bildungssprachlich in der Art einer Approximation, annähernd, ungefähr; etw. nicht ganz exakt, sondern nur annäherungsweise bezeichnend oder erreichend
Beispiele:
Im Vergleich zu früher wagen es heute die Schüler, auch mit bloss approximativen Kenntnissen etwas zu sagen. [Neue Zürcher Zeitung, 29.09.2014]
Über die Zusatzbelastung, welche die Schweizer Volkswirtschaft im Fall einer Grippepandemie zu bewältigen hätte, gibt es approximative Vorstellungen. [Neue Zürcher Zeitung, 13.11.2009]
Es gebe keine hinter den Zeichen liegende »feste« Bedeutung, sondern nur »offene semantische Valenzen«, meinte der Philosoph Günter Abel. Diese prinzipielle Offenheit sei kein Mangel, sondern Voraussetzung ästhetischer Erfahrung. Zugleich weise sie der Übersetzbarkeit Grenzen. Die Arbeit des Übersetzers ist deshalb immer nur approximativ. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.09.2006]
Bei dieser Lektüre, die mich dann zu Jean Améry führte, zu Paul Celan und zu vielen anderen, habe ich gemerkt, dass – wenn es so was gibt wie eine approximative Wahrheit über diese Vergangenheit – sie eher zu finden ist in den Schriften dieser Autoren als in denen der nicht‑jüdischen deutschen Schriftsteller. [Süddeutsche Zeitung, 22.12.2001]
Ebenso erscheint das Ideal als Hoffnung, nämlich als das wahrhaft höchste Gut der praktischen Vernunft; dieses soll dann die Verknüpfung von Tugend und Glückseligkeit sein, die (freilich immer nur approximative) Verwirklichung eines Reichs Gottes auf Erden. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 1, Berlin: Aufbau-Verl. 1954, S. 184]
Zuerst eine Abrechnung mit der unmittelbaren kommunistischen Vergangenheit, und erst danach eine weit approximativere, vielleicht sogar teilweise apologetische oder restaurative Beschäftigung mit dem, was davor (vor dem Kommunismus) geschah. [Hungarian Voice – Ungarn News, 22.06.2012, aufgerufen am 14.09.2018] ungewöhnl.