aufführen
GrammatikVerb · führt auf, führte auf, hat aufgeführt
Aussprache
Worttrennung auf-füh-ren
Wortbildung
mit ›aufführen‹ als Erstglied:
Aufführung · aufführbar
·
mit ›aufführen‹ als Letztglied:
erstaufführen
· uraufführen · voraufführen · wieder aufführen · wiederaufführen
Bedeutungsübersicht
- 1. etw. auf einer Bühne spielen, darstellen
- [umgangssprachlich, übertragen] ...
- 2. ⟨sich gut aufführen⟩
- 3. [gehoben] etw. bauen, errichten
- 4. etw. anführen, nennen
eWDG
Bedeutungen
1.
etw. auf einer Bühne spielen, darstellen
Beispiele:
ein Drama, Schauspiel, Musikstück, Ballett aufführen
etw. mit durchschlagendem Erfolg aufführen
umgangssprachlich, übertragen
Beispiele:
einen (wahren) Freudentanz aufführen (= sich unbändig freuen)
einen (wahren) Eiertanz aufführen (= sich in einer heiklen Lage übertrieben vorsichtig verhalten)
jmdm. Theater, eine Szene aufführen (= machen)
eine wahre Tragödie aufführen (= sich hysterisch benehmen)
2.
⟨sich gut aufführen (= sich gut benehmen)⟩
Beispiele:
sich anständig, untadelig, geschickt, unverschämt, übel, unanständig, rüpelhaft aufführen
sich als ein Mann mit Anstand, Manieren aufführen
saloppsich wie ein Holzklotz aufführen
sich gegen jmdn. niederträchtig aufführen
3.
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
führen · Führer · Führung · aufführen · Aufführung · ausführen · Ausführung · ausführlich · verführen · Verführer · verführerisch
führen Vb. ‘leiten, geleiten, lenken, steuern’, ahd. fuoren ‘tragen, fahren, herbeibringen’ (8. Jh.), mhd. vüeren ‘in Bewegung setzen, treiben, fortschaffen, leiten, bringen, ausführen, besitzen’, asächs. fōrian, mnd. vȫren, mnl. nl. voeren, aengl. fēran, anord. fœra, schwed. föra sind Kausativa zu dem unter fahren (s. d.) behandelten Verb und bedeuten eigentlich ‘veranlassen, daß sich etw. bewegt’. – Führer m. ‘Lenker, Leiter’, mhd. vüerer; vgl. ahd. fuorāri ‘Lastträger’ (8. Jh.). Führung f. ‘Lenkung, Leitung’ (15. Jh.). aufführen Vb. ‘errichten, nennen, spielen, darstellen’, mhd. ūfvüeren; eigentlich ‘in die Höhe führen’ (ein Bauwerk), dann (17. Jh.) ‘feierlich vorführen’ (in einem festlichen Zuge); daher auch ‘auf der Bühne auftreten lassen’ und allgemein ‘ein Stück, eine Oper spielen, darstellen’ (18. Jh.); sich aufführen ‘in einer bestimmten Weise auftreten, sich benehmen’ (17. Jh.). Aufführung f. ‘Betragen, Theatervorführung’ (18. Jh.). ausführen Vb. ‘exportieren, fertigstellen’, ahd. ūʒfuoren ‘vertreiben, hervorheben, heraustragen’ (10. Jh.), mhd. ūʒvüeren ‘mit sich führen, entführen, fertigstellen’. Ausführung f. ‘Herstellung, Darlegung’ (15. Jh.). ausführlich Adj. ‘umfassend, vollständig’ (15. Jh.). verführen Vb. ‘verlocken, verleiten’, auch (seit 18. Jh.) ‘sittlich fehlleiten’; älter ‘an einen anderen bzw. falschen Ort bringen’, vgl. ahd. firfuoren ‘hinübertragen, fortgehen, übergehen’ (9. Jh.), mhd. vervüeren ‘vollführen, weg-, entführen, ächten, irreführen’. Verführer m. ‘wer vom rechten Wege abführt’ (um 1500). verführerisch Adj. ‘vom rechten Wege ablenkend’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›aufführen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›aufführen‹.
Baudenkmal
Eiertanz
Einzeldenkmal
Fortschrittstabelle
Freudentanz
Kantate
Kohorte
Kulturdenkmal
Mietgegenstand
Musical
Oper
Oratorium
Requiem
Rumpelstilzchen
Shang-König
Sinfonie
Stück
Tanz
Theatergruppe
Theaterstück
Tänzchen
Urkundszeuge
Vorbehaltsfilm
gesondert
konzertant
nachfolgen
namentlich
Verwendungsbeispiele für ›aufführen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die zwei Hunde im dritten Stock führten sich ähnlich auf.
[Rosendorfer, Herbert: Großes Solo für Anton, Zürich: Diogenes 2000 [1976], S. 39]
Im Vergleich dazu sind auch die Werte für einige abspanende Verfahren aufgeführt.
[Lange, Kurt: Arbeitsgenauigkeit. In: Lange, Kurt (Hg.) Lehrbuch der Umformtechnik, Bd. 1, Berlin u. a.: Springer 1972, S. 468]
Die guten Stücke kehren aufgeführt wieder, doch nie als dieselben.
[Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 1, Berlin: Aufbau-Verl. 1954, S. 456]
Alle waren spielfreudig und unser Regisseur fing an, ganze Stücke aufzuführen.
[Alexander Granach, Da geht ein Mensch: Leck: btb Verlag 2007, S. 198]
Die Autoren haben sichtlich Wert darauf gelegt, nur möglichst langlebige Angebote aufzuführen.
[C’t, 1999, Nr. 21]
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