Turm
m.
hochaufragendes Bauwerk
mit verhältnismäßig kleiner Grundfläche,
ahd.
turn
(9. Jh.),
mhd.
turn,
torn,
(
md.)
turm,
mnd.
torn,
tarn,
mnl.
torn,
tōren,
nl.
toren
sind entlehnt aus
afrz.
*torn
‘Turm’,
als sicher vorauszusetzen durch das bezeugte Deminutivum
afrz.
tornele,
mfrz.
tournelle.
Dieses beruht wie gleichbed.
afrz.
tor
(
frz.
tour)
auf
lat.
turris
‘Turm’,
entlehnt aus
griech.
týrsis
(
τύρσις)
‘Turm, Wohn-, Mauerturm, Burg, Palast, mit Mauer und Turm befestigte Stadt’.
Da
lat.
turris
auch den beweglichen,
drehbaren Angriffs- und Beobachtungsturm
des römischen Befestigungssystems bezeichnet,
hat sich durch Einfluß des Verbs
lat.
tornāre
‘mit dem Drechseleisen runden’,
spätlat.
‘wenden’
auslautendes
-n
entwickelt.
Unmittelbar aus dem
Lat. ist entlehnt
ahd.
turri
(um 800),
turra
(9. Jh.),
mnl.
tor(re).
Mit
Luther
setzt sich die
md. Form
Turm
durch.
türmen1
Vb.
‘turmartig aufbauen, hoch übereinanderstapeln’,
reflexiv
‘sich turmartig (übereinander) erheben’
(18. Jh.),
‘in den Gefängnisturm werfen, mit einem Turm versehen’
(15. Jh.);
vgl.
ahd.
turrōn
‘mit Türmen versehen’
(11. Jh.).
auftürmen
Vb.
‘turmartig aufbauen, aufhäufen, aufstapeln’,
übertragen reflexiv
‘sich stark häufen’
(17. Jh.).
Türmer
m.
‘Turmwächter, Glöckner’,
mhd.
turner,
türner.