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autonom

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung au-to-nom
Wortbildung  mit ›autonom‹ als Letztglied: linksautonom · privatautonom · teilautonom
 ·  mit ›autonom‹ als Grundform: Autonome
Herkunft zu autónomosgriech (αὐτόνομος) ‘unabhängig, besonders politisch selbständig’
eWDG

Bedeutung

verwaltungsmäßig selbstständig, unabhängig
Beispiele:
diese Institution besitzt eine autonome Stellung
die Bildung autonomer Staaten aus ehemaligen Kolonien
die Politik eines autonomen Landes
eine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik
autonom sein, handeln
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Autonomie · autonom
Autonomie f. ‘das Recht, die Möglichkeit, (innerhalb eines Staatsverbandes) nach eigenen Gesetzen zu leben, (politische) Selbstverwaltung, Selbständigkeit’, entlehnt (2. Hälfte 18. Jh.) aus gleichbed. griech. autonomía (αὐτονομία); in latinisierter und flektierter Form begegnet Autonomia(m) allerdings schon Ende des 16. Jhs. im Dt. Griech. autonomía ist abgeleitet von griech. autónomos (αὐτόνομος) ‘unabhängig, besonders politisch selbständig’, einem mit griech. autós (αὐτός) ‘selbst, eigen’ (s. auto-) gebildeten Possessivkompositum zu griech. nómos (νόμος) ‘Brauch, Sitte, Ordnung, Gesetz’, also wörtlich ‘eigenes Gesetz habend’. – autonom Adj. ‘verwaltungsmäßig selbständig, unabhängig’ wird erst in der Mitte des 19. Jhs. aus dem Griech. entlehnt; älter, aber im wesentlichen auf die 1. Hälfte des 19. Jhs. beschränkt, ist autonomisch.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

auf eigene Verantwortung · auf eigenes Risiko · autark · autonom · eigenständig · eigenverantwortlich · im eigenen Namen · in Eigenregie · in eigener Regie · in eigener Verantwortung · selbstbestimmt · selbstständig · selbstverantwortlich · selbständig · unabhängig  ●  auf die eigene Kappe ugs. · auf eigene Faust ugs. · auf eigene Rechnung ugs.
Assoziationen

aus eigener Kraft (schaffen) · autonom (sein)  ●  keinen anderen brauchen variabel · nicht auf andere angewiesen variabel · (gut) alleine klarkommen ugs.
Assoziationen

(sein) eigenes Programm verfolgen · autonom (sein) · keiner (bekannten) Gruppierung zuzurechnen · nicht in das System passen · nirgendwo einzuordnen sein  ●  durch alle Raster fallen fig. · in keine Schublade passen fig.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›autonom‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›autonom‹.

Verwendungsbeispiel für ›autonom‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Begriff der »Stadt« als eines Trägers autonomer Rechte fehlte in Japan völlig. [Weber, Max: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. In: Weber, Marianne (Hg.) Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. II, Tübingen: Mohr 1921 [1920-1921], S. 288]
Trotzdem hielten nach 1918 die Kirchen in ihren autonom gesetzten Verfassungen noch an der Bezeichnung L. fest, während sie nach 1945 aufgegeben wird. [Scheuner, U.: Landeskirche. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 23273]
Während ihres rund zweieinhalbstündigen Abstiegs muß sie auf alle Ereignisse autonom reagieren. [o. A.: Der neue Kandidat. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1998 [1997]]
Nein, glaub mir, an vollkommen autonom schreibende Computer dürfen wir vorerst noch nicht denken. [C’t, 1994, Nr. 5]
Auch in der Sprache weiß die autonome Dichtung sich eng auf die religiöse Wirklichkeit bezogen, so wie sie sich durch Sprache vermittelt hat. [Mann, O.: Dichtung und Religion. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1958], S. 21688]
Zitationshilfe
„autonom“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/autonom>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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