böse
Grammatik Adjektiv
Nebenform bös
Aussprache
Worttrennung bö-se ● bös
formal verwandt miterbosen
Wortbildung
mit ›böse‹/›bös‹ als Erstglied:
Bösewicht
· boshaft · bösartig · böswillig
· mit ›böse‹/›bös‹ als Letztglied: bitterböse · erzböse · grundböse · todböse
· mit ›böse‹/›bös‹ als Letztglied: bitterböse · erzböse · grundböse · todböse
Mehrwortausdrücke
Fluch der bösen Tat ·
böse Zunge ·
böses Erwachen
·
böses Mundwerk ·
ein Schelm, der Böses dabei denkt ·
ein Schelm, wer Böses dabei denkt ·
ein Schuft, der Böses dabei denkt ·
ein Schuft, wer Böses dabei denkt ·
gute Miene zum bösen Spiel machen ·
im Guten wie im Bösen ·
jenseits von Gut und Böse ·
jmdm., etw. böse mitspielen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
schlimm, schlecht
in gegensätzlicher Bedeutung zu gut
a)
sittlich schlecht, seine Mitmenschen schädigend
Beispiele:
eine böse Tat
ein böser Mensch
er war in böser Gesellschaft geraten
das Böse auf der Welt
er hat ihr viel Böses angetan
Böses mit Gutem vergelten
der Böse, der böse Feind (= Teufel)
er hatte ein böses Gewissen (= er wusste, dass er etwas Böses getan hatte)
gehobenauf bösen Pfaden wandeln
ein böser Leumund
in bösem Rufe stehen
jmdn. in bösen Ruf bringen
ein böses Beispiel sein, geben
sprichwörtlich böse Menschen haben keine Lieder
sprichwörtlichwenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht
sprichwörtlich böse Beispiele verderben gute Sitten
b)
c)
widerwärtig, unschön
Beispiele:
ein böses Wetter heute!
das war ein böser Weg für den Wagen
böser Boden
d)
krank, entzündet
Beispiele:
ein böser Finger, Zahn
böse Augen
eine böse (= gefährliche) Geschwulst
2.
aufgebracht, wütend
Beispiele:
er wird immer leicht, gleich böse
mache mich nicht ernstlich böse!
das Ereignis hat viel böses Blut gemacht (= hat viel Unwillen erregt)
verstimmt, verärgert
Beispiele:
jmdm., auf jmdn., mit jmdm. böse sein
ich bin dir böse
ich bin böse auf dich, mit dir
sei mir nicht mehr böse deswegen
ich habe nie ein böses Wort von ihm gehört
3.
umgangssprachlich dient als Verstärkung
groß
Beispiele:
jmdn. in böse Verlegenheit bringen
in böse Bedrängnis sein
er hat einen bösen Schrecken bekommen
es gab eine böse Aufregung
sehr
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
die Krankheit hat ihn böse mitgenommen
der Mantel hat schon böse gelitten
jmdm. böse mitspielen
ich war böse erschrocken
sie hat ihre Familie böse blamiert
er hat sich böse geirrt
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1. |
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
böse · erbosen · boshaft · Bosheit
böse Adj. ‘schlecht, schlimm, schädlich’, ahd. bōsi (10. Jh.), mhd. bōse, bœse ‘übel, gering, nichtig, wertlos, schwach’, asächs. bōsi, mnd. bȫs(e), mnl. nl. boos, afries. (in Zusammensetzungen) bās-. Entsprechungen in den übrigen germ. Sprachen fehlen, so daß eine sichere Herleitung erschwert wird. Als lautlich verwandt kann engl. to boast ‘prahlen’, norw. baus ‘heftig, stolz, übermütig’ (wenn ursprünglich ‘aufgeblasen’) angesehen werden; böse würde sich dann einer s-Erweiterung (wie auch Busen, pusten, s. d.) der Wurzel ie. *b(e)u-, *bh(e)u-, *b(h)ū- ‘aufblasen, schwellen’ (wozu auch Beule, Beutel, s. d.) anschließen. Eine solche Verbindung ist aber bei der dabei vorauszusetzenden Bedeutungsentwicklung von ‘aufgeblasen’ zu ‘gering, wertlos’ wenig befriedigend. – erbosen Vb. ‘erzürnen’, mhd. erbōsen ‘schlechter werden’; vgl. mhd. bōsen, bœsen ‘schlecht werden, Böses tun’. boshaft Adj. ‘hinterlistig, schlecht’ (16. Jh.), älter boshaftig (15. Jh.). Bosheit f. ‘Hinterlist, Schlechtigkeit’, ahd. (9. Jh.), mhd. bōsheit ‘Wertlosigkeit, Nichtigkeit, Schlechtigkeit’.
Thesaurus
Synonymgruppe
Assoziationen |
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Antonyme |
Synonymgruppe
boshaft ·
bösartig ·
böse ·
fies ·
garstig ·
gehässig ·
gemein ·
hinterfotzig ·
hundsgemein ·
niederträchtig ·
perfid ·
perfide ·
ruchlos ·
schuftig ·
schurkisch ·
schäbig ·
schändlich ·
verabscheuenswert ·
verabscheuungswürdig ·
übel ●
hundig österr. ·
verrucht veraltend ·
infam geh. ·
mies ugs. ·
schofel ugs. ·
über Leichen gehend ugs.
Assoziationen |
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Synonymgruppe
Synonymgruppe
Synonymgruppe
aufgebracht ·
außer sich (vor Wut) ·
bitterböse ·
empört ·
erbost ·
in Rage ·
wütend ·
zornig ●
brastig regional, veraltend ·
böse Kindersprache ·
einen Hals haben ugs. ·
eingeschnappt ugs. ·
erzürnt geh. ·
fuchsteufelswild ugs. ·
fuchtig ugs. ·
geladen ugs. ·
in Brast ugs., regional ·
pissig derb ·
sickig ugs. ·
stinkig ugs.
Assoziationen |
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Synonymgruppe
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›böse‹ (berechnet)
Verwendungsbeispiele für ›böse‹, ›bös‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Auch wenn eine Scheidung noch so schmerzvoll ist, sollte man einander
nicht böse sein.
[Giesder, Gabriele: Gutes Benehmen, Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verl. 1991 [1986], S. 28]
Sie meinten es nicht böse, und er mochte sie
gern.
[Regener, Sven: Herr Lehmann, Frankfurt am Main: Eichborn AG 2006 [2001], S. 75]
Gut wird zu böse, böse wird zu gut; wir sollen
mit.
[Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 26113]
Allein der Glaube an eine höhere Macht bewahrt nicht vor
bösen Taten.
[Die Zeit, 13.01.2000, Nr. 3]
So spricht er vom bösen Erwachen mit dem
Finger auf ihm.
[Die Zeit, 15.07.1999, Nr. 29]
Zitationshilfe
„böse“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/b%C3%B6se>.
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