umgangssprachlich ⟨jmd. nimmt jmdn. auf den Arm⟩jmdm. etw. vormachen, jmdn. etw. glauben machen; jmdn. necken; sich über jmdn. lustig machen
Kollokationen:
als Adverbialbestimmung: sich auf den Arm genommen fühlen
Beispiele:
»Sie wollen mich doch auf den Arm nehmen! Habe ich wirklich 5.000 Euro gewonnen?«, fragt die Seniorin ungläubig. »Ich spare schon lange für ein neues Auto. Vielleicht wird es jetzt eine gebrauchte A‑Klasse.« [Bild, 04.09.2019]
Beginn der Show ist um 20 Uhr. […] Munition für seine Gags liefern ihm beständig merkwürdige Menschen aus TV, Politik und Sport […]. Marek nimmt sich dabei auch gerne […] selbst auf den Arm. [Rhein-Zeitung, 24.04.2017]
HSV‑Manager Günter Netzer und Vereinspräsident Dr. Wolfgang Klein hatten den Weltstar zuvor über ein Jahr lang bearbeitet und zum Bundesliga‑Comeback überredet. »Anfangs dachte ich, sie wollen mich auf den Arm nehmen, aber als sie fast wöchentlich bei mir anriefen, musste ich davon ausgehen, dass sie es doch ernst meinen«, sagte [Franz] Beckenbauer. [Hamburger Abendblatt, 23.05.2020]
Auch nach anderthalb Stunden Anhörung, in denen der Staatsanwalt sich mehrfach vom Zeugen auf den Arm genommen fühlte, räumte der Zeuge nicht ein, Drogengeschäfte mit dem Angeklagten verabredet zu haben. [Aachener Zeitung, 08.11.2018]
Den Begriff alternatives Theater gibt es in Polen seit knapp 40 Jahren. […] Es begann mit den Studententheatern, die infolge der politischen Liberalisierung nach Stalins Tod entstanden sind. Zunächst nahmen sie die Absurdität des Alltags parodistisch‑kabarettistisch auf den Arm[…]. [Berliner Zeitung, 29.09.1995]