schmieren1
Vb.
‘(be)streichen, einfetten’,
ahd.
smirwen
(8. Jh.),
mhd.
smirwen,
smirn,
smern
‘(ein)schmieren, salben’,
übertragen
‘bestechen’,
mnd.
mnl.
smēren,
nl.
smeren,
aengl.
smierwan,
engl.
to smear,
anord.
smyrva,
smyrja,
schwed.
smörja
ist eine Bildung
(
germ.
*smierwijan)
zum Substantiv
(wa-Stamm)
Schmer
m.
n.
‘Fett, Schweineschmalz’,
ahd.
smero
(Genitiv
smerwes)
‘Fett’
(8. Jh.),
mhd.
smer,
asächs.
smero,
mnd.
smēr,
mnl.
smēre,
smeer,
smāre,
nl.
smeer,
aengl.
smeoru,
engl.
smear
(‘Schmiere, Fettfleck’),
anord.
smjǫr,
smør
‘Butter, Fett’,
schwed.
smör
‘Butter’
(
germ.
*smerwa-);
vgl. auch
(mit dem Suffix
ie.
-tro-
gebildetes)
got.
smaírþr
‘Fett’.
Herkunft unbekannt.
Eine Verbindung zu
griech.
smýris,
smíris
(
σμύρις,
σμίρις)
‘Schleif- und Poliermittel, Schmirgel’
ist unsicher,
so daß Verwandtschaft mit letztlich auf dem
Griech. beruhendem
Schmirgel1
(s. d.)
fraglich bleibt.
Schmerbauch
m.
‘dicker Bauch, Träger eines dicken Bauches’
(16. Jh.).
Schmerling
m.
eßbarer, mit schmierigem Schleim bedeckter Röhrenpilz
(18. Jh.);
vgl.
Marzell
1, 615.
Schmierfink
m.
‘wer unsauber ist, unsauber schreibt’
(16. Jh.),
zu
schmieren
‘sudeln, unsauber schreiben’
(16. Jh.).
Schmiergeld
n.
‘Bestechungsgeld’
(17. Jh.).
Schmieralien
Plur.
‘Bestechungsgeschenke, - gelder’
(17. Jh.),
‘schlechtes Geschreibsel’
(18. Jh.),
nach mit lateinischer Pluralendung scherzhaft gebildetem
schmiralia
(17. Jh.).
anschmieren
Vb.
‘besudeln’
(15. Jh.),
‘jmdm. etw. (durch Betrug) anhängen, aufhalsen’
(16. Jh.),
‘betrügen, übervorteilen’
(18. Jh.),
reflexiv
‘sich (mit allen Mitteln) einschmeicheln’
(19. Jh.).
Schmiere2
f.
‘Schmierfett’
(15. Jh.),
‘fettiger Schmutz’
(17. Jh.).
Auch
‘schlechtes Theater, Wanderbühne’
(19. Jh.),
anschließend an
schmieren
‘unsauber schreiben’
(s. oben),
danach
‘(inhaltlich) flüchtig, schlecht schreiben’
(18. Jh.),
entsprechend
‘solche Stücke schlecht darbieten’.
schmierig
Adj.
‘fettig, schmutzig’
(16. Jh.).
Eine eigenwillige Wortwahl der Studentensprache ist
Schmirgel2
m.
für den klebrigen Rückstand in der Tabakspfeife
(18. Jh.),
lautlich anklingend an den Wortstamm
schmier-
(wie in
schmieren,
schmierig,
s. oben),
danach landschaftlich
(
rhein.,
md.)
auch
Schmürgel,
Schmurgel.