aufschneiden
Vb.
‘durch Schneiden öffnen oder vollkommen in Stücke aufteilen’,
spätmhd.
ūfsnīden
‘durch Schneiden öffnen’
(zur Herkunft s.
schneiden),
im 16. Jh. auch
‘die Speisen, besonders Brot und Fleisch, bei Tisch mit dem Messer in Stücke zerlegen’.
Hierauf beruht wahrscheinlich
die seit Anfang des 17. Jhs. allgemein gebräuchliche Übertragung
‘sich mit Lügen und Übertreibungen Ansehen zu verschaffen suchen, prahlen’
(eigentlich
‘großzügig und reichlich Unwahrheiten auftischen’?),
wie namentlich die im 17. Jh. mehrfach belegte bildhafte Wendung
mit dem großen Messer aufschneiden
vermuten läßt.
Aufschneider
m.
‘wer etw. aufschneidet’
(16. Jh.),
‘Wichtigtuer, Prahler’
(Mitte 17. Jh.).
Aufschneiderei
f.
‘Wichtigtuerei, Prahlerei’
(17. Jh.).