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applaudieren

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GrammatikVerb · applaudiert, applaudierte, hat applaudiert
Aussprache 
Worttrennung ap-plau-die-ren
Herkunft aus applauderelat ‘anschlagen, Beifall klatschen’
eWDG

Bedeutung

(jmdm.) applaudierenBeifall klatschen
Beispiele:
laut, lebhaft, stark, stürmisch, wild applaudieren
der Sängerin wurde begeistert applaudiert
veraltet etw., jmdn. applaudierenetw., jmdn. mit Beifall aufnehmen
Beispiel:
ob das große Publikum das Liedchen … applaudiert oder auszischt [ HeyseIII 4,357]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
applaudieren · Applaus
applaudieren Vb. ‘Beifall spenden’. Im Anschluß an lat. applaudere ‘anschlagen, Beifall klatschen’ (vgl. lat. plaudere, plausum ‘schlagen, (Beifall) klatschen’, s. plausibel, und ad- ‘zu, an, hin(zu), heran, herbei’) erscheint die mit dem für Verben fremder Herkunft gebräuchlichen Suffix -ieren gebildete, durch mfrz. frz. applaudir gestützte Form im Dt. des 16. Jhs., zunächst allgemein für ‘Zustimmung bekunden’, seit dem 18. Jh. vorwiegend mit Bezug auf das Theater. – Applaus m. ‘Beifall’ (Mitte 18. Jh.), aus spätlat. applausus ‘das Beifallklatschen’, lat. ‘das Anschlagen’, zu lat. applaudere (s. oben), zuvor (17. bis Ende 18. Jh.) in lat. Form Applausus.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemandem) applaudieren · Applaus spenden · Beifall klatschen · Beifall spenden · Bravo rufen · es gibt (viel / kräftigen / starken ...) Applaus · klatschen  ●  akklamieren österr. · (die) Hände rühren geh. · (mit) Beifall bedenken geh. · Beifall zollen geh. · in die Händchen patschen ugs., abwertend
Unterbegriffe
Assoziationen
Antonyme
  • (jemandem) applaudieren

(sich) (selbst) applaudieren · (sich) (selbst) auf die Schulter klopfen · (sich) (selbst) loben · (sich) ganz toll finden  ●  (sich) (selbst) beweihräuchern fig.
Assoziationen
  • (eine) Schau machen · (sich) aufblasen · (sich) aufführen wie der große Zampano · (sich) aufplustern · (sich) aufspielen · Eindruck schinden · große Reden schwingen · laut werden  ●  (sich) auf die Brust klopfen fig. · (sich) aufs hohe Ross setzen fig. · (das) große Wort führen geh. · (den) (großen) Zampano machen ugs. · (den) Dicken markieren ugs. · (den) Hermann machen ugs. · (den) Larry machen ugs. · (den) Lauten machen ugs. · (den) Molli machen ugs., regional · (den) Mund (sehr) voll nehmen ugs., fig. · (den) Mund zu voll nehmen ugs. · (den) dicken Mann markieren ugs. · (den) dicken Max machen ugs. · (den) dicken Max markieren ugs. · (die) (große) Welle reißen ugs. · (die) Backen aufblasen ugs. · (die) Schnauze aufreißen ugs., fig. · (die) Welle machen ugs. · (eine) (dicke) Lippe riskieren ugs. · (eine) Show abziehen ugs. · (eine) große Fresse haben derb · (eine) große Klappe haben ugs. · (eine) große Schnauze haben ugs. · (einen) auf dicke Hose machen derb · (einen) auf großer Zampano machen ugs. · (gewaltig) das Maul aufreißen ugs. · (groß) herumtönen ugs. · (sich) aufführen wie Graf Koks von der Gasanstalt derb, veraltend, regional · (sich) aufmandeln ugs., bayr. · (sich) aufpupsen derb · (sich) großtun (mit) ugs. · (sich) in die Brust werfen geh. · (sich) wichtig machen ugs. · Sprüche klopfen ugs. · auf den Putz hauen ugs., fig. · auf die Kacke hauen derb, fig. · auf die Pauke hauen ugs., fig. · auf die Pferde hauen ugs., fig. · blärzen ugs., regional · den (...) raushängen lassen ugs. · dicke Backen machen ugs. · dicketun ugs. · dicktun ugs. · einen auf (...) machen ugs. · groß rumtönen ugs. · große Töne spucken ugs. · herumblärzen ugs., regional · pranzen ugs. · strunzen ugs., regional · wichtigtun ugs.
  • Eigenlob · Eigenreklame · Eigenwerbung · Selbstlob · Werbung in eigener Sache  ●  Selbstbeweihräucherung ugs., abwertend, fig.
  • (mächtig) angeben · (sich) brüsten (mit) · (sich) rühmen · aufschneiden · herumprotzen · prahlen · protzen · renommieren  ●  angeben wie ein Sack Seife ugs. · angeben wie ein Sack Sülze ugs. · angeben wie ne Tüte Mücken ugs. · bramarbasieren geh. · dick auftragen ugs.

Typische Verbindungen zu ›applaudieren‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›applaudieren‹.

Verwendungsbeispiele für ›applaudieren‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Professor, dem viel daran liegt, den Abend zu retten, applaudiert als erster. [Wolf, Christa: Der geteilte Himmel, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verl. 1963, S. 175]
Er, der legitime Sohn des französischen Volkes, hat sich nie so weit erniedrigen können, dem Mob zu applaudieren. [Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt a. M.: Europäische Verl.-Anst. 1957 [1955], S. 174]
Gleich zu Beginn applaudieren sie ihm, minutenlang geht das so. [Die Zeit, 27.12.2010 (online)]
Als der Hammer 402.000 Euro festklopft, applaudiert der halbe Saal erleichtert. [Die Zeit, 08.04.2009, Nr. 15]
Sie hat sich wahrhaftig das Recht erkämpft, ihrer eigenen eisernen Disziplin zu applaudieren. [Die Zeit, 19.06.2007, Nr. 25]
Zitationshilfe
„applaudieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/applaudieren>.

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