aphoristisch
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
in der Art eines Aphorismus; kurz und treffend, prägnant-geistreich (formuliert)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Aphorismus · aphoristisch
Aphorismus m. ‘geistreiche in sich geschlossene und prägnant formulierte Äußerung eines Gedankens, Sinnspruch’. Zu griech. aphorízein (ἀφορίζειν) ‘abgrenzen, festsetzen, definieren’ (vgl. griech. horízein, ὁρίζειν ‘die Grenzen bestimmen, festsetzen, definieren’ und apó-, ἀπό- ‘weg-, ab-’) gebildetes griech. aphorismós (ἀφορισμός) ‘einen Hauptgedanken zusammenfassender kurzer Satz’ ergibt gleichbed. spätlat. aphorismus, das seit dem 15. Jh. (anfangs in der Nebenform mlat. amphorismus) in dt. Texten nachweisbar ist. Es bezeichnet zunächst die medizinischen Lehrsätze einer unter dem Namen des Hippokrates überlieferten Sammlung, dann auch andere medizinisch-naturwissenschaftliche Thesen, zeigt aber bis ins 18. Jh. lat. Flexion. In der 2. Hälfte des 18. Jhs. wird es nach Bekanntwerden der in Frankreich entwickelten literarischen Gattung (frz. aphorisme), die besonders Lichtenberg weiterführt, in seiner neuen Bedeutung ins Dt. übernommen. – aphoristisch Adj. ‘in kurzen, treffenden Kernsätzen formuliert, geistreich und prägnant’ (2. Hälfte 18. Jh.), wie frz. aphoristique nach griech. aphoristikós (ἀφοριστικός) ‘in kurzen und bestimmenden Sätzen’.
Typische Verbindungen zu ›aphoristisch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›aphoristisch‹.
Verwendungsbeispiele für ›aphoristisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es handelt sich um kurze philosophische Fragmente, tiefsinnig und aphoristisch verdichtet.
[Die Zeit, 13.06.1969, Nr. 24]
Der Text ist lapidar, er reflektiert und ist poetisch, anekdotisch, aphoristisch, geist‑reich, komisch.
[Süddeutsche Zeitung, 08.02.1994]
Seine aphoristischen Gedankenexperimente hatten den Zweck, Ideen auszuprobieren, um auf neue Ideen zu kommen.
[Die Zeit, 16.05.2011, Nr. 20]
Aphoristisch mutet das Ganze an, und es wirkt ziemlich aggressiv.
[Die Zeit, 30.04.1976, Nr. 19]
Sein Denken ist eher aphoristisch, aber das sollte nicht zu dem Trugschluss verleiten, er schwadroniere und es fehle ihm an Tiefe.
[Die Welt, 18.05.2002]
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