen
Beispiele:
angeln gehen
er saß am Ufer und angelte
bildlich
Beispiel:
saloppdas Fleisch aus der Suppe angeln (= herausfischen)
übertragen (sich) jmdn. aus der Menge herausholen
Beispiele:
der Lehrer angelte sich [Dativ] einen der Übeltäter
nach einem Partner angeln (= Ausschau halten)
er hatte sich [Dativ] ein reiches Mädchen geangelt (= sie geheiratet)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Angel · angeln · Angler · Angelpunkt
Angel f. Rute mit Schnur und Haken zum Fischfang, ahd. (9. Jh.), asächs. aengl. angul, mhd. mnd. nl. angel, mnl. anghel, engl. angle, anord. ǫngull gehören als l-Ableitungen zu einem (im Nhd. untergegangenen) Substantiv ahd. (8. Jh.), asächs. ango, mhd. ange, mnl. anghe, aengl. anga, anord. angi ‘Spitze, Stachel’. Diese stellen sich mit verwandten lat. uncus ‘gekrümmt, Haken’, griech. ónkos (ὄγκος) ‘Biegung, Krümmung, Widerhaken’, ankýlos (ἄγκύλος) ‘krumm, gekrümmt’, aind. aṅkáḥ ‘Biegung, Haken’ zur Wurzel ie. *ank-, *ang- ‘biegen, krümmen’, zu der auch Anger und Anker (s. d.) gehören. Angel bezeichnet zunächst den gekrümmten Fanghaken (aus Knochen oder Metall) zum Fischfang, später das gesamte Fanggerät, so daß das Kompositum Angelhaken (Mitte 16. Jh.) nötig wird. Bereits im Ahd. ist daneben die Verwendung als ‘Stachel, Spitze’ sowie ‘Holz- oder Metallstift, um den sich die Türflügel drehen, Türangel’ belegt. – angeln Vb. ‘mit der Angel fischen’, mhd. angeln; vgl. ahd. angulōn ‘mit Haken, mit Stacheln versehen’ (um 800). Angler m. (15. Jh.). Angelpunkt m. ‘Drehpunkt’, um den sich die Tür (metaphorisch: alles) dreht, daher ‘Kernpunkt, Hauptsache’ (vereinzelt Anfang 18. Jh., häufiger im 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

angeln · fischen
Assoziationen
  • Angelschirm · Schirmzelt  ●  Brolly fachspr.
  • Angelzelt  ●  Bivvy fachspr., engl. · Prahmzelt fachspr.
  • Igluzelt · Kuppelzelt  ●  Iglu ugs.
  • Sekundenzelt · Wurfzelt
  • Leichtzelt · Tunnelzelt
  • Leichtzelt  ●  Geodät fachspr.
  • Einbogenzelt · Strandmuschel · Zeltmuschel

angeln (nach) · fischen (nach) · grabschen (nach) · greifen (nach) · haschen (nach) · schnappen (nach) · zu erhaschen versuchen · zu erwischen versuchen · zu fangen versuchen
Assoziationen
  • (ungerechtfertigterweise) in seinen Besitz bringen · an sich bringen · an sich nehmen · einheimsen · erbeuten · erjagen · sich (ungerechtfertigterweise) aneignen · sich einverleiben · zugespielt bekommen  ●  kapern fig. · abgreifen ugs. · absahnen ugs. · abstauben (u.a. Sport) ugs. · einsacken ugs. · einstreichen ugs. · sich (an etwas) gesund stoßen ugs. · sich (einer Sache) bemächtigen geh. · sich (etwas) an Land ziehen ugs. · sich (etwas) grabschen ugs. · sich (etwas) greifen ugs. · sich (etwas) gönnen ugs. · sich (etwas) krallen ugs. · sich (etwas) reinpfeifen ugs. · sich (etwas) reinziehen ugs. · sich (etwas) schnappen ugs. · sich (etwas) unter den Nagel reißen ugs. · sich zueignen fachspr., juristisch
  • (etwas) greifen (können) · (etwas) packen (können) · (etwas) zu fassen bekommen · (etwas) zu packen bekommen
  • ergattern (knappes Angebot)  ●  (noch) erhaschen poetisch, regional · (mit Glück) noch bekommen ugs. · (sich) krallen derb, salopp · (sich) schnappen ugs., salopp · abbekommen ugs. · an Land ziehen ugs., salopp · erwischen ugs.
  • Zugriff haben (auf) · erreichen (können) · herankommen (an) · herankönnen (an)  ●  (an etwas) drankommen ugs., regional

Typische Verbindungen zu ›angeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›angeln‹.

Verwendungsbeispiele für ›angeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Einen seiner Arme muss er sich erst aus den Tiefen eines Sees angeln. [Die Zeit, 28.12.2009, Nr. 52]
Aber schon hat sich der andere seinen Hut geangelt und steuert a tempo dem Ausgang zu. [Die Zeit, 27.08.1965, Nr. 35]
Deshalb hat sich die Deutsche Bank für viel Geld vor drei Jahren Bankers Trust geangelt. [Süddeutsche Zeitung, 08.03.2000]
Nur so angeln sie sich ihre Stars, doch auf Dauer geht das nicht gut. [Die Welt, 31.01.2004]
Da haben Sie sich einen von der ganz altmodischen Sorte geangelt. [Bild, 30.07.2002]
Zitationshilfe
„angeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/angeln>.

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