Trumpf
m.
‘stechende Farbe oder Karte’
(im Kartenspiel),
übertragen
‘entscheidendes, zum Vorteil gereichendes Argument oder Mittel’,
volkssprachliche Vereinfachung
des 16. Jhs.
von
↗
Triumph
(s. d.)
und anfangs gelegentlich auch
wie dieses in der Bedeutung
‘Sieg, prunkvoller Einzug’,
vorwiegend aber als Ausdruck des Kartenspiels
‘siegende, stechende Farbe’
(belegt seit 1590,
älter
Triumph,
1541,
in dieser Form vereinzelt noch bis ins 18. Jh.)
unter Einfluß von gleichbed.
mfrz.
triumphe,
frz.
triomphe
f.
Der Ausdruck gelangt durch Spielkarten,
die eine Art Triumphzug darstellen,
in die Sprache des Kartenspiels.
Übertragener Gebrauch im Sinne von
‘derbe, schlagende Reden, Schelte’
(so schon 16. Jh.),
dann besonders
‘keine Widerrede duldendes, beweiskräftiges letztes Wort, ausschlaggebendes Argument, Mittel, Ereignis’
wird im 18. Jh. geläufig.
Trumpf
steht vielfach in festen Wendungen des Kartenspiels,
vgl.
Trumpf sein
(18. Jh.),
übertragen
‘entscheidend, ausschlaggebend sein’
(19. Jh.);
einen Trumpf in Händen halten,
übertragen
‘einen Vorteil auf seiner Seite haben’
(19. Jh.);
alle Trümpfe in der Hand halten
‘überlegen, unschlagbar sein’
(19. Jh.);
einen Trumpf ausspielen
‘etw. Entscheidendes einsetzen’
(um 1800),
‘den Ton angeben’
(19. Jh.).
trumpfen
Vb.
‘Karten spielen’
(16. Jh.),
‘die Trumpfkarte ausspielen’
(17. Jh.),
‘Widerpart halten, mit einer Antwort abfertigen’
(18. Jh.).
auftrumpfen
Vb.
‘jmdm. deutlich die Meinung sagen’
(2. Hälfte 18. Jh.),
‘seine Überlegenheit hervorkehren’
(19. Jh.,
verbreitet im 20. Jh.).
übertrumpfen
Vb.
‘ein mit einem Trumpf gestochenes Blatt mit einem höheren Trumpf stechen’
(Ende 18. Jh.),
übertragen
‘überbieten, ausstechen’
(19. Jh.).