Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

aufgreifen

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GrammatikVerb · greift auf, griff auf, hat aufgegriffen
Aussprache 
Worttrennung auf-grei-fen
Wortzerlegung auf- greifen
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. aufheben, aufnehmen
Beispiele:
Er hatte sich eine liegengebliebene Zeitung aufgegriffen [ SeghersSiebtes Kreuz4,204]
einen dürren Ast vom Boden aufgreifend [ RaabeSchüdderumpIII 1,92]
bildlich
Beispiel:
eine alte Methode (wieder) aufgreifen
übertragen auf etw. eingehen und es für sich auswerten
Beispiele:
ein Thema, eine These, Lehre, eine Wort, einen Gedanken, einen Vorschlag, eine Frage (lebhaft, begierig) aufgreifen
ein künstlerisches Motiv aufgreifen
2.
eine herumstreifende Person festnehmen
Beispiele:
einen Landstreicher als verdächtig aufgreifen
einen Dieb aufgreifen
Grammatik: oft im Passiv
Beispiel:
er wurde auf der Straße von einer Streife, ohne Papiere aufgegriffen

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemandes) habhaft werden · auffliegen lassen · aufgreifen · ausheben · ergreifen · ertappen · erwischen · fangen · fassen · festnehmen · greifen · hochgehen lassen · stellen · verhaften · zu fassen kriegen  ●  (jemandem) das Handwerk legen fig. · (wieder) einkassieren ugs., salopp, fig. · am Schlafittchen packen ugs. · arripieren geh., veraltet · aufbringen (Schiff) fachspr., Jargon · hochnehmen ugs. · hoppnehmen ugs. · hopsnehmen ugs. · kaschen ugs. · kassieren ugs. · kriegen ugs. · packen ugs. · schnappen ugs.
Assoziationen

(daran) ansetzen · anknüpfen · aufgreifen · weiterverfolgen  ●  weiterspinnen ugs.
Assoziationen

Linguistik/Sprache
(einer Sache) nachempfunden (sein) · (etwas) aufgreifen · (sich) anlehnen (an) · (sich) berufen (auf) · (sich) beziehen (auf) · (sich) stützen (auf) · (von etwas) inspiriert (sein) · Bezug nehmen (auf) · angelehnt sein (an) · anknüpfen (an) · anspielen (auf) · verweisen (auf) · zurückgreifen (auf)  ●  (bei / an etwas) Anleihen nehmen geh., fig. · alludieren geh., lat., bildungssprachlich · rekurrieren (auf) geh.
Oberbegriffe
Assoziationen

(einer Sache) Rechnung tragen · aufgreifen · berücksichtigen · einberechnen · einbeziehen · einkalkulieren · einplanen · einrechnen · erwägen · in Betracht ziehen · in Erwägung ziehen · in Rechnung stellen · integrieren · mit einbeziehen  ●  einpreisen fig. · in Anschlag bringen geh.
Assoziationen

(mit) hineinnehmen · aufgreifen · einbeziehen · verbinden (mit)  ●  einfließen lassen fig.

(an einen Wortbeitrag / Gedanken) anknüpfen · (einen Gedanken) aufgreifen · (einen Gedanken) weiterführen  ●  (den) Ball aufnehmen fig.
Assoziationen

(auf etwas) zurückkommen · (erneut) zur Sprache bringen · (etwas) wieder aufnehmen · (nochmals) aufgreifen · wieder aufgreifen · wieder aufnehmen
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›aufgreifen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›aufgreifen‹.

Verwendungsbeispiele für ›aufgreifen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Auch damit greift er eine alte Praxis wieder auf, ohne daß allerdings eine tongetreue Übernahme alter Melodien nachgewiesen werden konnte. [Gudewill, Kurt: Franck. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 14096]
Dabei greifen sie die ursprüngliche Definition eines Portals wieder auf. [C’t, 1999, Nr. 16]
Eigentlich greifen unsere Völker damit eine alte Überlieferung wieder auf. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1978]]
Der Bund greife Initiativen auf, die im Land schon auf den Weg gebracht seien und für die nun eine stärkere Förderung möglich werden könne. [Die Zeit, 08.03.2010, Nr. 10]
Die Diskussionen, die in diesem Jahr auch hierzulande stattfinden, hat sein Haus nicht aufgegriffen. [Die Zeit, 29.09.2005, Nr. 40]
Zitationshilfe
„aufgreifen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/aufgreifen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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