Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

aufblasen

Grammatik Verb · bläst auf, blies auf, hat aufgeblasen
Aussprache 
Worttrennung auf-bla-sen
Wortzerlegung auf- blasen
Wortbildung  mit ›aufblasen‹ als Erstglied: aufblasbar  ·  mit ›aufblasen‹ als Grundform: aufgeblasen

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. etw. (durch kräftiges Hineinblasen) anschwellen lassen
    1. [bildlich] ...
  2. 2. [umgangssprachlich, abwertend, übertragen] ⟨sich aufblasen⟩ sich großtun, protzen
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. (durch kräftiges Hineinblasen) anschwellen lassen
Beispiele:
einen Wasserball, ein Luftkissen, einen Luftballon aufblasen
die Backen, das Gesicht aufblasen
mit aufgeblasenen Backen trompeten
das Pferd bläst seine Nüstern auf
ein aufgeblasener Frosch
Er reckte seine mageren Schultern und blies die schmale Brust lächerlich auf [ MarchwitzaJugend271]
bildlich
Beispiel:
Die Spatzen … saßen kugelig aufgeblasen in den Sparren [ A. ZweigGrischa327]
2.
umgangssprachlich, abwertend, übertragen sich aufblasensich großtun, protzen
Beispiele:
er blies sich auf, als verstünde er etwas von Reparaturen, Büchern, von Kunst
sich mit seinen Kenntnissen, seinem Titel aufblasen
Blas dich doch nicht so auf [ KlugeKortüm569]

Thesaurus

Synonymgruppe
(optisch) verbessern · aufpeppen  ●  pimpen  jugendsprachlich, Anglizismus · tunen  technisch, Anglizismus · aufblasen  ugs. · aufbohren  ugs., fig. · aufmotzen  ugs. · aufmöbeln  ugs. · aufpolieren  ugs. · frisieren  ugs., technisch
Assoziationen
Synonymgruppe
aufblasen · aufblähen · aufpumpen · aufpusten · mit Luft füllen
Assoziationen
  • (künstlich) hochgepustet · aufgeblasen · aufgebläht · überdehnt  ●  hochgejazzt ugs.
Synonymgruppe
(künstlich) aufbauschen · (künstlich) aufblasen · dramatisieren · hochpusten · hochspielen · künstlich aufblähen  ●  hochkochen lassen  fig. · (einer Sache) eine ihr nicht zukommende Wichtigkeit zuschreiben  geh., variabel · aus einer Mücke einen Elefanten machen  ugs., fig. · hochjazzen  ugs.
Assoziationen
Assoziationen
Synonymgruppe
(eine) Schau machen · (sich) aufblasen · (sich) aufführen wie der große Zampano · (sich) aufplustern · Eindruck schinden · große Reden schwingen · laut werden  ●  (sich) auf die Brust klopfen  fig. · (sich) aufs hohe Ross setzen  fig. · (sich) aufspielen  Hauptform · (das) große Wort führen  geh. · (den) (großen) Zampano machen  ugs. · (den) Dicken markieren  ugs. · (den) Hermann machen  ugs. · (den) Larry machen  ugs. · (den) Lauten machen  ugs. · (den) Molli machen  ugs., regional · (den) Mund (sehr) voll nehmen  ugs., fig. · (den) Mund zu voll nehmen  ugs. · (den) dicken Mann markieren  ugs. · (den) dicken Max machen  ugs. · (den) dicken Max markieren  ugs. · (die) (große) Welle reißen  ugs. · (die) Backen aufblasen  ugs. · (die) Schnauze aufreißen  ugs., fig. · (die) Welle machen  ugs. · (eine) (dicke) Lippe riskieren  ugs. · (eine) Show abziehen  ugs. · (eine) große Fresse haben  derb · (eine) große Klappe haben  ugs. · (eine) große Schnauze haben  ugs. · (einen) auf dicke Hose machen  derb · (einen) auf großer Zampano machen  ugs. · (gewaltig) das Maul aufreißen  ugs. · (groß) herumtönen  ugs. · (sich) aufführen wie Graf Koks von der Gasanstalt  derb, veraltend, regional · (sich) aufmandeln  ugs., bayr. · (sich) aufpupsen  derb · (sich) großtun (mit)  ugs. · (sich) in die Brust werfen  geh. · (sich) wichtig machen  ugs. · Sprüche klopfen  ugs. · auf den Putz hauen  ugs., fig. · auf die Kacke hauen  derb, fig. · auf die Pauke hauen  ugs., fig. · auf die Pferde hauen  ugs., fig. · blärzen  ugs., regional · den (...) raushängen lassen  ugs. · dicke Backen machen  ugs. · dicketun  ugs. · dicktun  ugs. · einen auf (...) machen  ugs. · groß rumtönen  ugs. · große Töne spucken  ugs. · herumblärzen  ugs., regional · pranzen  ugs. · strunzen  ugs., regional · wichtigtun  ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›aufblasen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›aufblasen‹.

Verwendungsbeispiele für ›aufblasen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ein schlecht funktionierendes System gehört nicht aufgeblasen, es gehört grundlegend reformiert. [Die Zeit, 22.11.2012, Nr. 47]
Sie sprechen über die Schönheit so aufgeblasen, weil Sie selbst mit diesem Begriff nichts anzufangen wissen, ihr alle nicht. [Die Zeit, 02.03.1979, Nr. 10]
Erst bläst man ihn auf, dann tritt man ihn mit Füßen und schließlich laufen ihm alle nach! [Die Zeit, 07.06.1956, Nr. 23]
Das ist ein Witz, denn mehr aufblasen mit politischer Symbolik als China kann man die Spiele gar nicht. [Süddeutsche Zeitung, 12.07.2001]
Der Chef bläst sich auf, und niemand wagt ihn zu unterbrechen. [Die Welt, 20.12.1999]
Zitationshilfe
„aufblasen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/aufblasen>.

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