weichen2
Vb.
‘Platz machen, nachgeben, sich zurückziehen’.
Das stark flektierende Verb
ahd.
wīhhan
(um 800),
mhd.
wīchen
‘eine Richtung nehmen, ausweichen, sich zurückziehen, aus dem Wege gehen, Platz machen’,
asächs.
wīkan,
mnd.
mnl.
wīken,
nl.
wijken,
afries.
wīka,
aengl.
wīcan,
anord.
vīkja,
vīkva,
ȳkva
‘weichen, wenden, bewegen, gehen’,
schwed.
vika
‘nachgeben, weichen’
(
germ.
*wīkan)
führt mit seinen
außergerm. Verwandten
aind.
vijátē
‘wogt, hebt sich empor (von der Woge), bewegt sich schnell, weicht, flieht’,
griech.
é͞ikein
(
εἴκειν)
‘weichen, zurückgehen, nachstehen’,
lit.
vìglas,
vigrùs
‘munter, geschickt, wendig’
auf
ie.
*u̯eig-
bzw.
(für das
Griech.)
*u̯eik-
‘biegen, winden, sich wenden, weichen’
(s. auch
↗
Wechsel,
↗
weich
und
↗
Woche),
Gutturalerweiterungen der Wurzel
ie.
*u̯ei-
‘drehen, biegen’
(s.
↗
Weide1).
abweichen
Vb.
‘von etw. (vom Weg, von der Richtung, einem Standpunkt, Grundsatz) abgehen, sich unterscheiden’,
mhd.
abewīchen
‘sich davonmachen’.
ausweichen
Vb.
‘aus dem Weg, beiseite gehen, einen Bogen machen’
(15. Jh.).
entweichen
Vb.
‘ausströmen, sich davonmachen’,
ahd.
intwīhhan
‘zurückweichen, nachgeben’
(um 800),
mhd.
entwīchen,
auch
‘kraftlos werden, nachstehen, abtreten’.