Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

anmerken

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GrammatikVerb · merkt an, merkte an, hat angemerkt
Aussprache 
Worttrennung an-mer-ken
Wortzerlegung an-1 merken
Wortbildung  mit ›anmerken‹ als Erstglied: Anmerkung
eWDG

Bedeutungen

1.
an jmdm., einer Sache etw. bemerken, wahrnehmen
Beispiele:
jmdm. seinen Ärger, seine Verlegenheit, Unruhe, Sorgen anmerken
man merkte ihm an, dass er krank war
jmdm. etw. an der Miene, den Augen, seiner Stimme anmerken
ihm war nichts anzumerken
sich [Dativ] etw. (nicht) anmerken lassenetw. (nicht) zu erkennen geben
Beispiel:
ich ließ mir äußerlich nichts anmerken
2.
etw. zu einer Sache bemerken
Beispiele:
dazu möchte ich folgendes anmerken
dabei ist anzumerken, dass …
wie Albert bitter anmerkte [ A. ZweigBeil561]
3.
sich etw. notieren, anstreichen
Beispiele:
sich [Dativ] am Rande etw. (rot) anmerken
sich [Dativ] die Adresse, Telefonnummer, den Buchtitel anmerken
merke dir die Stelle im Buch an!
zog er sein Taschenbuch, merkte das Datum an [ Wasserm.Gänsemännchen43]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
merken · merklich · merkwürdig · Merkwürdigkeit · anmerken · Anmerkung · aufmerken · aufmerksam · Aufmerksamkeit · bemerken · Bemerkung · vermerken · Vermerk
merken Vb. ‘wahrnehmen, entdecken, spüren, mit dem Verstand auffassen und im Gedächtnis festhalten’, ahd. merken ‘bezeichnen, angeben, abgrenzen’ (11. Jh.), mhd. merken ‘beachten, beobachten, wahrnehmen, sich einprägen, mit einem Zeichen versehen’, asächs. merkian, mnd. mnl. nl. merken ‘markieren, bezeichnen, spüren’, anord. merkja ‘kenntlich machen, bezeichnen’, schwed. märka (germ. *markjan) sind abgeleitet von den unter Marke f. (s. d.) angeführten neutralen Substantiven. Ebenfalls dazu sind gebildet ahd. markōn ‘begrenzen, kennzeichnen’ (um 800), asächs. markon ‘bestimmen, bemerken’, aengl. mearcian ‘bezeichnen’, engl. to mark, anord. marka ‘kennzeichnen, bekanntmachen, verstehen’. Als Ausgangsbedeutung ist anzusetzen ‘mit einem Zeichen versehen’, woraus ‘das Gekennzeichnete wahrnehmen und beachten’. – merklich Adj. ‘deutlich, wahrnehmbar’, mhd. merklich ‘wohl zu beachten, bemerkbar, deutlich, bedeutend, wichtig’. merkwürdig Adj. ‘seltsam, verwunderlich’ (19. Jh.), ‘bemerkenswert, bedeutsam’ (17. Jh.); Merkwürdigkeit f. (18. Jh.). anmerken Vb. ‘eine (ergänzende) Bemerkung machen, anzeichnen, be-, vermerken’ (16. Jh.); vgl. ahd. anamerken (9./10. Jh.), mhd. anemerken ‘angrenzen’; Anmerkung f. ‘Vermerk, (kurze) Erläuterung’ (15. Jh.), auch ‘Fußnote’ (17. Jh.), nach lat. observātio ‘Wahrnehmung, Beobachtung’. aufmerken Vb. ‘seine Gedanken konzentriert auf etw. richten, aufpassen’ (15. Jh.); aufmerksam Adj. ‘gut aufpassend, konzentriert folgend, höflich’ (17. Jh.); Aufmerksamkeit f. (17. Jh.). bemerken Vb. ‘wahrnehmen, ergänzen, seine Meinung zu etw. äußern’, ahd. bimerken ‘aufzeichnen, kennzeichnen’ (11. Jh.), mhd. bemerken ‘beobachten, prüfen’; Bemerkung f. ‘kurze Meinungsäußerung zu etw., Wahrnehmung, Beobachtung’ (17. Jh.). vermerken Vb. ‘notieren, merken’, spätmhd. vermerken ‘(be)merken, gewahr werden’; Vermerk m. ‘Notiz, Eintragung’, älter ‘Bemerkung’ (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke


anmerken · einen Fingerzeig geben · einen Wink geben · erkennen lassen · erwähnen · hindeuten · hinweisen · zu bedenken geben
Assoziationen
  • (eine) Andeutung machen · Andeutungen machen · andeuten · anspielen auf · erahnen lassen · hindeuten auf · nicht klar benennen · nicht klar umreißen · umrisshaft zu erkennen geben
  • Andeutung(en) · Angedeutetes · Halbgesagtes · Zwischentöne

(die) Diskussion bereichern (um den Aspekt o.ä.) · (sich) die Bemerkung erlauben (dass) · anfügen · anmerken · bemerken · einfließen lassen · hinzufügen · hinzusetzen · nicht unerwähnt lassen (wollen)  ●  (seine) Rede würzen (mit) geh., fig. · einflechten (Bemerkung) geh., fig.

(eine) Anmerkung machen · Stellung nehmen (zu) · anmerken · bemerken · einen Kommentar abgeben · kommentieren  ●  (seinen) Senf dazugeben ugs., fig. · orchestrieren geh., fig.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›anmerken‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anmerken‹.

Verwendungsbeispiele für ›anmerken‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wenn sie erstaunt ist, mich hier zu sehen, läßt sie sich jedenfalls nichts anmerken. [Braun, Marcus: Hochzeitsvorbereitungen, Berlin: Berlin Verlag 2003, S. 154]
Danach merkt er an, der habe ihm auch nicht helfen können. [Die Zeit, 16.01.1998, Nr. 4]
Er darf sich nicht anmerken lassen, daß er zittert, als er zum ersten Mal töten muß. [Die Zeit, 08.03.1996, Nr. 11]
Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit war ihm Unlust am Regieren 1986 anzumerken. [konkret, 1990]
In den letzten Stunden war ihm dann doch die schwere seelische Belastung anzumerken. [Der Spiegel, 11.10.1982]
Zitationshilfe
„anmerken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/anmerken>.

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