gehoben ⟨jmd. lässt etw. antönen⟩(kurz) erklingen, angespielt werden
Grammatik: mit Hilfsverb ‘hat’
siehe auch anheben²
Beispiele:
Zuerst lässt der Pianist Hans F[…]
ein perlendes Intro zu »Green Dolphin Street«
antönen, kurz darauf ergänzen […] Bass und […]
Schlagzeug die gläserne Melodie durch ein zartes rhythmisches Unterfutter. [Neue Zürcher Zeitung, 04.11.1999]
Einen ganz wichtigen Schwerpunkt [dieser Aufführung] setzen, wie es sich für eine Oper gehört, die
Musiker Martin L[…] und Beat
F[…]. Wie sie […] instrumentelle Töne und Klänge mixen und ordnen, Melodien
antönen und untergehen lassen, Worte begleiten
und kontrastieren, ist bestimmt der Höhepunkt in dieser knapp
dreiviertelstündigen Sprechoper. [Luzerner Zeitung, 23.04.2012]
im Bild Ein Ultimatum von wenigen Stunden wurde der langjährigen
freiheitlichen Nationalratsabgeordneten Susanne Winter gestellt, um ihre
Funktion bei den Freiheitlichen zurückzulegen. Sie habe mit ihrer
eindeutigen Zustimmung zu antisemitischen Weltverschwörungstheorien eine
rote Linie überschritten. […] Tatsächlich ist das kein neuer Klang,
den FPÖ‑Generalsekretär Herbert Kickl hier antönen
lässt (= Tatsächlich hat er diesen Standpunkt bereits in der Vergangenheit konsequent vertreten). [Der Standard, 03.11.2015]
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selten, veraltend ⟨jmd. tönt etw. an⟩erklingen lassen; anspielen, anstimmen, zu spielen, zu singen, zu rezitieren beginnen
Beispiele:
Hier, nur einige Steinwürfe von meinem Haus entfernt, steht die
Gedenkkapelle, wo zum ersten Male die wunderbare
Melodie[…]
[»]Stille Nacht
…[«]
[…] von ihrem Komponisten
angetönt wurde, um über Kontinente und Meere
hinweg ein Band um all die Menschen zu schlingen, die guten Willens
sind. [Der Spiegel, 15.08.1956]
Der zweite Kreis [der Komposition]
entfaltet das Thema in weichem Legato, über geschmeidig und
ausdrucksvoll geformtem Kp (= Kontrapunkt). Der
dritte Kreis führt das Urbild ein, die ersten Kreise werden kurz
angetönt, dann erhebt sich das Thema
allbeherrschend, alle Gegensätze und Gegenflächen in sich
einschließend. [Müller-Blattau, Joseph: Fuge. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 25148]
übertragen
[…] Margrit Schenkers
[Komposition] »Benedicta« ist ein
Szenario für Chor, Masken und Instrumente, in dem Fasnacht und Totentanz
»angetönt« (= musikalisch, akustisch (und visuell) wiedergegeben, ausgedrückt, in Szene gesetzt) werden. [Basler Zeitung, 03.02.2000]